Jesper Tiedemann (re., PSV Neumünster), hier im Pokalspiel gegen den VfB Lübeck, ist mit seinem Doppelpack Wegweiser gegen Rotenhof. © 2024 Ismail Yesilyurt
Am 7. Spieltag der Flens-Oberliga behält der PSV Neumünster gegen den TuS Rotenhof die Oberhand. Der Favorit gewinnt mit 3:1 gegen den Aufsteiger und steht damit mit 16 Punkten auf Platz 3 im Ranking der höchsten Landesklasse in Schleswig-Holstein.
Geduldsspiel für die Elf von Marco Frauenstein geht auf
„Fazit ist, glaube ich, dass es in der Summe ein verdienter Sieg für uns war. Gegen einen Gegner, der speziell in der ersten Halbzeit sehr tief gestanden hat, war es natürlich auch ein bisschen schwerer, sich Torchancen zu erspielen. Aber das Positive ist, dass wir hinten nichts zugelassen haben. Wir konnten also alle Umschaltmomente gut verteidigen. Es war eben ein Geduldsspiel“, sagte PSV-Headcoach Marco Frauenstein, der bis zur 50. Minute warten musste. Ein langer Ball von Mats Melahn entwickelte sich über die Rotenhöfer Defensive zu einer sehr guten Vorarbeit für das 1:0, das Jesper Tiedemann sein 5. Saisontor ermöglichte.
Sehenswertes 2:0 von Jesper Tiedemann
Das beeindruckende 2:0 durch Tiedemann entschädigte für die fehlenden Highlights in den Strafräumen in den ersten 45 Minuten. Mit einem artistischen Seitfallzieher in den Winkel, nach Zuspiel von Fynn Claasen, erntete Tiedemann den Applaus der Zuschauer. „Das sind die Momente, in denen man dem Gegner Platz gibt – die Qualität der Stürmer in der Oberliga ist einfach sehr hoch“, erklärte Hermi Lausen. Nach dem Rückstand musste seine Mannschaft ihre Defensivabteilung lockern. Von der Bank konnte Lausen keinen großen Einfluss nehmen, da dort im nicht vollständig besetzten Kader angeschlagene Spieler saßen, deren Einsatz ein zu großes Risiko bedeutet hätte. Die Gäste mussten also mit dem vorhandenen Spielermaterial plus den ganz wenigen spielfähigen Bank-Akteuren auf dem Platz auskommen.
Hektische Schlussphase
Da die Frauenstein-Auswahl das mögliche 3:0 nicht nachlegte, wurde es in der Schlussphase hektisch, als Mats Henke auf 1:2 verkürzte. Jan Pioch erzielte daraufhin mit einem schönen Schuss von der Strafraumgrenze das 2:2, aber zuvor sprang der Ball bei der Ballannahme des TuS-Abwehrspielers an die Hand, sodass der Treffer nicht zählte. Etwas später wurde ein Ball im Strafraum an einem PSV-Spieler vorbei gechippt. „Ein abgespreizter Ellenbogen verhinderte das Zuspiel“, erklärte Lausen, der mit der Leistung und dem Auftreten des Schiedsrichter-Gespanns gegenüber allen Spielern auf dem Platz nicht einverstanden war.
Nils Drauschke beendet das Zittern
Einen Elfmeterpfiff gab es nicht, und so machte Nils Drauschke schließlich den Deckel drauf. „Im Endeffekt war es ähnlich wie beim Heider SV. Vom Spielverlauf her war es vielleicht ein verdienter Sieg für den PSV, aber wie er zustande gekommen ist, war für uns ein bisschen unglücklich. Wir haben in der ersten Halbzeit gut verteidigt, alles eng gemacht, hätten aber offensiver nachrücken müssen“, sagte Lausen, der dennoch mit der Einstellung seines Teams zufrieden war. „Ich muss die Mannschaft für ihre Moral loben.“ Seit Saisonbeginn fallen die meisten Fifty-fifty-Entscheidungen und -Ereignisse zu ungunsten des TuS Rotenhof aus. In der Summe bedeutet das nach 5 Spielen ohne Sieg: mit vier Punkten Platz 14 von insgesamt 16 Mannschaften.
PSV Neumünster: Franzenburg – Eberhardt (92. Schulze), Melahn, Sachse, Werner – Zinkondo (70. Timm), Claasen – Marvin Ehlert (79. Barck), Drauschke (92. Huber), Tiedemann (70. Küffner) – Barendt.
Trainer: Marco Frauenstein.
TuS Rotenhof: Sörensen – Lehmann, Rathmann, Pioch – Dilbagi (66. Ohm), Schrum Knuth, Siercks – Henke, Gersteuer (72. Grothkopp), Kuklinski.
Trainer: Hans-Hermann Lausen.
Schiedsrichter: Khaled El-Rifai (VfL Bad Schwartau).
Assistenten: Ole Schulz, Tim Hohmann.
Zuschauer: 244 auf dem Sportplatz an der Stettiner Straße in Neumünster.
Tore: 1:0 Jesper Tiedemann (50.), 2:0 Tiedemann (67.), 2:1 Mats Henke (88.), 3:1 Nils Drauschke (91.).