Mika Kieselbach (9, Heider SV) macht das halbe Dutzend voll. © 2024 Kristina Gay
Das war mehr als ein Klassenunterschied! Am 3. Spieltag der Flens-Oberliga besiegte der Heider SV die restlos überforderte Mannschaft des VfB Lübeck II mit 7:0 (3:0). Zur Ehrenrettung der wackeren Gäste muss erwähnt werden, dass diese mehrere Spieler an die zeitgleich spielende Regionalligamannschaft abstellen mussten und den Kader nur mit Spielern aus der U19 auffüllen konnten. Nach dem etwas holprigen Saisonauftakt gegen den MTSV Hohenwestedt versäumten es die Dithmarscher bei drückender Überlegenheit gegen die hoffnungslos überforderten Lübecker, einen zweistelligen Sieg einzufahren. Allein drei Treffer gingen auf das Konto von Torjäger Mika Kieselbach, der damit die Führung in der Torschützenliste übernommen hat. Die weiteren Treffer erzielten Jonah Gieseler, Jannis Hinz, Patrick Storb und Lucas Groß.
Auf der Torhüterposition gab es mit Calvin Schulz für Mats Hinrichs den intern vorab angekündigten Wechsel. Trainer Markus Wichmann will noch in dieser Woche entscheiden, wer die künftige Nummer Eins im Tor der Dithmarscher sein wird. Pascal Ayene laboriert weiterhin an einer Oberschenkelverletzung. Gillian Jebens dürfte nach überstandener Erkältung am Mittwoch wieder im Kader beim Halbfinale im Kreispokal beim Kreisligisten TSV Friedrichskoog stehen. Steffen Neelsen feierte einen Kurzeinsatz, nachdem er zuletzt beruflich stark gefordert war. Keine Berücksichtigung im Kader fanden diesmal Luca Wichmann und Jacob Steffensen.
Die knapp 400 Zuschauer im HSV-Stadion an der Meldorfer Straße erlebten ein sehr einseitiges Spiel. Der Lübecker Nachwuchs hatte nicht den Hauch einer Chance und wurde von den favorisierten Dithmarschern überrannt. In dieser Besetzung und Verfassung werden es die Marzipanstädter überaus schwer haben, die Klasse zu halten.
Heide geht früh in Führung – Kieselbach trifft
Nach einem Fehler im Aufbauspiel der Gäste war Thede Reimers im Gegenpressing erfolgreich, spielte sofort weiter auf Jonah Gieseler, der dann querlegte für Mika Kieselbach, der wenig Mühe hatte, zum 1:0 zu treffen.
Wieder trifft Kieselbach
Der zweite Treffer der Gastgeber resultierte aus einem Eckball von Jannis Hinz, der von Marvin Matthiesen auf den zweiten Pfosten verlängert wird, wo Mika Kieselbach steht, der den Ball mit dem Oberschenkel zum 2:0 für die Dithmarscher über die Torlinie bugsiert.
Gieseler nutzt Torwartfehler zum dritten Treffer
Das 3:0 fällt nach einem groben Schnitzer vom Lübecker Torwart Kalle Plöchinger, der den Ball in die Füße von Jonah Gieseler (45.+1) spielt, der dann wenig Mühe hat, auf 3:0 zu erhöhen.
Hinz mit direkt verwandeltem Eckball
Richtig bitter für die Lübecker Gäste wurde es dann beim vierten Gegentreffer durch Jannis Hinz (63.), der einen Eckball mit dem linken Fuß ins lange Eck zum 4:0 direkt verwandelte. Auch hier sah der Lübecker Torhüter Finn Rolfes, der kurz zuvor für den glücklosen Kalle Plöchinger eingewechselt wurde, nicht sonderlich gut aus.
Storb mit dem fünften Treffer
Auch der fünfte Treffer der Gastgeber resultierte aus einer Standardsituation. Wieder ist es Jannis Hinz, der einen Eckball auf den ersten Pfosten tritt. Diesmal trifft Abwehrchef Patrick Storb (70.) per Kopfball zum 5:0.
Wolf auf Kieselbach – der dritte Streich ist perfekt
Auch der sechste Heider Treffer ist perfekt einstudiert. Eine hervorragende Flanke von Marvin Wolf findet den einlaufenden Mika Kieselbach, „der wie ein Flugzeug in der Luft steht“, so der Originalton von Heides Ligaobmann Hannes Nissen, und zum 6:0 trifft.
Zehn Minuten vor Spielende kamen dann auch die Gäste zu ihrem ersten Torschuss, doch Heides Torhüter Calvin Schulz ist aufmerksam und kann per Fußabwehr klären.
Groß – Spezialist für die späten Tore
Der siebte Treffer der Gastgeber geht auf das Konto von Lucas Groß (89.), der sich anscheinend auf die späten Tore spezialisiert hat, nach einem erfolgreichen Dribbling von Marvin Wolf.
Deutliche Worte fand Heides Trainer Markus Wichmann: „Das Spiel müssen wir höher gewinnen. Das Endergebnis hätte zweistellig sein können. Wir waren über die neunzig Minuten klar überlegen.“
Mittwoch Halbfinale im Kreispokal
Nun sind die Dithmarscher bereits am Mittwoch wieder gefordert, wenn um 19:00 Uhr das Halbfinale im Kreispokal beim TSV Friedrichskoog auf dem Plan steht. „Auch wenn wir gegen einen Kreisligisten spielen, werden wir das Spiel nicht im Schongang gewinnen. Das ist eine kampfstarke Mannschaft. Da kommt das ganze Dorf. Die Hütte wird voll sein“, appelliert Wichmann eindringlich an seine Mannschaft, den Gegner nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Am Samstag steht dann das Topspiel beim PSV Neumünster auf dem Programm. „Der PSV ist mit drei Siegen gut in die Saison gestartet. Zu Hause sind sie der Favorit. Aber wir fahren dort hin, um zu gewinnen“, geht Wichmann die Aufgabe sehr selbstbewusst an.
Heider SV: Schulz – Matthiesen (76. Neelsen), Storb, Busch – Lambach, Hinz – Soumah (56. Wolf), Harms (64. Groß), Reimers (76. Selcuk) – Gieseler (70. Siemund), Kieselbach.
Trainer: Markus Wichmann.
VfB Lübeck II: Plöchinger (51. Rolfes) – Schmelting (46. Melo) Kalota, Weist, Schmitt – Galtsew (46. Betani-Baku), Grimm, Böhm, Stormer (46. Krück) – Fazlija, Odiase (32. Hopp).
Trainer: Oliver Stutzky.
Schiedsrichter: Tim Jeschkeit (Gettorfer SC).
Assistenten: Gerrit Steinmetz und Jesper Rieckmann.
Zuschauer: 380 im HSV-Stadion an der Meldorfer Straße in Heide.
Tore: 1:0 Mika Kieselbach (7.), 2:0 Mika Kieselbach (26.), 3:0 Jonah Gieseler (45.+1), 4:0 Jannis Hinz (63.), 5:0 Patrick Storb (70.), 6:0 Mika Kieselbach (72.), 7:0 Lucas Groß (89.).