Das Team des TuS Rotenhof ist in der Landesliga einsame Spitze. Auch bundesweit? © 2024 Ismail Yesilyurt
Es ist eine Saison der Superlative für den TuS Rotenhof, denn bereits sechs Spieltage vor Saisonende, nach 21 Siegen und nur drei Unentschieden, war die Meisterschaft in der Landesliga Staffel Schleswig der Mannschaft von Trainer „Hermi“ Lausen und seinem zum Saisonende ausscheidenden Co-Trainer Jilani Ben Mahmoud und der damit verbundene Aufstieg in die Flens-Oberliga nicht mehr zu nehmen. Neben dem stärksten Angriff (81 Treffer) der Liga und der besten Abwehr (20 Gegentore) ist auch das Torverhältnis mit Plus 61 mehr als beeindruckend.
Rotenhof will ungeschlagen bleiben
Wer erwartet hatte, dass die Rotenhöfer die Saison langsam austrudeln lassen, sieht sich getäuscht. „Wir wollen jetzt auch in den verbleibenden fünf Spielen ungeschlagen bleiben“, hält Trainer Lausen den Spannungsbogen weiterhin hoch und fordert volle Konzentration beim Restprogramm, quasi der Abschiedstournee aus der Landesliga. Bundesweit in den insgesamt 22 Landesverbänden des DFB gibt es in den jeweils sechstklassigen Landesligen neben dem TuS Rotenhof nur noch drei weitere Mannschaften, die in ihren jeweiligen Staffeln ebenfalls ungeschlagen an der Tabellenspitze stehen. „Das waren vor ein paar Wochen noch sieben Mannschaften“, weiß Lausen zu berichten und möchte nun auch gerne bis zum Saisonende die weiße Weste behalten.
Das sind aus Niedersachsen aus der Landesliga Staffel Lüneburg der FC Verden 04 mit 73 Punkten (23 Siege und 4 Remis). Dritter in der Staffel ist mit dem Lüneburger SK übrigens ein ehemaliger Regionalligist, der von Dennis Tornieporth, einem ehemaligen Profi von Holstein Kiel, trainiert wird. In der Landesliga Brandenburg Staffel Süd steht der BSC Preußen 07 aus Blankenfelde-Mahlow mit 57 Punkten (18 Siege und 3 Remis) ungeschlagen an der Spitze, und in der Landesliga Mittelbaden ist der GU Türkische SV Pforzheim mit 73 Punkten (23 Siege und 4 Remis) ebenfalls noch ohne Niederlage.
Rotenhof Ausrichter im Kreispokalfinale
Nach dem letzten Spieltag am 18.05 mit dem Heimspiel gegen den TSV Rantrum wartet auf den TuS Rotenhof mit dem Finale im Kreispokal gegen den Oberligisten Eckernförder SV noch ein weiterer Saisonhöhepunkt und zugleich ein Vorgeschmack auf das, was den TUS in der kommenden Saison in der Flens-Oberliga erwartet. Zudem ist der Eckernförder SV amtierender Titelträger nach einem 5:1-Finalsieg im Vorjahr gegen den damaligen Oberliga-Aufsteiger MTSV Hohenwestedt und sorgte unter der Woche mit dem 3:1 gegen den PSV Neumünster erneut für sportliche Schlagzeilen. „Was die Finanzen betrifft, ist bei uns der Topf kleiner als bei den Top vier. Was die Einzelspieler betrifft, sind wir nicht so gesegnet. Bei uns geht alles über das Kollektiv“, betont ESV-Trainer Maik Haberlag, der es verstanden hat, aus wenig viel Ertrag zu formen, denn inzwischen gehören die Männer vom Bystedtredder als Fünfter zu den Topadressen der Oberliga.
KFV-Finale am 1. Juni gegen Eckernförder SV
Der Termin für das diesjährige Finale wurde vom KFV Rendsburg-Eckernförde auf den 1. Juni gelegt. Es stand auch im Raum, die Partie vorzuziehen, doch das war aus Rotenhöfer Sicht nicht mehr möglich. „Der 1. Juni war vom KFV als Termin für das Finale vorgegeben. So haben wir auch privat geplant. Wir können nicht vorziehen“, erteilte Lausen allen Bemühungen um eine Vorverlegung eine Absage. Per Losverfahren wurde dem TuS Rotenhof das Heimrecht zugesprochen. „Wir werden durchtrainieren und eine kürzere Sommerpause haben“, so Lausen. Nun müssen sich beide Vereine nur noch auf eine Uhrzeit einigen, wann die Partie angepfiffen werden soll. „Wir würden gerne um 14:00 spielen und uns freuen, wenn vielleicht zwischen 800 und 1000 Zuschauer kommen“, hofft Lausen auf ein großes Interesse und viele Neugierige bei den Fußballfreunden in Rendsburg und Umgebung. Genauso werden natürlich auch viele Eckernförder Anhänger erwartet.
Rendsburger TSV und FT Eider Büdelsdorf einst Aushängeschild
Lange ist es her, dass die Stadt Rendsburg und ihre Umlandgemeinden in der höchsten Fußballklasse des Landes mitmischten und auch oft selbst große Erfolge feierten. „Vor zwanzig Jahren ist der Rendsburger TSV und vor zwölf Jahren die FT Eider Büdelsdorf aus der Oberliga abgestiegen“, erinnert sich Lausen noch gut an die lange Durststrecke im Rendsburger Fußball. Nun liegt es am TuS Rotenhof selbst, eine neue Geschichte zu schreiben. „Gut, dass wir in der letzten Saison noch nicht aufgestiegen sind. Die Mannschaft hat in dieser Saison eine gute Entwicklung genommen. Wir hatten in den entscheidenden Spielen das nötige Spielglück. Wir haben immer gut trainiert und hatten auch gute Neuzugänge“, blickt Lausen auf eine bisher nahezu perfekt gelaufene Saison zurück. Ganz nebenbei wird beim TuS Rotenhof bereits jetzt ausgelotet, ob die Voraussetzungen gegeben sind, sich für das Saisoneröffnungsspiel in der Flens-Oberliga zu bewerben. Die Idee wurde bereits von mehreren Seiten an den Verein herangetragen.