Reddemann per Kopf: VfB bringt 1:1 aus Dortmund mit

von Ismail Yesilyurt

Sören Reddemann (re., VfB Lübeck) köpft das 1:1 in Dortmund. © 2023 Olaf Wegerich


Drei Punkte im Ruhrpott wären für den VfB Lübeck beim Kampf um den Klassenerhalt in der 3. Liga sehr hilfreich gewesen. Ein Punkt wird es bei der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund, die mit 1:0 in Führung gingen.

(Quelle: VfB Lübeck/ Christian Jessen) Ein Punkt und eine ordentliche Leistung im Gepäck – so kehrte unser VfB Lübeck am Samstagabend vom Gastspiel bei Borussia Dortmund II heim. Beim 1:1 (0:0) vor 1.124 Zuschauern im Stadion Rote Erde wäre aufgrund der Anzahl der Tormöglichkeiten auch ein Sieg möglich gewesen, jedoch hatten auch die Gastgeber ihre Chancen. Insgesamt war der VfB dem Sieg aber ein wenig näher und bot über 90 Minuten eine ansprechende Vorstellung.

Mirko Boland, Jan-Marc Schneider und Marvin Thiel von Anfan an

Unser Cheftrainer Lukas Pfeiffer hatte sich für drei Veränderungen in der Startelf im Vergleich zum Heimspiel gegen Unterhaching (2:3) entschieden. Mirko Boland, Jan-Marc Schneider und Marvin Thiel spielten von Beginn an, dafür waren Leon Sommer, Ulrich Taffertshofer und der angeschlagen daheim gebliebene Robin Velasco diesmal nicht von Beginn an dabei. Daheim bleiben mussten zudem neben den Langzeitausfällen auch Pascal Breier (Rückenprobleme) und Morten Rüdiger (Sehnenreizung im Knie).

VfB im 4-4-2 spielerisch besser

Zwar erwischten die vom Ex-VfBer Jan Zimmermann (zwischen Juli 2004 und Dezember 2005 im Trikot des VfB aktiv) trainierten jungen Dortmunder den etwas besseren Start. Bereits nach 40 Sekunden bot sich Julian Hettwer eine gute Torchance, der frei durchgebrochene Stürmer wurde aber in letzter Sekunde von Janek Sternberg gestoppt. Doch schnell erwies sich, dass der diesmal in einem nominell sehr offensiven 4-4-2 aufgestellte VfB spielerisch sogar die besseren Aktionen verbuchte. Immer wieder gelang es über die Außenverteidiger zu Flanken zu kommen und sich Standards und viele Strafraumszenen zu erarbeiten.

Mirko Boland mit erster Chance für Lübeck

Nach sieben Minuten hatte Mirko Boland die erste gute Chance, sein Schuss wurde jedoch noch knapp neben das Tor abgefälscht. Im Anschluss an eine Ecke zwang Tarik Gözüsirin mit einem Schuss aus halblinker Position BVB-Keeper Estevao zu einer guten Parade (12.). Vier Minuten später kam Schneider nach einer Gözüsirin-Ecke zum Kopfball und hatte Pech, dass der platzierte Ball letztlich von einem VfBer im Fünfmeterraum aufgehalten wurde. Eine gute Kombination über mehrere Stationen führte zudem zu einer guten Schusschance für Thiel, dessen Versuch Estevao jedoch parierte (37.). Die Dortmunder waren mit ihren schnellen Angreifern zwar auch immer mal gefährlich, schafften es aber bis zur Pause nicht mehr, sich weitere klare Möglichkeiten zu erspielen.

BVB startet mit Pfostentreffer in zweite Hälfte

In der Pause stellte der BVB mit einem Wechsel etwas um und erarbeitete sich nun ein paar Spielanteile mehr. So richtig gefährlich wurde es erstmals nach einer Stunde, als sich Hettwer mit einem starken Antritt auf der rechten Seite durchsetzte. Beim Schuss aus spitzem Winkel stand nur der Pfosten im Weg, Philipp Klewin griff sich den Abpraller. Zwei Minuten später war Dortmund erfolgreich. Nach einer Ecke legte Martin Suver den Ball per Kopf quer, Rodney Elongo-Yombo nickte aus wenigen Metern zum 1:0 ein (62.).

Elf von Lukas Pfeiffer steckt 0:1 gut weg

Der VfB steckte den Rückstand jedoch gut weg, erarbeitete sich schon im Gegenzug die nächste Strafraumszene (in der es trotz Protesten keinen Handelfmeter gab) und kam schnell zum Ausgleich. Vier Minuten nach dem Dortmunder Eckentor traf auch der VfB: Sören Reddemann schraubte sich nach einer Gözüsirin-Ecke hoch und köpfte platziert zum 1:1-Ausgleich in die lange Ecke (66.). Im November-Nieselregen waren anschließend zwar beide Mannschaften mit dem Remis nicht zufrieden, doch in einer Partie, die nun ein Kampfspiel war, blieben klare Möglichkeiten selten.

Lübeck mit besseren Chancen

Die besseren Chancen lagen aber auf Seiten des VfB. Ein Missverständnis zwischen Manuel Farrona Pulido und Janek Sternberg verhinderte eine große Chance nach Vorlage von Schneider (83.). Zudem köpfte Mats Facklam nach einer Sternberg-Flanke knapp vorbei (86.). In der Schlussphase sah Dortmunds Samuel Bamba noch Gelb-Rot (90./+4), aber Schiedsrichter Assad Nouhoum legte zu den angesetzten vier Nachspielminuten nicht mehr viel drauf. So blieb es am Ende beim 1:1, das zwar mit Blick auf die Tabelle derzeit keinen entscheidenden Fortschritt bringt, aber für die Moral positiv wirken kann.

300 mitgereiste VfB-Fans im Ruhrpott

Auch die gut 300 mitgereisten VfBer im Gästeblock, die das Team durchgehend lautstark unterstützt hatten, verabschiedeten ihre Mannschaft mit Applaus für eine kämpferisch gute Leistung. In zwei Wochen geht es gegen Arminia Bielefeld auf der Lohmühle weiter.

Borussia Dortmund II: Estevao – Göbel (88. Tattermusch), Pfanne, Blank, Bueno – Roggow (46. Suver), Pohlmann, Kamara (72. Bamba) – Hettwer (83. Semic), Elongo-Yombo (83. Nischalke), Michel.

VfB Lübeck: Klewin – Hauptmann, Grupe, Reddemann, Sternberg – Egerer – Gözüsirin (87. Sommer), Boland, Thiel (74. Farrona Pulido) – Schneider (87. Löhden), Akono (67. Facklam).

SR: Assad Nouhoum (Oberweikertshofen).

Zuschauer: 1.124.

Tore: 1:0 Elongo-Yombo (62.), 1:1 Reddemann (66.).

Gelbe Karten: Roggow – Thiel, Gözüsirin, Egerer, Hauptmann.

Gelb-Rote Karte: Bamba (90./+4).

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner