Tim Spirgatis (li.) kennt den VfB Kiel, hier im Punktspiel letzte Saison bei Inter Türkspor Kiel II, bestens. © 2022 Ismail Yesilyurt
Der Traditionsverein VfB Kiel hat nach dem 8. Spieltag gehandelt: Kim Liebert, zur neuen Saison 2023/24 verpflichtet, erreichte mit seinem Team nur einen Sieg. 7 Niederlagen dazu sind eine enttäuschende Bilanz in der Verbandsliga Ost. „Man merkt, dass in so einer Situation die Stimmung nicht besser wird. Dann stellt man auch die Frage, ob ein Trainer in der Lage ist, das Ruder noch mal rumzureißen. Da war der Glaube nicht mehr so groß. Dann eben mit Abstimmung immer mit der Mannschaft oder Mannschaftskapitän und etc. sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir das dann Montag durchziehen“, erklärte Thomas Karbsch, Ligaobmann des VfB Kiel, den Trainerwechsel zu Tim Spirgatis, „wir machen da keine Alleingänge im Vorstand.“
Tim Spirgatis: Status quo der Mannschaft abfragen
„Für mich ist es jetzt erst einmal wichtig, den Status quo der Mannschaft irgendwie mir anzuschauen. Also, wie fit sind sie, welche Spieler stehen zur Verfügung, was können wir damit machen“, durfte sich Neutrainer Tim Spirgatis in drei Trainingseinheiten und dem 0:1 am Samstag gegen das Tabellenschlusslicht Concordia Schönkirchen schon ein Bild über den gegenwärtigen Zustand machen. Tabellarisch gesehen eher ein Strichmännchen denn ein Picasso!
Köpfe freibekommen
Der VfB Kiel ist auf den 16. und letzten Platz der Verbandsliga gelandet. Ja genau, es kann jetzt nur noch aufwärts gehen. Wie? „Ich glaube, es ist erst einmal wichtig, dass wir den Kopf freibekommen. Denn so eine Serie, da zählt auch einfach die Rückserie im letzten Jahr dazu, die geht ja an den Jungs, die seit dem da sind, nicht spurlos vorbei. Das merkt man auch. Wir haben mit vielen Einzelgesprächen versucht, in die Köpfe der Jungs zu schauen.“
Mit Marc Zeller und Kevin Kopp verlässt Sturm-Duo VfB Kiel
Wichtig wird auch sein, der Offensive mehr Leben einzuhauchen. 7 eigene Tore nach 9 Spieltagen sind die wenigsten in der Liga. Der Verlust von Torjäger Marc Zeller (wechselte zu Rot-Schwarz Kiel) ist im Kollektiv noch nicht aufgefangen worden. 18 Tore erzielte Zeller. Auch Kevin Hopp (6 Tore) war ein wichtiger Bestandteil der Elf von der Waldwiese.
Das weiß auch Spirgatis, der ja eine noch nicht so lange zurück liegende Vergangenheit beim VfB hat. „Du hast mit Marc deinen besten Torschützen verloren. Mit Kevin einen langjährigen Spieler des Vereins und auch den Kapitän der Mannschaft. Klar sind das Verluste. Mit Philipp Herzog-Truxa, der auch aufgehört hat und dem man auch nicht vergessen darf, sind natürlich drei Führungsspieler gegangen. Aber nichtsdestotrotz, soweit ich das schon beurteilen kann und das glaube ich kann ich, ist soviel Potential, dass wir das auffangen können.“ Zusammen mit seinem neuen und spielenden Co-Trainer Christian Wittstock, der Dennis Redmann ablöst, soll der Klassenerhalt realisiert werden, um auch einen möglichen Rattenschwanz abzuschneiden. Die 2. Mannschaft spielt in der Kreisliga und müsste bei einem möglichen Abstieg der Liga auch die Klasse verlassen.