Ilir Serifi (VfR Neumünster) hängt sich an Pawel Erfmann (SV Todesfelde) ran. © 2023 Olaf Wegerich
Rasensport Neumünster hatte sich für das Gastspiel beim SV Todesfelde eine besondere Taktik zurecht gelegt. Man agierte hinten mit einer Fünferkette, um so defensive Stabilität zeigen zu können.
Frühe Führung für Rasensport
Das Spiel begann für den Gast ideal. Über links hatte man sich bis zur Strafraumkante durchkombiniert, Volodymyr Pryimov hatte viel Freiraum und ließ sich nicht lange bitten: Sein Strahl traf aus gut 21 Metern ins lange Eck (4.), Keeper Fabian Landvoigt reagierte gar nicht erst.
Todesfelde antwortet schnell
Doch Tofe zeigte sich keineswegs geschockt und übernahm schnell die Spielkontrolle. Das Spiel wurde schnell und breit gemacht, immer wieder wurde auf Außen rechts mit Pawel Erfmann/ Sergio Musci oder links mit Paul Meseberg/ Rafael Krause Überzahl erzeugt. Rasensport hatte mit den schnellen Positionswechseln seine Probleme und kam mit dem Verschieben in der Anfangsphase nicht so recht hinterher.
Newes Fuß und Pajonks Kopf in Kombination zum 1:1
Auf diese Weise wurde Rechtsverteidiger Musci ganz außen an der Seitenlinie freigespielt. Seine Flanke von der Grundlinie köpfte Morten Liebert in gewohnter Lufthoheit an den langen Pfosten, von dort sprang der Ball an den Fuß von VfR-Torwart Christopher Newe, den abprallenden Ball setzte Marco Pajonk per Kopf ins Netz (12.).
Rafael Krause im Nachschusszum 2:1 erfolgreich
Wenig später hatte die Sörensen-Elf das Spiel auch schon gedreht: Eine lange Christian Rave-Flanke in den Strafraum köpfte Karim Kalota noch heraus, doch von halblinks ist Rafael Krause aus 16 Metern im Nachschuss erfolgreich. Auch weil der Ball noch leicht abgefälscht wird (16.).
Keenon Erfurth verpasst Ausgleich
Doch der VfR, der zwar unter Druck steht, aber sonst keine großen Chancen zulässt, hat selber noch eine dicke Möglichkeit. Nach einer Rechtsflanke verspringt Rave der Ball umd fällt Keenon Erfurth vor die Füße, der aber ebenfalls überrascht den Ball nicht unter Kontrolle bringt. Er stand frei vor Landvoigt.
Spiel fast eine Stunde unterbrochen
Nach 34 Minuten wird die Partie aufgrund eines durchziehenden Gewitters unterbrochen. Nach knapp einer Stunde geht es weiter. Die restliche Spielzeit bis zum Seitenwechsel – die Halbzeit besteht dann nur aus einer kurzen Trinkpause – bestimmt dann Todesfelde komplett die Partie. Und nach einem Angriff über links kommt die Flanke von Krause, ein Neumünsteraner Abwehrspieler verpasst den Ball, Pajonk ist frei und trifft aus der Drehung zum 3:1 (45.). Gut gemacht, aber von Neumünster schlecht ohne Zugriff verteidigt.
Nach dem Seitenwechsel dominiert Rasensport, aber Tofe kontert erfolgreich
Nach dem Wechsel dann ein anderes Bild: der Gastgeber lässt den VfR nun kommen, der jetzt deutlich mehr Ballbesitz hat. Wobei aber ersichtlich wird, dass das Björn Sörensens Taktik ist und er jetzt den SVT tiefer spielen lässt. Die Abwehr um Dustin Thiel und Rave steht äußerst sicher. Der VfR vermag sich offensiv kaum einmal durchzusetzen. Das Spiel der Gäste ist zwar in der Mittelzone durchaus gefällig und recht ansehnlich. Aber der Ball wird oft zu lange gehalten, so entsteht kaum Druck auf eine Oberliga-Abwehr, auf die von Todesfelde schon lange nicht. Und im Spielaufbau werden schwere Fehler eingestreut. Zwei Fehlpässe an der rechten Außenlinie werden von cleveren Todesfeldern zu zwei erfolgreichen schulbuchmässigen Kontern genutzt. Liebert (52., 82.) schließt jeweils souverän ab.
Fazit: Ein erwartbares Ergebnis, auch wenn sich der VfR durch immer wieder eingestreute Naivität im Aufbau- und Abwehrverhalten selbst unter Wert verkauft hat, denn zwischen den Gegentoren war das auch immer wieder sehr ordentlich.
SV Todesfelde: Landvoigt, – Musci, Rave, Thiel (63. Achtenberg), Meseberg – Stehnck – Erfmann (63. Sirmais), Gelbrecht (73. Sixtus), Krause – Pajonk (85. Möller), Liebert.
Trainer: Björn Sörensen.
VfR Neumünster: Newe – Neca, Kalota (53. Mami), Latifi, Korup, Kahlcke – Erfurth (84. Berendsohn), Rasgele (66. Holm), Huckporti, Serifi (53. Güzel) – Pryimov.
Trainer: Rocco Leeser.
Schiedsrichter: Jannik Schneider (VfR Laboe).
Assistenten: Per Christian Roloff, Jannik Prodzinski.
Zuschauer: 395.
Besondere Vorkommnisse: Wegen Gwitters wird das Spiel in der 34. Minute für fast eine Stunde unterbrochen.
Tore: 0:1 (4.) Pryimov, 1:1 (12.) Pajonk, 2:1 (16.) Krause, 3:1 (45.) Pajonk, 4:1 (52.) Liebert, 5:1 (82.) Liebert.