ASV Dersau: angeschlagenem und kleinen Kader fehlt Fitness

von Michael Felke

Kapitän Timon Biss (in gelb) und der ASV Dersau kamen nach der Winterpause nicht mehr auf die Beine. Fotos: © Ismail Yesilyurt


Als Schlusslicht der Verbandsliga Ost tritt der ASV Dersau den Weg in die Kreisliga an. Nur zwei Siege in 22 Spielen war zu wenig. 84 Gegentore – Minuswert der Liga – waren zu viel. Dabei hat die Dersauer Führung nach der Winterpause alles versucht, tauschte sogar Trainer Jürgen Muus gegen Carsten Baumann aus. Michael Reich und Holger Böttcher, die beide über Oberligaerfahrung verfügen, standen dem neuen Coach zur Seite. Doch es hat alles nichts genutzt.

Carsten Baumann (li., Trainer ASV Dersau) kann seiner jungen Truppe noch viel beibringen. © Ismail Yesilyurt
Für Carsten Baumann (li., Trainer ASV Dersau) waren die Voraussetzungen alles andere als rosig, mit seiner jungen Truppe den Klassenerhalt zu realisieren.

Woran hat es gelegen? Zum einen fiel nahezu die gesamte Verteidigung langzeitverletzt aus. Die beiden Routiniers Florian Hauschildt (Achillessehnenriss) und Alexander Mischker (Kreuzbandriss) konnten nie gleichwertig ersetzt werden. Zudem standen Bento Baumann (Schulter) und Liam Thielecke (Kreuzbandriss) lange Zeit nicht zur Verfügung. „Wir mussten uns eine neue Abwehr basteln, haben Mittelfeldspieler umfunktioniert. Doch so richtig sattelfest war die Abwehr nie“, erklärt ASV-Obmann Holger Böttcher, der zudem nur einen kleinen Kader zur Verfügung hatte und wenig variieren konnte.

Als dann die erste Rückrundenpartie gegen die FSG Saxonia mit 0:4 verloren ging und der ASV nicht nur mentale sondern auch konditionelle Schwächen offenbarte, zog Böttcher die Reißleine und stellte Jürgen Muus frei.

Jürgen Muus (li.) und Co-Trainer Maik Hüttinger erwartet in der Verbandsliga Ost eine knifflige Aufgabe. © Ismail Yesilyurt
Jürgen Muus (li.) und Co-Trainer Maik Hüttinger gingen kurz nach dem Start in die Rückrunde.

„Das Spiel gegen Saxonia hätten wir leicht noch viel höher verlieren können. So darf man sich nicht präsentieren. Gerade konditionell. Spiele werden in der zweiten Halbzeit entschieden. Und im Abstiegskampf geht fast alles über den Einsatz und die Fitness“, erklärt Böttcher, der den Hebel zusammen mit dem Trainerteam nicht mehr umlegen konnte. Die Zeit, um konditionelle Grundlagen zu schaffen, war bei dem eng getakteten Spielplan nicht mehr da.

Zur fehlenden Kondition kamen noch viele Stellungsfehler und mangelndes Selbstbewusstsein hinzu. Die Dersauer schienen sich in den meisten Spielen bereits nach dem ersten Gegentreffer aufzugeben. „Es fehlte der große, leidenschaftliche Einsatz, der im Abstiegskampf Berge versetzen kann. Wir waren immer einen Schritt zu spät. So kann man keine Spiele gewinnen“, meint der Obmann, der am letzten Spieltag noch eine ganz bitter Pille schlucken musste. Im Spiel beim Tabellenletzten VfR Laboe verlor sein Team mit 0:2 und übernahm die Rote Laterne.

„Tja, zaubern können wir auch nicht. Es war eine absolut verkorkste Saison. Am Ende sind wir aber verdient abgestiegen. Da kann man nichts mehr schön reden“, versucht Obmann Holger Böttcher, zur neuen Saison Cheftrainer beim ASV Dersau, mit frischem Mut einen neuen Anlauf in der Kreisliga.

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