3:2 – Quäntchen Glück zurück beim TuS Rotenhof gegen Satrup

von Olaf Wegerich

Moritz Gersteuer (TuS Rotenhof) legt auf Kenneth Traulsen zurück, der Mika Flindt (verdeckt) in der Mitte bedient zum 1:1. © 2024 Ismail Yesilyurt


Der TuS Rotenhof schlägt bereits am Freitagabend den TSV Nordmark Satrup in einer spannenden, aber nicht immer hochklassigen Oberliga-Partie mit 3:2 (2:1). Der Aufsteiger beendet damit seine Negativserie und fährt nach nur einem Punkt aus den letzten sechs Spielen den so wichtigen zweiten Saisonsieg ein. Vor 310 zahlenden Zuschauern, die eine stimmungsvolle Kulisse auf dem Sportplatz an der Fockbecker Chaussee bildeten, mussten die Gastgeber nach der Gelb-Roten Karte gegen Mats Henke wegen einer „Schwalbe“ im Strafraum die zweite Hälfte in Unterzahl bestreiten. Der Mannschaft von Trainer „Hermi“ Lausen gelang damit zumindest vorübergehend der Sprung von den Abstiegsplätzen, während die Gäste aus Mittelangeln weiterhin im Mittelfeld rangieren.

Bei den Gastgebern fehlte Torjäger Florian Kuklinski, der nach einer Erkältung unter der Woche nicht rechtzeitig fit wurde. Ebenso fehlten die verletzten Dennis Bienwald und Torhüter Tobias Quincke. Nordmark-Trainer Bernd Hansen musste auf Tom Karshüning verzichten, den eine Fußprellung außer Gefecht setzte.

Den Gastgebern war in der Anfangsphase noch eine gewisse Verunsicherung anzumerken, die die Gäste aus Satrup auch konsequent nutzten, um die Rotenhöfer permanent unter Druck zu setzen. Immer wieder gelang es Nordmark, über seine schnellen Spitzen gefährlich vor das Tor zu kommen.

Christian Schrum (TuS Rotenhof) grätscht Nick Falke (TuS Rotenhof) um. © 2024 Ismail Yesilyurt
Christian Schrum (TuS Rotenhof) grätscht Nick Falke (TuS Rotenhof) um. © 2024 Ismail Yesilyurt

So resultierte der sich anbahnende Führungstreffer der Gäste nach einem Kracher an die Unterkante der Latte von Nick Falke, den Christoph Ottsen (10.) im Nachsetzen zum 0:1-Führungstreffer über die Linie bugsierte – auch nach einer schönen Kombination über mehrere Stationen.

Doch anstatt nachzusetzen und mit Macht auf einen zweiten Treffer zu drängen, wurden nun langsam, aber sicher die Gastgeber stärker und übernahmen die Initiative. Angetrieben vom umsichtigen Felix Knuth waren die Rotenhöfer nun auch in den Zweikämpfen viel präsenter und agierten deutlich zielstrebiger. Das Geschehen verlagerte sich zusehends in die Hälfte der Gäste, die insbesondere bei den flachen Hereingaben über die Außen nicht immer gut sortiert wirkten.

Unermüdlicher Antreiber ist Felix Knuth (TuS Rotenhof) gegen Nick Falke (re., TSV Nordmark Satrup). © 2024 Ismail Yesilyurt
Unermüdlicher Antreiber ist Felix Knuth (TuS Rotenhof) gegen Nick Falke (re., TSV Nordmark Satrup). © 2024 Ismail Yesilyurt

Der Ausgleichstreffer nach einem satten Freistoß von Mats Henke aus halbrechter Position, der gegen den Pfosten klatschte und von Mika Flindt (33.) im Nachsetzen nach doppelter Vorarbeit zum 1:1 über die Linie gedrückt wurde, war daher auch nicht unverdient. Spätestens jetzt waren die Rotenhöfer, die auch insgesamt viel kompakter im Mannschaftsgefüge agierten, voll da und setzten konsequent nach.

Moritz Gersteuer (TuS Rotenhof) legt auf Kenneth Traulsen zurück, der Mika Flindt (verdeckt) in der Mitte bedient zum 1:1. © 2024 Ismail Yesilyurt
Moritz Gersteuer (TuS Rotenhof) legt auf Kenneth Traulsen zurück, der Mika Flindt (verdeckt) in der Mitte bedient zum 1:1. © 2024 Ismail Yesilyurt

Dass die Gastgeber in der Offensive auch ohne ihren Ausnahmestürmer Florian Kuklinski über eine hohe Qualität verfügen, zeigte der Führungstreffer durch den stark aufspielenden Moritz Gersteuer (37.), der aus dem Gewühl heraus zum 2:1 für die nun entfesselt aufspielenden Rotenhöfer traf.

Richtig bitter wurde es für die Gastgeber in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, als Mats Henke nach einer vermeintlichen „Schwalbe“ im Strafraum vom insgesamt sehr souveränen Schiedsrichter Alexander Roppelt die Gelb-Rote Karte gezeigt bekam. Henke hatte sich nach einem Zweikampf, bei dem beide Spieler aktiv zur Sache gingen, bereits ebenso wie sein Kontrahent Lorenz frühzeitig eine Verwarnung abgeholt. In der entscheidenden Situation unmittelbar vor dem Pausenpfiff, die Roppelt mit einer zwar sehr harten, aber letztlich vertretbaren Ampelkarte für Henke sanktionierte, wurde der Rotenhöfer noch vor dem Strafraum von seinem Gegenspieler massiv gedrückt, ehe er zu Boden ging.

Das 2:1 durch Moritz Gersteuer (TuS Rotenhof) nach Zuspiel von Kenneth Traulsen (li.). © 2024 Ismail Yesilyurt
Das 2:1 durch Moritz Gersteuer (TuS Rotenhof) nach Zuspiel von Kenneth Traulsen (li.). © 2024 Ismail Yesilyurt

Da auch Moritz Gersteuer bereits mit Gelb verwarnt worden war, nahm ihn Trainer „Hermi“ Lausen aus dem Spiel und brachte für ihn Henry Grothkopp, der sich sofort gut einfügte.

Auch in Unterzahl stemmten sich die gut sortierten und organisierten Gastgeber gegen die nun auf den Ausgleich drängenden Satruper. Beide Mannschaften lieferten sich dabei eine offene Feldschlacht mit vielen packenden Zweikämpfen und einigen Nickligkeiten, ganz nach dem Geschmack der Zuschauer. Insgesamt standen die Gastgeber aber sehr kompakt, und es gab nur wenige Torchancen, um dem Spiel eine Wendung zu geben. Dennoch hatte Satrup durch Björn Lass und Christoph Ottsen zwei Riesenchancen, als die Nordmark-Angreifer frei durch waren, aber an Justin Sörensen scheiterten. Auch die Gastgeber waren bei ihren Kontern stets gefährlich und hatten Pech, dass Ingemar Struck einen Flachschuss von Jan Pioch zur Ecke abwehren konnte.

Einer der wenigen Eckbälle, die gefährlich wurde. Dieser Kopfball von Leon Rathmann (vorne, TuS Rotenhof) landet auf der Latte. © 2024 Ismail Yesilyurt
Einer der wenigen Eckbälle, die gefährlich wurde. Dieser Kopfball von Leon Rathmann (vorne, TuS Rotenhof) landet auf der Latte. © 2024 Ismail Yesilyurt

Beachtlich ist, dass die Gastgeber auch in Unterzahl das Spiel über weite Strecken ausgeglichen gestalten konnten und nur selten in echte Bedrängnis gerieten.

Mitten in die Drangphase der Gäste gelang dem erst zehn Minuten zuvor eingewechselten A-Jugendspieler Justin Engemann mit einem beherzten Flachschuss von der Strafraumgrenze der so wichtige, viel umjubelte Treffer zum 3:1 für den TuS Rotenhof. Mit der Hereinnahme des unbekümmert aufspielenden Youngsters hatte Trainer „Hermi“ Lausen ein glückliches Händchen bewiesen.

Mika Flindt (TuS Rotenhof) gegen Christoph Ottsen (in weiss, TSV Nordmark Satrup). © 2024 Ismail Yesilyurt
Mika Flindt (TuS Rotenhof) gegen Christoph Ottsen (in weiss, TSV Nordmark Satrup). © 2024 Ismail Yesilyurt

Doch die prompte Antwort der Gäste ließ nicht lange auf sich warten. Nur drei Minuten später gelang Finn Lorenzen (82.) mit einem leicht abgefälschten Ball aus zentraler Position der 2:3-Anschlusstreffer, der die letzten Minuten noch einmal spannend werden ließ. Die letzte Möglichkeit der Gäste, doch noch einen Punkt zu retten, vergab Luca Max Clausen mit einem zu hoch angesetzten Kopfball nach einer Ecke.

„Die Führung hat uns nicht gutgetan. Danach haben wir einen Gang zurückgeschaltet“, ärgerte sich Nordmark-Trainer Bernd Hansen.

Bernd Hansen (Trainer TSV Nordmark Satrup)
Hermi Lausen (Trainer TuS Rotenhof)

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