Michael Behnke (MTSV Hohenwestedt) bremst hier den besten Gästespieler Maurice Knutzen (SVE Comet) aus. © 2023 Olaf Wegerich
In einem Nachholspiel vom 15. Spieltag konnte sich der MTSV Hohenwestedt mit 3:1 (1:0) gegen den SVE Comet Kiel durchsetzen. Durch den schwer erkämpften Arbeitssieg gegen in der zweiten Halbzeit starke Kieler konnte das Team von Trainer Udo Kochanski nach Pluspunkten mit dem Tabellenführer VfR Neumünster gleichziehen, hat aber eine Partie mehr ausgetragen. Die Kieler stehen trotz ansprechender Leistung im zweiten Durchgang erneut mit leeren Händen da und werden sich mächtig strecken müssen, um in den verbleibenden sechs Partien den Klassenerhalt zu sichern. Mann des Tages bei den Gastgebern war Torjäger Thies Kochanski, dem alle drei Treffer gelangen.
MTSV hat Chancen ohne Ende und trifft nicht
Die Gastgeber begannen mit der gleichen Startformation wie vor vier Tagen, als der TSV Klausdorf 6:3 mit einer starken Leistung niedergerungen werden konnte. Auch der angeschlagene Falko Möller war rechtzeitig wieder einsatzbereit. Die Hohenwestedter übernahmen sofort das Kommando und schnürten die abstiegsbedrohten Kieler in deren Hälfte ein. Bereits nach drei Minuten brannte es lichterloh im Strafraum der Gäste, als Kochanski nach Vorarbeit von Falko Möller den Ball mit einer herrlichen Direktabnahme nur knapp über das Tor setzte. Nur fünf Minuten später gab es nach einem Foul an Jorit Rathje kurz vor der Strafraumgrenze Freistoß für die Gastgeber, doch den strammen Schuss von Capitano Tjark Sievers konnte Lukas Losch abwehren.
Dominante Gastgeber mit Druck
Die in dieser Phase sehr dominanten Gastgeber machten weiter Druck und die nicht immer sattelfeste Abwehr der Gäste hatte Schwerstarbeit zu verrichten. Nach einem Eckball konnte ein Flachschuss des aufgerückten Tjark Sievers noch geblockt werden von der vielbeinigen Kieler Abwehr. Und auch ein Flachschuss von Felix Ploog (15.) wurde zur sicheren Beute vom viel beschäftigten Lukas Losch. Die nächste Möglichkeit für die Gastgeber hatte Clas Sievers, der von seinem Bruder Tjark mustergültig in Szene gesetzt werden konnte. Doch erneut parierte Losch prächtig.
Lebenszeichen für SVE durch Maurice Knutzen
Dann endlich ein erstes Lebenszeichen, der langsam mutiger werdenden Gäste, die endlich ihre Passivität ablegten und ihrerseits gegen die nicht immer sicher wirkende Abwehrreihe des MTSV Akzente setzen. Aber der Flachschuss von Maurice Knutzen (22.), der nun groß aufdrehte, stellte Niklas Gohr im MTSV – Tor vor keine Probleme. Einen strammen Schuss von Thies Kochanski aus zentraler Position konnte Losch ebenfalls parieren.
Kochanski trifft zur Führung – Sienknecht serviert maßgerecht
So bedurfte es einer Standardsituation, um in Führung zu gehen. Aus halbrechter Position schlug Tim Sienknecht einen maßgeschneiderten Freistoß in den Strafraum, den Thies Kochanski (35.) der sich geschickt von seinem Gegenspieler gelöst hatte, gekonnt mit dem Kopf zur überfälligen 1:0-Führung im Tor versenkte.
SVE Comet wie verwandelt nach der Pause
Nach dem Wechsel zeigten dann die Gäste vom Kieler Ostufer eine ganz starke Leistung und kamen immer besser ins Spiel. Nur fünf nach der Pause tauchte Kenan Hasicic frei vor Niklas Gohr auf, doch der Torhüter der Gastgeber konnte mit einer Klasseparade den Ball zur Seite abwehren.
Nur fünf Minuten später war auch er machtlos, als Maurice Knutzen (55.) nach einem Steckpass frei durch war und locker zum 1:1-Ausgleich traf. Die Kieler Gäste hatten nun deutlich Oberwasser und drängten gegen in dieser Phase sehr passive Gastgeber, die kaum noch zu Entlastungsangriffen kamen, mit Macht auf den Führungstreffer.
Mit viel Dusel und dem nötigen Spielglück konnten die Gastgeber aber das Remis halten. Symptomatisch eine Szene als Mathias Landt den Ball auf seinen Torhüter zurückspielte dieser aber das Spielgerät nicht richtig traf und der Ball im Abendhimmel das Tor nur um Haaresbreite verfehlte.
Hohenwestedt mit Doppelschlag
Mitten in die Drangphase der nun sehr offen agierenden Kieler Gäste, die alles riskierten, konnten die Gastgeber dann aber mit einem schnell vorgetragenen Angriff von der linken Seite wieder die Führung an sich reißen, als Thies Kochanski (76.) aus Nahdistanz zum etwas schmeichelhaften 2:1 traf.
Der SVE Comet spielte nun alles oder nichts und nach einer hohen Hereingabe in den Strafraum der Gastgeber knallten der mutig aus seinem Tor herausstürzende Niklas Gohr und der Kieler Angreifer Janneck Rassmanns brutal zusammen und mussten einige Minuten behandelt werden bis es weiter ging. Zehn Minuten vor dem Spielende hatte dann Maurice Knutzen noch einmal den Ausgleich auf den Fuß, doch sein Schuss geht knapp neben das Tor.
Der neue Tabellenzweite stabilisiert sich gegen Ende des Spiels
Die Heimelf, die sich gegen Ende der Partie wieder etwas stabilisieren konnte, erwies sich aber als das deutlich effektivere Team, als bei einem der wenigen Entlastungsangriffe Hannes Kracht den erneut goldrichtig stehenden Thies Kochanski fand, der mühelos aus Nahdistanz zum 3:1 traf
Für den MTSV geht es bereits am kommenden Samstag mit dem dritten Heimspiel innerhalb einer Woche diesmal gegen den Heikendorfer SV weiter. Der SVE Comet Kiel ist am Samstag im Heimspiel gegen den TSV Altenholz zum Siegen verdammt, um den Abstand zum rettenden Ufer nicht aus den Augen zu verlieren.
Stimmen zum Spiel
Trainer Udo Kochanski (MTSV Hohenwestedt): Das war ein glücklicher Sieg für uns. Nach der Halbzeit haben wir Nervenflattern bekommen, aber unsere Moral ist intakt. Comet war nach der Pause viel griffiger. Der Unterschied war heute, dass wir Thies auf unserer Seite hatten.
Trainer Steve Frank (SVE Comet Kiel): Wir belohnen uns nicht für unser Spiel. Vier oder fünf Tore hätten wir schießen können. Wir haben heute wie schon beim Spiel in Preetz viel Lob vom gegnerischen Trainer bekommen, aber dafür können wir uns leider nichts kaufen.
MTSV Hohenwestedt – SVE Comet Kiel 3:1 (1:0)
MTSV Hohenwestedt: Gohr – Brandt (74. Kasch), Landt, Behnke, Sienknecht (82. Boye) – Clas Sievers (61. Kracht), Tjark Sievers, Rathje, Ploog – Kochanski, Möller (88. Lüdtke).
Trainer: Udo Kochanski/ Sebastian Barth.
SVE Comet Kiel: Losch – Markwardt, Braasch, Vones, Schwaberau (85. Geisbauer) – Petersen (77. Milbradt), Wagner – Hasicic, Knutzen, Niklas Schmidt – Björn Schmidt (77. Rassmanns).
Trainer: Steve Frank.
Schiedsrichter: Jannik-Alexander Schapals (TSV Schönberg).
Assistenten: Lars Polomski, Thorsten Otto.
Zuschauer: 250.
Tore: 1:0 Kochanski (35.), 1:1 Knutzen (55.), 2:1 Kochanski (77.), 3:1 Kochanski (90./+3).