Felix Drinkuth (li., VfB Lübeck) machte mit dem 2:1 den Sieg perfekt (Archivfoto). © 2022 Olaf Wegerich
Drei wichtige Punkte auf der Habenseite, Tabellenführung ausgebaut und den Regionalliga-Nord-Zuschauerrekord gebrochen – für den VfB Lübeck war dieser Freitagabend ein nahezu perfekter. 7.505 Zuschauer auf der Lohmühle sahen einen hart erkämpften, aber verdienten 2:1 (1:0)-Erfolg der Grün-Weißen gegen den Hamburger SV II. Dabei war es ein hochklassiges, von beiden Seiten offensiv und intensiv geführtes Regionalliga-Spiel, das Lust auf mehr machte.
Nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg hatte VfB-Trainer Lukas Pfeiffer eine Veränderung vorgenommen und Niklas Kastenhofer anstelle von Jannik Löhden in die Startformation beordert. Bei den Hamburgern, die in den letzten sechs Spielen 16 Punkte geholt hatten, waren im Vergleich zum jüngsten 3:2-Sieg in Flensburg drei U21-Spieler, die zuvor mit den Profis in den USA waren, wieder auf dem Feld.
Im Gegensatz zu den Vorwochen wählten die Hamburger einen offensiven Ansatz und störten den VfB bereits früh im Aufbau. Es entwickelte sich so eine hart umkämpfte Auseinandersetzung, in der beide Mannschaften in Phasen dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Die Hamburger hatten vor der Pause vielleicht sogar ein paar Spielanteile mehr, schafften es jedoch gegen eine aufmerksame VfB-Deckung kaum einmal, sich aus ihren guten Ansätzen auch Torchancen zu erarbeiten.
Die hatte dagegen der VfB: Nach 14 Minuten zwang Marius Hauptmann Gäste-Keeper Leo Oppermann zu einer ersten Glanzparade. Die folgende Ecke von Morten Rüdiger setzte Tommy Grupe knapp am Tor vorbei (15.). Nach einer Flanke von Felix Drinkuth bot sich Mirko Boland zudem eine Großchance, doch der Ball strich links am Hamburger Gehäuse vorbei (35.). Kurz vor der Pause fiel dann die Lübecker Führung: Boland schickte Drinkuth in die Tiefe, der sich behauptete und auch noch clever abwartete, bis ein Mitspieler mitgelaufen war. Manuel Farrona Pulido nahm dann den Rückpass auf und verwertete zum 1:0 (44.).
Im zweiten Abschnitt fiel schnell der Ausgleich – in dieser Phase eher aus heiterem Himmel: Robin Velasco war nach einem Steilpass der VfB-Deckung enteilt und behielt frei vor Florian Kirschke die Nerven (49.). In der Folge war das Spiel zunächst offen, beide Mannschaften hatten ihre Momente im Spiel nach vorn. Mit zunehmender Spieldauer nahm der Druck des VfB jedoch zu. Chancen gab es vor allem im Anschluss an ruhende Bälle. So kam Drinkuth im Anschluss an eine Ecke zum Kopfball, doch Leon Sommer klärte auf der Linie (64.). Zehn Minuten später war es ein zweiter Ball im Anschluss an eine Ecke, der auf dem Kopf von Niklas Kastenhofer landete – doch unser Abwehrspieler traf nur den rechten Pfosten.
Der HSV hatte in dieser Phase durch Velasco (66., drüber) eine gute Chance. Die Führung und damit letztlich den Siegtreffer erzielte jedoch der VfB: Der eingewechselte Marvin Thiel setzte sich auf dem linken Flügel in Szene, überließ Boland die Flanke, die bis zum langen Pfosten durchging, wo Drinkuth parat stand und zum 2:1 einschoss (82.). Der HSV drückte in der Schlussphase noch einmal und zwang auch Kirschke noch zu zwei starken Paraden: Erst lenkte unser Keeper einen sich gefährlich senkenden Kopfball des eingewechselten Tom Sanne über die Latte (85.). Dann fischte er auch einen gefährlichen Schuss von Arlind Rexhepi aus dem rechten oberen Toreck (90./+1).
Am Ende bejubelten die gut 6.000 Lübecker unter den 7.505 Fans ausgelassen den wichtigen und hart erarbeiteten VfB-Erfolg, mit dem die Tabellenführung zunächst wieder auf sechs Punkte ausgebaut wurde – und auch von den befreundeten HSVern gab es vielfach Applaus und faire Worte. Für unsere Mannschaft geht es nach einem freien Wochenende am nächsten Freitag (20 Uhr) beim Aufsteiger BSV Kickers Emden weiter.
VfB Lübeck – Hamburger SV 2:1 (1:0)
VfB Lübeck: Kirschke – Kölle (71. Daube), Grupe, Kastenhofer, Rüdiger – Egerer – Hauptmann (81. Thiel), Gözüsirin (87. Plume), Boland, Farrona Pulido (71. Taritas) – Drinkuth (90./+2 Löhden).
Trainer: Lukas Pfeiffer.
Hamburger SV II: Oppermann – Sommer, Zumberi (78. Seifert), Hein (87. Harz), Andresen (60. Rexhepi) – Fabisch, Großer, Kilo – Velasco (81. Burmeister), Otuali (72. Sanne), Beleme.
Trainer: Pit Reimers.
SR: René-Alexander Rose (Bad Harzburg).
Zuschauer: 7.505.
Gelbe Karten: Grupe – Seifert.
Tore: 1:0 Farrona Pulido (44.), 1:1 Velasco (49.), 2:1 Drinkuth (82.).
(Quelle: Christian Jessen/ VfB Lübeck)