2:1 bei der SpVg Eidertal Molfsee: Christian Peters mit Doppelpack für ESV

von Ismail Yesilyurt

Marco Wiegand kurz vor seinem 1:1. © 2024 Ismail Yesilyurt


In einem guten Oberligaspiel gewinnt der Eckernförder SV am Tag der Deutschen Einheit mit 2:1 beim Aufsteiger SpVg Eidertal. Damit bleibt die Mannschaft von Maik Haberlag auch im 11. Spiel der Flens-Oberliga ungeschlagen. Die Zuschauer bekommen ein interessantes, spannendes, in den Zweikämpfen intensiv geführtes, emotional geführtes und kurzweiliges Duell geboten.

In der Anfangsphase der Begegnung zwischen dem gastgebenden Tabellenneunten und dem favorisierten Fünften im Ranking der höchsten Landesklasse sieht man, dass die Eidertaler sich was vorgenommen haben und legen los wie die Feuerwehr.

Zunächst kann Julian Zülsdorff den durchgebrochenen Tom Wüllner in allergrößter Not stoppen (5.). Kurz darauf spielt Wüllner einen Superpass zwischen der ESV-Innenverteidigung auf Luca Aouci. Der sprintet der Abwehrkette davon, legt den Ball rechts am herauslaufenden Keeper Bennet Behrens vorbei und umläuft links. Johann Schneekloth hat dadurch den kürzeren Laufweg und kann in der rechten Strafraumhälfte einen halben Schritt vor einem möglichen Aouci-Schuss ins leere Tor retten (6.).

Louis Schütt (SpVg Eidertal Molfsee) kommt gegen Janes Mohr (Eckernförder SV) zu Fall. © 2024 Ismail Yesilyurt
Louis Schütt (SpVg Eidertal Molfsee) kommt gegen Janes Mohr (Eckernförder SV) zu Fall. © 2024 Ismail Yesilyurt

Drei Minuten später ist Aouci links durch, sein Querzuspiel auf Louis Schütt am zweiten Pfosten passt nicht ganz genau. Schütt holt sich den Ball und macht mit einer Flanke an Höhe des anderen Pfostens die Situation wieder scharf. Die Volleyabnahme von Tom Lemke landet ungefährlich links im Toraus und nicht zum verdienten 1:0 für die Platzherren.

Auf der anderen Seite sind nach einer Viertelstunde die Eckernförder mit ihrer ersten Möglichkeit erfolgreicher. Luc Justen spielt einen schönen Pass in den Strafraum rein. Nils Wölki kommt vor Fnyy Mohr zum Abschluss, den der Eidertaler Keeper gut pariert. Der Ball prallt ab in die Mitte, wo der Torjäger mit Raum- und Zeitgefühl steht. Zur rechten Zeit am rechten Fleck braucht Christian Peters nur noch ins leere Gehäuse zu seinem 10. Saisontreffer einzuschießen.

Christian Peters (Eckernförder SV) ist auf dem Sprung auf den Sprung auf Platz zwei der Oberliga-Torschützenliste. © 2024 Ismail Yesilyurt
Christian Peters (Eckernförder SV) ist auf dem Sprung auf den Sprung auf Platz zwei der Oberliga-Torschützenliste. © 2024 Ismail Yesilyurt

Dieses 1:0 gibt den physisch sehr stabilen Gästen viel Auftrieb. Kombinationssicher und mit guten Ideen bestimmt das Haberlag-Team das Geschehen. Einen abgefälschter Freistoß von Jannes Mohr (22.), eine Möglichkeit durch Wölki nach Chipball von Leon Apitz in den Strafraum (25.) und ein knappes Abseitstor durch Apitz nach Fehler der Eidertaler im Aufbau (28.) übersteht das Team von Patrick Herrmann, um dann zu dem zum Zeitpunkt überraschenden Ausgleich zu kommen. Schütt legt nach einem Einwurf von Wüllner in den Strafraum den Ball zurück an die Strafraumlinie zu Marcel Wasielewski. Der bekommt den Ball im großen Getümmel zu Marco Wiegand befördert. Mit ein wenig Glück kommt Wiegand zum Abschluss und 1:1 (31.).

Das nun ausgeglichene Spiel bietet vor der Pause noch zwei diskutable Höhepunkte. In der 42. Minute wird nach einem Zuspiel von Aouci eine Möglichkeit von Wüllner aus 7 Metern geblockt. Der daraus resultierende Kopfball von Schütt bringt keinen Erfolg, aber einen großen Protest der Eidertaler wegen Handspiel.

Tom Lemke grätscht Timo Bamler den Ball weg. © 2024 Ismail Yesilyurt
Tom Lemke grätscht Timo Bamler den Ball weg. © 2024 Ismail Yesilyurt

In der 45. Minute kochen im Eckernförder Lager die Gemüter dann hoch. Einen langen Ball in den Strafraum schirmt Wölki ab. Gleichzeitig rauscht Mohr aus seinem Torraum raus und boxt im Rücken mit viel Kontakt den Ball weg. Der Eckernförder Stürmer krümmt sich am Boden, daneben Mohr. Das Spielgerät kommt zu Apitz, der zum 2:1 einschießt. Nun pfeift Schiedsrichterin Anna-Lena Heidenreich und entscheidet somit einige Sekunden später auf Stürmerfoul. Dabei bleibt nicht nur den Zuschauern die Frage offen: Warum ist nicht sofort auf Stürmerfoul entschieden und das 2:1 abgepfiffen worden?

Die Hafenstädter holen das 2:1 gleich nach dem Wiederbeginn nach. Peters erhält im Strafraum ein flaches Zuspiel, narrt seinen Gegenspieler und schießt aus kurzer Entfernung halbhoch rechts ein. Danach sind es die Eidertaler, die Hochkarätiges zu bieten haben. In einem Spiel auf Augenhöhe mit etwas mehr Ballbesitz für die Heimelf und konternden Eckernfördern hat Schütt halbrechts vor Behrens den schnellen Ausgleich auf dem Fuß (56.). Doch der ESV-Keeper wehrt per Fußabwehr ab. Den nicht ganz druckvollen Nachschuss von Christian Alberts hält Behrens auch.

Die Chance für Louis Schütt (SpVg Eidertal Molfsee) zum 2:2. © 2024 Ismail Yesilyurt
Die Chance für Louis Schütt (SpVg Eidertal Molfsee) zum 2:2. © 2024 Ismail Yesilyurt

Drei Minuten später spielt Wüllner flach von rechts an den Torraum. Wo Aouci per Hackentrick den Ball halbhoch aus 4 Metern aufs kurze Eck weiterleitet. Mit einem Reflex rettet erneut Behrens zur Ecke. In der 65. Minute verzieht Lemke aus 8 Metern.

Danach geht es ohne klare Torchancen weiterhin ordentlich zur Sache in den Zweikämpfen auf beiden Seiten. Leidtragender dabei ist Luca Aouci, der drei Mal arg zu Fall gebracht wird. Das letzte Wort, was die Möglichkeiten angeht, haben die Gäste. Doch die Chance von Luc Justen köpft Meeno Bröker von der Torlinie (80.). Danach stellt Herrmann auf eine3-4-3-Formation um, aber zwingend wird es nicht mehr. Für die SpVg Eidertal Molfsee war gegen eines der körperlich stärksten Teams der Oberliga mehr drin.

Auf die Frage, ob seine Mannschaft nun ein Spitzenmannschaft sei, antwortete Maik Haberlag in seinem Statement zuerst mit einem verschmitzten Lächeln, ehe er ausholte. Fakt ist auf jeden Fall, dass der Eckernförder SV jedem Gegner Paroli bietet. Weiterhin als Tabellenfünfter hat der ESV Kontakt zu den ersten Vier der Beletage. Und gehört mit nun 5 Siegen und 6 Unentschieden weiterhin zu den Top-Teams. Von daher zeigt das knappe Ergebnis mit großer Tendenz zu einer verdienten Punkteteilung oder mehr bei Matchglückauch an, dass die Vorstellung der Auswahl von Patrick Herrmann eine gute war.

​Maik Haberlag (Trainer Eckernförder SV)
Patrick Herrmann (Trainer SpVg Eidertal Molfsee)

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