Kenny Korup (mitte, VfR Neumünster), gegen Marc Christopher Barck (PSV Neumünster), verdiente sich eine Topnote. © 2023 Olaf Wegerich
Vier Spielzeiten hatten die Rasensport-Fans sich mit Landesliga-Fußball begnügen müssen! Entsprechend fieberte man dem ersten Oberliga-Heimspiel seit langem entgegen. Mit dem siegreich in die Saison gestarteten Vize-Landesmeister SV Eichede wartete ein ähnlich schwere Brocken wie in der Vorwoche (0:5 beim Lokalrivalen PSV). 286 Zuschauer waren dabei, darunter auch einige letztjährige Aufstiegs-Akteure des VfR sowie vom PSV Mats Melahn und Kapitän Fyn Classen, der ja schon sowohl für Rasensport wie auch für Eichede aktiv war.
VfR Neumünster baut Abwehr um
Rasensport-Trainer Rocco Leeser startete gegenüber dem PSV-Spiel diesmal mit einer deutlich veränderten Aufstellung. Die Defensive wurde verändert, der schnelle Nick Neca rückte als Linksverteidiger in die Startelf, Rückkehrer Geart Latifi bekleidete wie im letzten Spieljahr eine der beiden Innenverteidigerposten, während Finn Holm auf die RV-Position wechselte. Auf der “Sechs” begann Murat Rasgele neben Marcel Stölting.
Eichede bestimmt Spiel, hat aber kaum Chancen
Nach anfänglichen Abtasten übernimmt der SVE immer mehr die Spielkontrolle. Die erste Chance hat aber Lila-Weiß. Emirkaan Güzel setzt sich links durch, mit seinem 20 Meter-Knaller hat Marcel Gevert im SVE-Kasten durchaus seine Schwierigkeiten (10.). Danach bestimmt aber der Gast die Szenerie. Vor allem über links wechselweise mit Morten Wahl, Niko Hasselbusch oder Silas Meyer macht die Kujawski-Truppe ordentlich Druck. Serienweise segeln jetzt die Flanken in den Neumünsteraner Strafraum, doch die VfR-Kette um Christopher Newe im Tor und um den starken Kenny Korup klären regelmäßig. Nach Flanke von Meyer kommt Rechtsverteidiger Marc Pichelmann relativ frei aus spitzem Winkel zum Abschluss, verzieht aber.
Rocco Leeser reagiert früh
Rocco Leeser erkennt die Gefahr, bringt nach 27 Minuten Karim Kalota für Holm. Die Abwehr steht jetzt immer kompakter und sicherer. Zwar wird der VfR zwischen der 30. und 40. Minute regelrecht eingeschnürt, zu Abschlüssen kommt Eichede aber nicht mehr. Das liegt auch an den beiden Sechsern Stölting und Rasgele, die hervorragend die Außenverteidiger doppeln.
Allerdings lässt auch Eichede nichts zu. Volodymyr Pryiomov macht für den Gastgeber im Sturmzentrum zwar immer wieder hervorragend die Bälle fest und setzt die beiden auffallend schnellen VfR-Außen Adam Mami und Güzel im Konter immer wieder ein, doch Ove Witt und Luca Reimers in der SVE-Innenverteidigung erledigen ihre Aufgabe souverän. Lediglich in der 42. Minute kommt Reimers im Strafraum gegen Mami um Haaresbreite zu spät. Der VfR-Block fordert jedoch nur sehr zögerlich Elfmeter.
Auch in der 2. Halbzeit kommt Eichede nicht durch
Als Silas Meyer für den SVE in der 52. Spielminute einen Freistoß aus 20 Metern neben das Tor setzt, ist das tatsächlich der letzte ernsthafte Torabschluss des Spiels. Was aber zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen kann.
Der Aufsteiger spielt nun wieder etwas besser mit, befreit sich immer wieder spielerisch. Erst in den letzten 10 Minuten sah man dann auch mal Befreiungsschläge, als den Veilchen sichtbar die Luft ausging. Nach einer Stunde wechselte Eichede gleich dreimal, u.a. kam Evgenij Bieche, für Eichede sowohl in der U19 als auch bei den Herren schon in der Regionalliga aktiv. Neben Pierre Maurice Ehlers der dienstälteste Eicheder. Beide spielten schon in der C-Jugend für die Stormaner.
Neumünster hält stand
Doch das VfR-Bollwerk hielt, wenngleich in den letzten Minuten nicht immer ganz sattelfest. Gelegentliche VfR-Konter vom SVE analog zur ersten Hälfte immer wieder früh unterbunden: So blieb es letztlich beim für den Neuling keineswegs unverdienten Remis.
Als wahrer Tipp-Spezialist erwies sich Mats Melahn, der Innenverteidiger des PSV. Er hatte schon am letzten Wochenende das 5:0 gegen den VfR aufs Tor genau vorher gesehen und lag auch diesmal mit seinem 0:0-Tipp genau richtig.
VfR Neumünster: Newe – Holm (27. Kalota), Latifi, Korup, Neca – Rasgele, Stölting – Mami, Serifi (78. Janelt), Güzel (72. Anderson) – Pryiomov (72. Erfurth).
Trainer: Rocco Leeser.
SV Eichede: Gevert – Pichelmann, Witt (90. Arndt), Reimers, Fischer – Gelzer (60. Tonder), Ehlers (60. Blum), Meyer, Hasselbusch (60. Bieche) – Adam, Wahl (69. Schubring).
Trainer: Paul Kujawski.
Schiedsrichter: Ole Andreas Schulz (JFV Lübeck).
Assistenten: Florian Stark, Khaled El-Rifai.
Zuschauer: 286.