Wilster bezwingt Aufsteiger Todenbüttel im Verfolgerduell

von Olaf Wegerich

Maik-Manuel Reimers und der SV GW Todenbüttel mussten in Wilster ein 0:2-Niederlage hinnehmen. © 2025 Olaf Wegerich


Im Verfolgerduell der Verbandsliga West konnte sich der SV Alemannia Wilster durch zwei späte Treffer mit 2:0 (0:0) gegen den starken Aufsteiger SV GW Todenbüttel durchsetzen. Der SVA feierte damit im fünften Heimspiel den fünften Sieg und kletterte auf den 4. Tabellenplatz. Todenbüttel kassierte nach sieben Spielen erstmals wieder eine Niederlage und rutschte auf Rang 7 ab.

Lennart Waage sieht nach 60 Sekunden Rot

Das Spiel begann denkbar schlecht für die Gastgeber: Bereits nach 40 Sekunden sah Lennart Waage nach einem Foulspiel an Maxi Lüdtke im Mittelfeld die rote Karte. „Sehr hart, aber nicht unberechtigt“, musste auch Alemannia-Trainer Andre Wichmann einräumen. „Das war eine unglückliche Aktion, aber aus meiner Sicht eher ein Unfall“, zeigte sich Gästetrainer Eike Schneider in seiner Bewertung der Situation milde gestimmt.

Damit war der Matchplan der Gäste jedoch über den Haufen geworfen. „Wir wollten auf Konter spielen. Wieder einmal müssen wir gegen einen Gegner agieren, der in Unterzahl ganz anders spielt, als wir es erwartet haben. Dann ist uns wenig eingefallen“, haderte Gästecoach Schneider.

Fenn-Ole Zauter vergibt Gästeführung

Trotzdem hatte der Aufsteiger durch Fenn-Ole Zauter (8.) früh eine Riesengelegenheit, um in Führung zu gehen – doch der Kapitän traf den Ball nicht richtig.

Fenn-Ole Zauter hatte die Führung für Todenbüttel auuf den Schlappen. © 2025 Olaf Wegerich
Fenn-Ole Zauter hatte die Führung für Todenbüttel auuf den Schlappen. © 2025 Olaf Wegerich

Bei starkem Wind entwickelte sich zunächst ein Mittelfeldgeplänkel. Bis zur 35. Minute waren die Hausherren trotz Unterzahl optisch überlegen und erspielten sich zwei Chancen: Torge Sievers schoss aus spitzem Winkel ans Außennetz, kurz darauf verzog auch Tim Ole Appel von der anderen Seite knapp.

Etwa ab der 35. Minute agierte Todenbüttel etwas zielstrebiger und übernahm die optische Überlegenheit. „Da hat man gemerkt, dass wir einer weniger waren“, musste Wichmann eingestehen. Dennoch taten sich die Gäste schwer, auf dem für sie ungewohnten Kunstrasen einen geordneten Spielaufbau hinzubekommen. Zudem machten der starke Wind und anhaltender Regen beiden Teams das Leben schwer.

Julian Lewin sieht die Ampelkarte

Drei Minuten vor der Halbzeitpause ließ sich Todenbüttels Angreifer Julian Lewin provozieren und sah nach einer Beleidigung gegenüber Oberliga-Schiedsrichter Claudius Böhnke (SV Eichede) die Gelb-Rote Karte. Zuvor war er bereits wegen eines Foulspiels verwarnt worden.

Freistoß von Janis Plötz bringt Wilster die Führung

Nach dem Seitenwechsel drängten die Gastgeber mit dem Wind im Rücken die Todenbüttler tief in deren Hälfte. In der 69. Minute gelang dann die Führung: Janis Plötz verwandelte einen Freistoß direkt.

„Der Schiri hat in der zweiten Halbzeit stark nachgelassen und sehr kleinlich gepfiffen. Beim Freistoß ist der Gegenspieler einfach nur ausgerutscht – das darf er nie pfeifen. Und genau daraus fällt das Gegentor“, ärgerte sich Gästetrainer Schneider.

Islam Artchakov sorgt für die Entscheidung

Das 2:0 für die Gastgeber fiel in der 77. Minute: Islam Artchakov setzte sich nach einem Solo im Mittelfeld gegen vier Gegenspieler durch, spielte einen Doppelpass mit Dominic Bürger und schob frei vor dem Torwart sicher ein.

Weitere Chancen von Plötz, Döring und Bürger konnte Todenbüttels Keeper Yannick Holtz entschärfen oder die Gastgeber vergaben sie.

Stimmen zum Spiel

Trainer Eike Schneider (SV GW Todenbüttel): „Das war eigentlich ein typisches Unentschieden-Spiel, das wir aber verdient verloren haben, weil wir einfach zu unclever sind. Wir haben es heute nicht gut gemacht und nicht unsere gewohnte Leistung gebracht. Glückwunsch an Wilster. Jetzt heißt es, Mund abwischen, analysieren und sehen, wie wir es künftig besser machen können in solchen Situationen.“

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