VfR Neumünster nach der Pause gleichwertig gegen Regionalligist Teutonia

von Helwig Pfalzgraf

Der VfR Neumünster empfing zu einem kurzfristig vereinbarten Testspiel den Tabellenfünften der Regionalliga Nord, Teutonia Ottensen. Das Spiel fand auf dem sehr tiefen Trainingsplatz der Veilchen auf dem vereinseigenen Gelände neben der Grümmi-Arena statt. Für die mit 22 Spielern angereisten „Mottenburger“ war es der letzte Test vor den Spielen in Drochtersen/Assel und Spelle.

Gleiche Startelf

Die Veilchen begannen mit derselben Elf, die am Wochenende in Schwerin 1:0 gewonnen hatte. Nur taktisch wurde etwas verändert: Murat Rasgele rückte von Rechtsaußen auf die Sechs, Marcel Stölting von der Sechs auf die „Zehn“, und Diego Berendsohn spielte anstelle von Rasgele den offensiven rechten Part.

Schiedsrichtergespann schockt VfR

Das Spiel begann äußerst intensiv. Ottensen dominierte über weite Strecken, Torwart Marius Liesegang, ansonsten fast beschäftigungslos, wurde an der Mittellinie zum 11. Feldspieler. Der VfR konnte jedoch das hohe Tempo des Drittliga-Aspiranten und auch die Zweikampfintensität durchaus voll mitgehen. Trotzdem lag man Mitte der ersten Halbzeit 0:3 zurück. Das hatte auch damit zu tun, dass das ansonsten sehr gute Schiedsrichtergespann aus dem Nichts Ottensen zwei Elfmeter zusprach, die auf beiden Seiten Überraschung (Ottensen) bzw. lauten Unmut (VfR) verursachten. VfR-Trainer Rocco Leeser sprach im Nachgang von Witzelfmetern. In der Tat wurde ein erlaubtes klassisches „Sperren ohne Ball“ und ein angebliches Handspiel geahndet, das sonst niemand gesehen hatte.

Samuel Aphrem verhindert Debakel-Ergebnis zur Pause

Fast hätten die Hamburger durch ihren Goalgetter Ole Wohlers noch vor der Pause auf 0:4 gestellt, doch VfR-Keeper Samuel Aphrem konnte den Schuss aus Nahdistanz an den Pfosten lenken.

Nach dem Wechsel brachte Ottensen 10 neue Feldspieler. Durchaus nicht die zweite Garnitur, Teutonia hatte durchgemischt, was die Aufstellung der ersten und zweiten Hälfte anging. Die Platzherren hatten nun taktisch etwas geändert, liefen deutlich höher an. Das Spiel wurde dadurch noch intensiver, die schon in der ersten Halbzeit bissige intensive Zweikampfführung nahm noch einmal zu.

Elf von Rocco Leeser in Hälfte zwei gleichwertig

Ottensen kam in der zweiten Hälfte kaum noch zu Chancen, der VfR konnte selbst Akzente setzen. Besonders Björn Lambach und Linksaußen Emirkaan Güzel liefen heiß, und auch die übrigen VfR-Akteure hatten alle eine ausgezeichnete Zweikampfbilanz vorzuweisen. Teutonia operierte jetzt auch mit langen Bällen, kam aber damit überhaupt nicht durch. Im Zentrum räumten der auffällig kopfballstarke Geart Latifi und Kenny Korup alles ab, sodass der zur Pause eingewechselte Keeper Christopher Newe kaum Aktionen hatte. Auch weil wie schon in Schwerin jetzt über außen nicht mehr viel zugelassen wurde, die Außenverteidigung Neca/Kahlcke stand. Im Mittelfeld wurden jetzt auch viel zweite Bälle gewonnen.

Veilchen auch spielerisch gut

Auch spielerisch brachte der Oberligist den Gast jetzt doch öfter mal in Bedrängnis. Dem 1:3-Anschlusstreffer ging ein schneller, schnörkelloser Angriff über links voraus; Güzels Hereingabe verwandelte Rasgele. Und auch in der Folgezeit wurde Ottensen defensiv immer wieder gefordert. Gegen Güzel, Berendsohn, Ilir Serifi und den eingewechselten Kevin Kulka mussten auch mal Fouls der rustikaleren Art herhalten. Mitte der zweiten Halbzeit verletzte sich beim VfR Christoph Kahlcke bei einem Luftkampf, für ihn kam wie schon in Schwerin nahtlos Karim Kalota.

Agron Gashi fast mit Traumtor

Und hätte der eingewechselte Agron Gashi bei seinem Schuss von der Mittellinie (87.) nur 5 Zentimeter höher gezielt, wäre es tatsächlich ergebnistechnisch noch einmal spannend geworden. So aber konnte der ab der 60. Minute spielende zurücklaufende Keeper Jan Marco Niemann in höchster Not gerade noch mit den Fingerspitzen zur Ecke abwehren.

Fazit: Trotz der Niederlage ein gelungener Test des Oberliga-Tabellenvierzehnten gegen einen sehr ambitionierten Regionalligisten. Und auch Ottensen hatte vor dem Rückrundenauftakt eine gelungene Trainingseinheit: 20 Feldspieler konnten unter Wettkampfbedingungen 45 Minuten spielen.

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