VfR Neumünster macht im Kreispokal bei TS Einfeld 1. Halbzeit Halbfinale klar

von Helwig Pfalzgraf

Christoph Kahlcke (VfR Neumünster) und weitere Leistungsträger wurden für das Heimspiel am Sonntag gegen Kilia Kiel geschont.© 2024 Ismail Yesilyurt


Im Kreispokal-Viertelfinale des KFV Holstein traf Kreisligist TS Einfeld auf der großzügigen Sportanlage am Roschdohler Weg auf dem recht tiefen und rutschigen C-Platz auf den Oberligisten VfR Neumünster. Obwohl beide Mannschaften, abgesehen von der Saison 1948/49, noch nie um Punkte gegeneinander spielten, gibt es eine gewisse Rivalität zwischen den Clubs und ihren Anhängern. In der Vergangenheit gab es teils sehr hitzige Pokalschlachten. Bei den Neumünsteraner Hallenmasters im letzten Winter hatten die „Veilchen“ die Turnerschaft in zwölf Minuten Spielzeit gnadenlos mit 10:0 aus der Holstenhalle geschossen, nachdem die zahlreichen Anhänger der TS im Vorfeld lautstark „Sch…VfR“ intoniert hatten. Heute jedoch blieb alles ausgesprochen harmonisch.

VfR-Trainer Liridon Imeri hatte den Luxus, in diesem Pokalduell seine gesamte Startformation aus dem letzten Oberligaspiel in Rotenhof (3:0 gewonnen) komplett pausieren lassen zu können. Es liefen elf andere Spieler auf, die ihre Chance nutzen sollten. Für die beiden U19-Akteure Yasin Diler und Devin Ceyhan, Neuzugang Stone Watring, den durch die Nichtfreigabe des TSV Bordesholm lange gesperrten Tino Knobel sowie Rückkehrer Patrick Amponsah war es jeweils der erste Startelfeinsatz der Saison. Auch Araik Arshakyan und Mohammed Mahmud standen erst einmal in der Oberliga-Startelf.

Bereits nach 55 Sekunden ging der Favorit nach einem Steilpass von Amponsah auf Ilir Serifi, der durch einen Abstimmungsfehler in der TSE-Hintermannschaft frei vor Einfelds Keeper Jan-Erik Wilken stand und einschob, früh in Führung.

Doch die Heimelf von Trainer Dennis Sanft war keinesfalls geschockt. Nach fünf Minuten hatte der Oberligist Glück, als ein Tackling von Arshakjan gegen Dennis Forster nur eine Ecke und keinen Elfmeter ergab, obwohl nicht nur der Ball, sondern auch das Bein von Forster getroffen wurde. Auch in der Folgezeit machte der Tabellenvierte der Kreisliga Holstein mit einer dicht gestaffelten Fünfer- und Viererkette tief in der eigenen Hälfte dem Zwölften der Oberliga das Leben schwer. Und als der einzige etwas vorgezogene Einfelder, der frühere Bordesholmer Christoph Wegener, einem VfR-Spieler im Mittelkreis den Ball abnimmt und den sofort aus der Defensivformation startenden Max Schlüter mitnimmt, war der Einfelder Kapitän plötzlich frei vor Eric Gründemann. Dieser rutschte jedoch aus, und Schlüter traf ins leere Tor. Überraschender Ausgleich nach elf Minuten.

Rasensport zog sein zwangsläufig dominantes Spiel gegen den Kreisligisten weiter seriös durch. Zwar fanden sie keine direkten Lücken im Einfelder Abwehrverband, doch sie hielten den Gegner ständig in Bewegung und kamen so zu Chancen. Deguchi (22.) und Diler nach schöner Ballmitnahme (26.) zielten aus fünf Metern noch etwas zu hoch. Doch nach einer Ecke von Sterling Watring köpfte der lange in der Luft stehende Devin Ceyhan zur erneuten Rasensport-Führung ein (33.). Dann schickte Amponsah erneut Serifi, der sich gegen zwei Mann durchsetzte und aus spitzem Winkel traf (42.). Als Stone Watring schließlich zentral auf Riku Deguchi durchsteckte, entschied dieser mit dem 1:4 noch vor der Pause die Partie (45.).

Kann der VfR Neumünster mit einer guten Leistung wie im Hinspiel Kilia Kiel am Sonntag ärgern. © 2024 Ismail Yesilyurt
Kann der VfR Neumünster mit einer guten Leistung wie im Hinspiel Kilia Kiel am Sonntag ärgern. © 2024 Ismail Yesilyurt

In der zweiten Hälfte kämpfte Einfeld weiterhin um jeden Ball, während der Gast jetzt nicht mehr mit aller Entschlossenheit auf Torerfolg aus war und langsam in den Verwaltungsmodus überging. So gab es auf beiden Seiten nur noch jeweils eine Großchance. Zunächst setzte sich Wegener (65.) gegen Amponsah durch und verfehlte nur knapp, auf der anderen Seite hielt Wilken gegen den schnellen Deguchi.

VfR-Trainer Liridon Imeri zeigte volles Verständnis für sein Team, das in der ersten Hälfte alles klar machte und in der zweiten Hälfte seriös auftrat, aber nicht mehr mit allerletztem Einsatz nach vorne spielte. Natürlich dachte jeder bereits an das Spiel gegen Kilia am Sonntag und hoffte auf einen Startelf- oder Kaderplatz; keiner wollte sich mehr verletzen. Unverrichteter Dinge dürften die Spielbeobachter des FC Kilia wieder heimgefahren sein, denn Rückschlüsse auf das anstehende Duell in der Grümmi-Arena am Sonntag um 14 Uhr ergaben sich angesichts der heute komplett neuen Startelf des VfR nicht.

Auch Dennis Sanft schwor sein Team bereits im Spielerkreis nach dem Match auf das nächste Punktspiel ein: In der Kreisliga kommt es bereits am Samstag zum Spiel gegen die Reserve des VfR. Gut möglich, dass es dann ein Wiedersehen mit dem einen oder anderen heutigen VfR-Akteur gibt. Schließlich hat Liridon Imeri zurzeit die Qual der Wahl bei der Kadernominierung. Heute waren 23 potenzielle Akteure (für 19 Kaderplätze) vor Ort. Rausgespielt hat sich heute keiner, der eine oder andere hat sich vielleicht sogar aufgedrängt.

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner