VfR Laboe ohne Puls auf der Intensivstation der Verbandsliga Ost

von Ismail Yesilyurt

Sinnbildlich für die Saison – Carolin Krüger behandelt den verletzten Darko Veselinovic. Fotos: © Ismail Yesilyurt


Der VfR Laboe liegt krank im Bett! So kann man die bisherige Bilanz aus elf Punktspielen nach der Hälfte der Begegnungen in der Verbandsliga Ost metaphorisieren. Nur drei magere Punkte sind mehr als eine Grippe und lassen die Mannen vom Stosch hinter den restlichen elf Mannschaften hinterher hinken. Somit weit hinter den Ambitionen, mit denen Mikica Mladenovic und seine Assistenten vor Saisonbeginn vor den Toren von Kiel im Osten mit dem erhofften Eintritt ins obere Drittel spekulierten.

„Es gibt mehrere Gründe“, erklärte Matthias Schnoor, der Anfang Dezember letztes Jahres den beurlaubten Mladenovic beerbte (VfR Laboe mit Matthias Schnoor aus dem Abstiegsmoor), auf die Frage nach der maladen Hinrunde. Schnoor ist in die VfR-Materie tief verwurzelt und kennt als aktueller und jahrelanger aktiver Leistungsträger Laboe aus dem Effeff. „Grundsätzlich war es klar, dass es schwierig für uns werden würde. Mit Rene und Pascal die Puls-Brüder weg, Maximilian Ehle nicht mehr dabei und Fynn Eggers zu Comet Kiel, diese Verluste zu Saisonbeginn waren schwer aufzufangen“, zählte der (wohl) zukünftige Spielertrainer auf (Matthias Schnoor für Laboe auf Suche nach Torwart und Co-Trainer für Angriff).

Dazu gesellte sich schon in der Vorbereitung der Ausfall vieler Spieler fast durchgehend bis zum letzten Match 2021 in Flintbek (1:4) am 14. November. Vor allem der von Torjäger Jan-Patrick Wemmer, der nur zwei Partien mitwirkte, wiegte schwer. Auch Steven Kühl, als Innenverteidiger eine Bank, musste sechs Mal passen. „Keine gute Vorbereitung, keine Fitness, viele Verletzte und damit wenig Trainingsbeteiligung möglich, da hast du keine guten Voraussetzungen. Auch die Verbindung zu den Trainern war nicht mehr so harmonisch“, sagte der 37-Jährige.

Eine Erkenntnis, die nach einigen Jahren Zusammenarbeit bei den meisten Vereinen zu bemerken ist. Die Stimmung in der Mannschaft sei auch schon besser gewesen. „Das ist meine Arbeit 2022, das zu ändern“, so Schnoor, der zum Ende der Hinserie dafür in einem Gespräch mit dem Trainerteam dafür plädierte, Lasse Saager die Kapitänsbinde überzustreifen. „Lasse ist vor der Abwehr als Sechser oder Achter immer vorneweg und der konstanteste Spieler bisher.“

Lasse Saager ist der neue Kapitän und bisher der Spieler der Hinrunde beim VfR Laboe. © Ismail Yesilyurt
Lasse Saager ist der neue Kapitän und bisher der Spieler der Hinrunde beim VfR Laboe.

Auch von Jannik Geisbauer, der sein Potenzial bisher nicht ausschöpfte, hält der Neucoach viel. Der Stürmer Typ Jürgen Klinsmann verpasst kein Training und ist topfit. „Auf den baue ich in der Rückserie“, hat Schnoor einige Vorstellungen für den Klassenerhalt im Kopf. Mit fünf Toren als bester VfR-Torschütze hat Kjell Schilly, Neuzugang von der A-Jugend des Heikendorfer SV, auch eine gute Saison-Performance gezeigt.

Der Abstand zum rettenden Ufer ist nicht riesig. Und der VfR Laboe hat trotz Personalproblemen bewiesen, dass man in der Lage ist, fast überall zu punkten. So z. B. beim stark besetzten Rot-Schwarz Kiel, wo der VfR mit Pech 2:3 als Verlierer vom Platz ging. Kleinigkeiten und auch das Glück entscheiden. In der Hinserie fast immer zu Ungunsten der Laboer. Mal schauen, welche Medikamente „Doktor“ Matthias Schnoor zusammen braut, um den Patienten VfR Laboe aus dem Bett wieder auf die Beine zu helfen.

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