Jannik Müller (links, Probsteier SG) machte viele Fortschritte, daneben Ali Al Khudary und Batuhan Ibrahimoglu (Inter Türkspor Kiel II). Fotos: © Ismail Yesilyurt
Wenn es einen Oscar für den besten Nachwuchsdarsteller geben würde, dann ist die Entscheidung für Karim Youssef, Cheftrainer des Verbandsligisten Probsteier SG, eindeutig doppelt. Jannik Müller und Silvan Steffen, Neuzugänge aus der eigenen A-Jugend, sprach Youssef eine bemerkenswerte Entwicklung zu. Das passt zu der PSG-Philosophie und den Weg eingeleitet von ihrem Coach.
„Wir wollen nachhaltig Arbeit leisten und die Jugend integrieren“, erläuterte Youssef seinen Blick in die Zukunft und auch Gegenwart, der mit der Verpflichtung von Jörg Ahrens in das Trainerteam Ende November weitsichtiger werden soll. Der Umbruch vor Beginn dieser Spielzeit, u.a. ging Kapitän und Leistungsträger Dennis Wedemann aufgrund gesundheitlicher und beruflicher Gründe vom Bord, bestärkte den sportlichen Pfad. Mit mehr als einer Handvoll an Spielern aus eigener A-Jugend, zweiter und dritter Mannschaft waren die Erwartungen beim Saisonstart gedämpft beim abstiegsgehandelten Verein aus Schönberg.
„Es ist alles okay“, erklärte der PSG-Übungsleiter nach dreizehn Spielen mit vier Siegen und neun Niederlagen „Wir müssen die goldene Mitte finden zwischen Ehrgeiz und Realität“, meinte Youssef sicherlich nicht nur die tabellarische Konstellation auf dem neunten von zwölf Plätzen in der Oststaffel. „Ich bin zufrieden. Jeder Spieler hat alle Tugenden rausgeholt. Es ist eine neu zusammen gewürfelte Mannschaft. Das Problem ist die Konstanz der Jugend“, ist alles im Lot.
Auch wenn der Trainer bei drei bis vier Spielen jeweils einen Punkt mehr gesehen hätte. Besonders positiv in Erinnerung bleiben der Elf aus dem Kreis Plön in Schleswig-Holstein die erfolgreichen Begegnungen mit der SG Dobersdorf/Probstei und Inter Türkspor Kiel II. „Da haben wir gut gestanden und so gespielt wie ich es mir vorstelle“, so Youssef. Ein komisches Spiel sahen die PSG-Verantwortlichen dagegen am vierten Spieltag beim Tabellenzweiten TSV Plön, wo die Gäste mit zwei Pfostentreffern die erste halbe Stunde beim 0:0 dominierten. „Hey, da verlierst du noch 0:5“, ist der Probsteier Teamchef immer noch baff.
Summa summarum ist die Probsteier SG auf einem guten Weg zum Ziel Klassenerhalt. Positive Eindrücke bei ihrem Coach in den absolvierten Spielen hinterließen auch Nico Wedemann, der die Abwehr mit einem guten Stellungsspiel organisierte und der mit guten Leistungen überraschende Christian Witt. Nicht zu vergessen der erfahrene und unverzichtbare Leistungsträger Florian Stahl (bester PSG-Toschütze mit vier Treffern), der seine jüngeren Mannschaftskollegen nicht nur auf dem Platz mit Rat und Tat unterstützt. Wer erhält den Youssef-Oscar am Saisonende?