Unglaublich, aber wahr: B-Klassist im Malenter Final Four

von Ismail Yesilyurt

Mika Mohr (SpVg Eidertal Molfsee II) faustet sicherheitshalber den Ball weg. Der Eidertaler Keeper wird später zum Helden der Foley-Elf. © 2023 Ismail Yesilyurt


Das Team von Christopher Cornelius Foley hat es erneut getan! Einen Favoriten im Flens Cup ausgeschaltet. Die zweite Mannschaft von Eidertal Molfsee lebt damit ihren Pokal-Traum weiter: 1, 2, 3, 4 gleich Final Four. Mit dem TSV Büsum verabschiedete sich auch der vierte Gast im südlichen Kieler Vorort aus dem Pokalwettbewerb Meister der Meister. Die Eidertaler haben damit die Endrunde der letzten vier Vereine im Uwe-Seeler-Fußball-Park in Malente erreicht. Im Juni wird dort mit Halbfinale und Endspiel der Meister der Meister gekürt.

Torlos ins Elfmeterschießen

Nach einem torlosen Match auf dem tiefen Rasenplatz kam es ohne Verlängerung im Elfmeterschießen zur Entscheidung, die mit 4:3 für die Gastgeber endete. „Viele sagen, Elfmeterschießen ist Glück. Ja, ist auch Glück. Aber es ist auch die richtige Einstellung. Und der Fokus und das du es einfach mehr willst. Das haben wir gezeigt. Die Jungs haben an sich geglaubt. Sie hatten schwere Beine auf dem Untergrund nach 90 Minuten oder 95 Minuten. Aber sie haben es einfach gewollt. Es freut mich sehr, dass sie am Ende auch dafür belohnt wurden“, beschrieb der Trainer seinen Kreisklassisten, der aufgrund des hochkarätigen Spielermaterials mit Erfahrung aus höheren Ligen weitaus mehr bieten kann als die B-Klasse.

Mika Mohr der Held

Dabei begann das Entscheidungsschießen mit dem ersten aller Schützen denkbar schlecht für die Foley-Equipe. Büsums Goalie Delf Thiessen hielt den Elfmeter von Bastian Bandemer. Die weiteren vier Eidertaler mit Michael Schmitt, Finn Matthes, Luis Kronester und als Letzter Mike Fischer trafen vom Punkt. Da Heim-Keeper Mika Mohr, der schon in der regulären Spielzeit zwei Mal prächtig reagierte und einen Rückstand verhinderte, zwischendurch und dann auch den letzten Penalty hielt, war der Held geboren und die Sensation gegen den Tabellensiebenten der Verbandsligist West perfekt. Bei der Elf des 59-jährigen Karl-Otto Gross, der früher als Stürmer beim Heider SV landesweit bekannt war, trafen Jan-Oliver Mauriczat, Jann-Ole Fiebelkorn und Alexander Dau.

Die Eidertaler waren in jeder Aktion nah am Mann. Hier Kalle Jäger (li.) gegen Lukas Wefer (TSV Büsum). © 2023 Ismail Yesilyurt
Die Eidertaler waren in jeder Aktion nah am Mann. Hier Kalle Jäger (li.) gegen Lukas Wefer (TSV Büsum). © 2023 Ismail Yesilyurt

„Die haben uns von Anfang an ernst genommen. Ich fand Büsum stark. Taktisch, technisch gut ausgebildet. Wir konnten das 0:0 halten gegen einen sehr starken Gegner, weil die Mentalität gestimmt hat. Weil wir alles reingeschmissen haben. Und weil auch die ganze Mannschaft gegen den Ball gearbeitet hat. Da muss ich ein großes Kompliment machen. Das haben die gut umgesetzt“, lobte Christopher Foley, der auf seine beiden besten Torjäger, die 44 der 95 Tore in den Punktspielen erzielt haben, nicht zugreifen konnte. Der 33-jährige Finn Langkowski (mit 236 Oberligaspielen und 115 Toren in der Vita) war nach dem 2:0 in der 3. Runde gegen den Landesligisten Slesvig IF aufgrund einer Gelb-Roten Karte gesperrt. Beim 39-jährigen Oliver Axt (17 Punktspieltreffer), auch schon in der Oberliga aktiv, war es ein (doppelter) freudiger Grund: Geburt der Zwillinge.

Erfolg für Christopher Foley kein Zufall

„Klar kann man eine Runde weiter kommen gegen einen stärkeren Gegner. Das haben wir jetzt vier Mal hintereinander gemacht. Das ist dann kein Zufall mehr. Das haben sich die Jungs erarbeitet. Es ist einfach überragend, dass wir nach Malente fahren und am Final Four teilnehmen. Ganz ehrlich, das glaubt dir keiner“, staunte Foley.

Nach einem kurzen Abtasten in der Anfangsphase übernahm der TSV Büsum, der im Halbfinale des SHFV-Lotto-Pokals Weiche Flensburg erwartet, die Regie, ohne aber bis auf wenige Ausnahmen das Gehäuse der Eidertaler ernsthaft unter Druck zu setzen. Mit langen Bällen und Kurz-Passspiel suchte die Gross-Truppe gegen kampfstarke Eidertaler auf einem schwer bespielbarem Platz die Lücke. Nach knapp 30 Minuten gab es eine. Doch Lukas Wefer scheiterte nach einem Querzuspiel aus kurzer Distanz am stark reagierenden SpVg-Torwart Mohr. Bei einer weiteren gefährlichen Situation im Zentrum der Box grätschte Braesch rechtzeitig rein. Auf der anderen Seite strebte Mike Fischer frei aufs Tor zulaufend dem 1:0 entgegen (39.). Doch der (zu frühe?) Abschluss von der Strafraumgrenze war eine leichte Beute für Thiessen. Auch die zweite Halbzeit entwickelte sich ähnlich. Und bis zum Schluss auch torlos.

SpVg Eidertal Molfsee – TSV Büsum 4:3 (0:0) n. E.

SpVg Eidertal Molfsee: Mohr – Braesch, Neumann, Schmitt – Kronester, Matthes – Jäger (46. Bandemer), Kuring (68. Rohweder), Smith – Fischer, Clausen (86. Derjung).
Trainer: Christopher Foley.

TSV Büsum: Thiessen – Ampting (66. Dorn), Hagenah, Mauriczat, Schippmann – Winter (66. Dau), Haase (86. Kock), Blohm, Wefer – Klein, Fiebelkorn.
Trainer: Karl-Otto Gross.

Schiedsrichter: Matthias Studt (TSV Stein).
Assistenten: Torben John, Frederik Witthohn.

Zuschauer: 200.

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