Zubair Karim (li., MED SV) im Zweikampf gegen Yannick Hagemann (SVT Neumünster). © 2023 Ismail Yesilyurt
Der 4. Spieltag in der Verbandsliga Ost ist absolviert. Im Spitzenspiel zwischen Tabellenführer FSG Saxonia und dem hochgehandelten Wiker SV ist das Golden Goal von Wiks Nico Otto viel wert. Die Kieler schieben sich an die obere Hälfte heran. In der entgegen gesetzten Region ist der Aufsteiger MED SV gelandet. Der MSV bleibt als einzige Mannschaft noch ohne Punkt, obwohl die Kieler mit viel Engagement dabei sind. Alle Spiele (Aktualisierungen erfolgen noch) im Überblick.
MED SV – SV Tungendorf 1:3 (1:2)
Tore: 0:1 Björn Peters (20., Foulelfmeter), 1:1 Ramyar Ismail (30.), 1:2 Lukas Bente (39.), 1:3 Mirko Milbradt (84.).
Ein wildes und ungestümes Match entwickelt sich zwischen Aufsteiger MED SV und Landesliga-Absteiger SV Tungendorf in Kiel auf dem Theodeur-Heus-Platz. Die erste Doppelchance bietet sich den Kieler an. Doch der quirlige Zubair Karim bleibt in der 5. Minute ohne Torerfolg. Auf der anderen Seite ist es bei den Gegenstößen derflinke Tim-Lucas Stegelmann, der auf dem linken Neumünsteraner Flügel für viel Wirbel und zwei Chancen (6., 7.) sorgt.
In der 18. Minute bremst Süleymann Kavak Stegelman unglücklich, aber regelwidrig im Strafraum. Den Foulelfmeter verwandelt Abwehrhüne Björn Peters sicher zum 1:0 auf einem schwer zu bespielenden Rasenplatz. Verdient für eine gute Phase der Elf von Thilo Becker. Doch MED SV kämpft sich zurück. Nach einem Eckball köpft Rami Ismail zum 1:1 ein. Und wenn SVT-Goalie Jannik Glawe in der 33. Minute nicht sensationell einen Kopfball aus kurzer Distanz von Süleymann Kavak aus dem Eck fischt … Die in einer 4-4-2-Formation spielenden Medaner sehen sich oft den gefährlichen Kontern des Kontrahenten ausgesetzt.
Die erneute Führung ergibt sich indes aus einem Einwurf von Mirko Milbradt. Im Strafraum verlängert Lukas Bente, der im 4-1-4-1-System als Sturmspitze agiert, mit dem Kopf gegen den hinteren Innenpfosten zur erneuten Tungendorfer Führung. Beide Seiten lassen noch eine klare Chance vor dem Halbzeitpfiff liegen.
In der zweiten Hälfte kommt die Mannschaft von Astrit Meshekrani trotz viel Kampf und Mut nicht zum Ausgleich. Mirko Milbradt, mit fast einer Handvoll an Torchancen, trifft endlich und das zur 3:1-Entscheidung pro Tungendorf.
Beste Spieler bei MED SV sind Zubair Karim, Rami Ismail und Süleymann Kavak. Beim SVT Neumünster ist der emsige und fleißige Kämpfer Hannes Rohde in der Auswahl dabei. Auch Roadrunner Tim-Lucas Stegelmann und der nimmermüde Mirko Milbradt.
FSG Saxonia – Wiker SV 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 Nico Otto (53.).
(Quelle: Lothar Rath, FSG-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) Im vierten Saisonspiel gab es für die Liga gegen den Wiker SV mit dem 0:1 die erste Niederlage. Von Beginn an bestimmten die Gäste aus Kiel das Spielgeschehen und setzten das Heimteam, das in der Offensive überhaupt nicht ins Spiel fand, unter Druck. Allerdings stand die FSG-Defensive um Keeper Nico Heuer und Jonas Griese kompakt, so dass die Gäste sich in der ersten Hälfte nicht entscheidend durchsetzen konnten.
Nach Wiederanpfiff von Schiedsrichter Simon Peter nutzten die Gäste in der 53. Minute eine Unachtsamkeit in der FSG-Defensive aus und erzielten durch Nico Otto das 1:0. Danach machte die FSG offensiv jetzt ein wenig mehr Druck, aber ohne WSV-Keeper Justin Sörensen jemals in Verlegenheit zu bringen, während die Gäste jetzt auf Konter setzten und die Führung hätten ausbauen können, wenn die beiden Elfmeter (60. Minute gegen den Pfosten) und in der 71. Minute ahnte der überragende FSG-Keeper Nico Heuer die Ecke und entschärfte auch den zweiten Elfer.
Die FSG bemühte sich zwar bis zum Abpfiff um den Ausgleich, doch die Angriffe blieben alle leider nur Stückwerk, so dass am Ende mit dem schmeichelhaften 0:1 die erste Niederlage in dieser Saison stand, die laut Trainer Olli Ahluwalia „aufgrund des Spielverlaufs auch verdient war“. Nun ist die FSG nach dem Höhenflug zurück auf dem Boden angekommen und muss am Donnerstag auswärts bei SVE Comet Kiel, gespielt wird auf dem Sportplatz des SV Ellerbek im Radredder 15, gemeinsam versuchen, wieder über den Kampf ins Spiel zu kommen. Kopf hoch Männer und durch! Da geht noch was.
TSV Kronshagen – MTV Dänischenhagen 0:0
Auf der Suche nach dem ersten Sieg wird der MTV Dänischenhagen mit einem 0:0 beim Landesligaabsteiger TSV Kronshagen nicht fündig. Gegen den bisher erfolgreich, ungeschlagenen und neuformierten TSVK sollte das dennoch als ein Erfolg verbucht werden.
TSV Flintbek – SC Rönnau 1:1 (1:1)
Tore: 1:0 Jan Rathjen (11.), 1:1 Janik Rothbrust (11.).
Die Partie am nach einem Brand neu errichteten Bürger- und Sportzentrum in Flintbek wäre fast im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen und fast auch ausgefallen. Der Himmel hatte seine Schleusen geöffnet und Mutter Erde mit viel Wasser bereichert. Der Naturrasenplatz war nach dem Warmmachen nicht mehr bespielbar. Das Spiel sollte nach Absprache auf dem kleinen Kunstrasenplatz nebenan stattfinden. Nach einer demokratischen Abstimmung im Mannschaftskreis entschieden sich die zunächst sträubenden Gäste aus Rönnau für das Spielen.
Es entwickelte sich von Anfang an bis zum Ende ein sehr kampfbetontes, hektisches und nickliges Spiel. Mit verbalen Emotionen auf der Rönnauer Bank. Die Führung für den TSV Flintbek resultierte auf dem Platz mit Mindestmaßen aus einem Befreiungsschlag. Den am Mittelkreis verlängerten Ball nimmt Tim Hartlep rechts auf und bediente in der Mitte Jan Niklas Rathjen, der einen Schritt schneller war als der Gegenspieler.
Die Antwort der Gäste dauerte nicht lange. Nach einem Eckball kommt Janik Rothbrust zum Kopfball. Der Ball springt wieder zum Torschützen im Torraum zurück, der das Spielgerät unter die Latte jagt zum 1:1. Die verlustfreie Mannschaft aus dem Kreis Segeberg, die mit einer Dreier-Abwehrkette, zwei Sechsern und Stürmern spielt, ist danach aktiver mit mehr Spielanteilen. Und in der 22. Minute nach einem Tohuwabohu kurz vor dem 2:1.
In der Folgezeit sind es vor allem die Standards, Einwürfe mutieren auf dem engen Platz zu gefährlichen Flanken, die für Torgefahr sorgen. Auch im zweiten Abschnitt, in dem die TSV-Elf von David Lehwald den besseren Start erwischt.
Nach der gelb-roten Karte für SC-Kapitän Lasse Koth nach zweitem Foulspiel (73.) entwickelt der TSV Flintbek mehr Druck. Doch das Team von Sören Warnick hält dem bis zur 91. Minute stand. Dann rettet Rönnaus Keeper Jan-Hendrik Andre nach einem platzierten Schuss von Tim Hartlep mit einer Parade vor der ersten Niederlage. Der TSV Flintbek kommt dagegen nach dem 3. Unentschieden (0:0 beim SVE Comet Kiel, 2:2 gegen SVT Neumünster) im 4. Punktspiel mit drei Zählern nicht vom Fleck.
Probsteier SG – Heikendorfer SV 1:2 (0:0)
Tore: 0:1 Niklas Kracht (63.), 0:2 Paul Langner (75.), 1:2 Jorve Steffen (85.).
Das Derby im Osten von Kiel gewinnt der Landesliga-Absteiger Heikendorfer SV mit 2:1 und kommt somit zum zweiten Sieg am 4. Spieltag. Genauso viele Punkte mit 6 hat auch die Mannschaft von Spielertrainer Florian Stahl auf dem Konto, die bisher nach einem siegreichen Match (3:0 gegen VfB Kiel, 4:2 gegen Schönkirchen) eine Niederlage (2:4 bei Saxonia) folgen ließ.
TSV Selent – TSV Plön 1:3 (0:2)
Tore: 0:1 Philipp Grandt (24.), 0:2 Palle Jespersen (32.), 0:3 Palle Jespersen (58.), 1:3 Nicolas Timpe (69.).
Nach dem 1:3 gegen den TSV Plön, der sich langsam, aber sicher an die Spitzenplätze heranrobbt, hat der Aufsteiger aus der Vorsaison einen in allen Belangen ausgeglichene Bilanz mit je einem Sieg, Unentschieden und einer Niederlage bei 6:6 Toren.
Vineta Audorf – VfB Kiel 1:4 (1:2)
Tore: 1:0 Marvin Jessen (19.), 1:1 Alexander Borchert (39.), 1:2 Alexander Borchert (42.), 1:3 Lasse Kuhl (60.), 1:4 Lasse Kuhl (71.).
Der VfB Kiel schafft nach drei Niederlagen zuvor und einem 0:1 40 Minuten lang beim TSV Vineta Audorf den Turnaround. Dank Alexander Borchert, der noch vor der Pause aus dem 0:1 ein 2:1 für den VfB macht.
Concordia Schönkirchen – SVE Comet Kiel 0:3 (0:1)
Tore: 0:1 Janneck Rassmanns (2.), 0:2 Franko Milbradt (64.), 0:3 Enis Jashari (86.).
Zwei unterschiedliche Spielsystem prallen im Kieler Ostufer-Derby aufeinander. In einem sehr interessanten und kurzweiligen Match. Am Ende gewinnt die Mannschaft, die aus einer kompakten Defensive meist mit einem tiefen Mittelfeldpressing und Umschaltspiel ihre Chancen herausspielen wird. Mit den u. a. schnellen Janneck Rassmanns und Maurice Knutzen hat Chefcoach Steve Frank auch die Werkzeuge, um ein ansehnliche Leistung zu produzieren.
Concordia Schönkirchen versucht spielerisch mit öffnenden und kontaktarmen Pässen aus dem Mittelfeld-Zentrum schnell vor das gegnerische Gehäuse zu kommen. Gesucht werden meist mit Diagonalpässen auch die schnellen Außen. Auch durch die Mitte kann es die Concordia. Wie gegen den Landesligaabsteiger SVE Comet Kiel. Die Gäste machten die Flügel dicht. So gab es für das Mittelfeld-Zentrum sehr stark besetzt mit Din Mehanovic und Mats Vogler mehr Freiheiten, die auch zu Torchancen für die Heimelf führten.
Bis zum 2:0 durch Frank Milbradt hielten die Schönkirchener die Spannung in den eigenen Reihen und auch bei den Zuschauern hoch. Ein noch mehr aufpuschender Treffer gelang indes nicht, sodass nach dem zweiten Gegentreffer bei den Platzherren in vielen Bereichen mehr Ruhe einkehrte. Die mental und physisch stärkeren Cometen setzten sich am Ende durch. Auch verdient.