Übersicht VL Ost: PSG 0:1 im Derby in Heikendorf – Glück im Unglück

von Ismail Yesilyurt

Yannick Meenken (re., Heikendorfer SV) gelingt das Golden Goal im Derby gegen die Probsteier SG. © 2025 Ismail Yesilyurt


Im Überblick der 26. Spieltag der Verbandsliga Ost.

Der Heikendorfer SV hat das Kreisderby gegen die Probsteier SG mit 1:0 für sich entschieden – ein Sieg, der vor allem auf Kampfgeist und Disziplin zurückzuführen war. „In meinen Augen am Ende des Tages auch verdient. Weil wir, glaube ich, die minimal klaren Torchancen hatten“, fügte Heikendorfs Trainer Mark Hungerecker hinzu.

Dabei sah es in den ersten 25 Minuten noch nicht unbedingt nach einem Heikendorfer Heimsieg aus. Anlaufschwierigkeiten gegen den Tabellendritten führen zu Vorteilen für die Probsteier SG. Doch Heikendorf, mit längeren Ballbesitzphasen und den ersten Abschlüssen durch Yannick Meenken, holt sich die Fahrkarte für die weitere Tour in dieser Begegnung..

Das Tor des Tages fiel dann in der 33. Minute: Robin Strehlau flankte butterweich an den langen Pfosten, Lukas Deutschbein – an diesem Tag besonders auffällig – legte per Kopf klug zurück auf Yannick Meenken. Der rechte Läufer des HSV scheiterte zwar im ersten Versuch, versenkte aber den Nachschuss eiskalt zum 1:0-Pausenstand.

„Kassieren dann leider Anfang der zweiten Halbzeit eine vollkommen unnötige gelb-rote Karte gegen Yannick Meenken“, hätte der Heikendorfer Coach gerne Fingerspitzengefühl beim Schiedsrichter gesehen für eine in der Summe zu harte Bestrafung, zugleich aber „war nicht die schlaueste Aktion von Yannick“. Das sorgt für eine taktische Umstellung beim HSV, der nun seinen Mannschaftsverband um ein paar Meter nach hinten verschiebt.

Die PSG versuchte es in der Folge mit einfachem, direktem Fußball – wirklich durchschlagskräftig wurde das aber nur selten. „Haben relativ wenig auch in dieser Phase wieder zugelassen“, erzählte Hungerecker. Als dann auch die Gäste in der 79. Minute eine Gelb-Rote Karte kassierten, war das Kräfteverhältnis wieder ausgeglichen. Der Heikendorfer SV setzte nun ein paar Konter, doch am Ergebnis änderte sich nichts mehr.

„Leider zweite Niederlage in Folge. Ich muss wieder zugeben, dass es wieder verdient war. Ich weiß nicht, warum wir jetzt in den entscheidenden Spielen oder entscheidenden Phase der Saison irgendwie nicht zu unserem Spiel finden“, rätselt PSG-Trainer Samed Erol über die angezogene Handbremse bei seinem Team.

Glück im Unglück für die Schönberger, nach nur einem Sieg aus den letzten sechs Spielen von Platz zwei auf inzwischen vier abgerutscht: Die Konkurrenz ist auch nicht konstant. Nur ein Punkt fehlt zum Relegationsplatz zwei zur Landesliga Schleswig. In nur noch vier Spielen bis zum Saisonende ist somit alles drin. Der Heikendorfer SV kann als Tabellensiebenter das Saisonfinale um den Auf- wie auch Abstieg endgültig in Ruhe auf der Couch miterleben.

Samed Erol (Trainer Probsteier SG)
Mark Hungerecker (Trainer Heikendorfer SV)

Was für ein Auftakt! Die SG Sarau/Bosau legte am Wochenende los wie die Feuerwehr und fegte in der Anfangsphase über die TSG Concordia Schönkirchen hinweg. Schon nach 19 Minuten stand es 3:0 für die Gastgeber – und das war fast noch gnädig für die Gäste.

Doppeltorschütze Philipp Truschkowski (8., 12.) und Elia Engel (19.) sorgten früh für klare Verhältnisse. Dazu traf Sarau/Bosau zweimal den Pfosten und vergab eine Hundertprozentige aus fünf Metern. Schönkirchen? Völlig überfordert in den ersten 20 Minuten, wie auch Trainer Jan Sell später offen einräumte: „Wir wussten ziemlich genau, was auf uns zukommt. Sehr, sehr unangenehm zu bespielende Mannschaft, die über viel Erfahrung verfügt. Da wollten wir gegenhalten und das eine oder andere abgucken.“

In Halbzeit zwei ändert sich das Bild. Trainer Tony Böhme nutzte bereits bis zur 55. Minute sein komplettes Wechselkontingent – ein Schritt, den er nach dem Spiel offen selbstkritisch bewertete. „Dann musste ich leider sagen, war das ein grottenschlechtes Spiel in der zweiten Halbzeit. Kein Zugriff mehr, keine Laufbereitschaft mehr, alles was wir in der ersten Halbzeit überragend gemacht haben, haben wir in der zweiten Halbzeit komplett vermissen lassen. Nichtsdestotrotz muss ich den auf meine Kappe nehmen. Habe fünf Mal gewechselt“, so Böhme. Immerhin: „Am Ende ist es ein Ergebnissport. Wir haben die drei Punkte eingefahren, das macht mich glücklich.“

Schönkirchen hingegen fing sich nach der Pause, justierte an einigen Stellschrauben um und zeigte Moral – auch wenn die Personaldecke extrem dünn war. So spielte erneut Torwart Niklas Graucob als Feldspieler im Sturm, und auch Co-Trainer Felix Wagner wurde noch eingewechselt. Belohnt wurde der Aufwand mit dem verdienten Anschlusstreffer durch Maurice Sarpong in der 86. Minute. Mehr sprang danach trotz zwei bis drei Hochkarätern aber nicht mehr heraus.

Trainer Jan Sell lobte die Lernwilligkeit seiner Mannschaft, die die Körperlichkeit annimmt und dabei das Spielerische nicht vergisst und nahm auch viel Positives mit: „Bei uns, gerade in den letzten vier Spielen, ist eine Entwicklung zu sehen, mit wir sehr zufrieden sind.“

Stimmen zum Spiel

Jan Sell (Trainer TSG Concordia Schönkirchen)
Tony Böhme (Trainer SG Sarau/Bosau)

Der Wiker SV ist zurück im Rennen! Mit einem am Ende klaren 3:0-Heimsieg gegen den abstiegsbedrohten Gettorfer SC melden sich die Kieler im Aufstiegsrennen zur Landesliga Schleswig eindrucksvoll zurück. Nur die Tordifferenz trennt den WSV noch vom Relegationsplatz.

Dabei sah es anfangs gar nicht so eindeutig aus: Gettorf startete mutig, brachte sogar eine verunglückte Flanke gefährlich an die Latte – Glück für Wik! Auf der anderen Seite wurde ein Treffer der Hausherren zunächst aberkannt.

„Ich glaube, am Ende auch verdient gewonnen. Aber wie gesagt, die ersten 15, 20 Minuten da waren wir nicht ganz mit einverstanden“, gestand Dannie Osterhoff, „und trotzdem, dann gut zu sehen, dass wir uns da rausgekämpft haben und dann gut ins Spiel gefunden haben.“

Die verletzungsbedingten Wechsel von Nicolai Weihrauch und Hannes Schmidt, die nach dem Umbruch weiterhin dem Gettorfer SC die Treue gehalten haben, sind ein kleiner Rückschlag für die Gäste. „Nicht elementar, aber doch ein kleines bisschen. Sodass die Wik dann deutlich besser ins Spiel gekommen ist“, erkannte Coach Stefan Röschmann. Mit zunehmender Spielzeit übernahm dann der Wiker SV die Kontrolle, störte Gettorfs lange Bälle früh im Aufbau.

Spätestens nach dem 2:0 in der zweiten Halbzeit war die Partie entschieden und Gettorf der Zahn gezogen. Ein kurioses 2:0: Gettorf schießt den Wiker Torschützen Andre Wittern an, der Ball trudelt ins Netz – Slapstick aus GSC-Sicht.

Trotz der Niederlage lobte Röschmann den Einsatz seines Teams: „Im Endeffekt sehr ärgerlich. Der Einsatz stimmte von den Jungs. Haben sich reingehängt, haben Gas gegeben. Waren halt zu einfache Gegentore die wir gefangen haben“ Jetzt heißt es für den GSC: Blick nach vorn, denn mit dem kommenden Spiel beim Schlusslicht MED SV wartet eine vielleicht schon richtungsweisende Partie

Wiker SV hingegen? Die haben Aufwind – für das Team von der Kieler Förde wird der Saison-Endspurt jetzt richtig spannend.

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Stefan Röschmann (Trainer Gettorfer SC)
Dannie Osterhoff (Trainer Wiker SV)

„Wir haben uns eigentlich vor dem Spiel vorgenommen, befreit aufzuspielen. Für uns geht es eigentlich nur noch darum, den guten Tabellenplatz für uns zu sichern und eine für uns sehr, sehr gute Saison noch zu krönen mit einem Tabellenplatz sehr weit oben im oberen Tabellendrittel. Hat leider nicht geklappt“, lachte Barkelbys Coach Tim Czarnecki über das Gegenteil in der ersten Hälfte.

Der Tabellenführer kann walten und schalten, wie es ihm beliebt – und das auch teilweise mit Unterstützung des Tabellenfünften. So fallen die beiden Treffer in Abschnitt eins nach Einwürfen der Kieler. „Das, was uns so über die gesamte Saison auszeichnet – die Zweikampfführung, die Laufbereitschaft – konnten wir in der ersten Halbzeit überhaupt nicht an den Tag legen. Und da ist es gegen jeden Gegner schwer, auch gegen den Tabellenführer, der da auch zurecht oben steht, glaube ich, noch viel, viel schwerer“, erklärte Czarnecki. Aufgrund eines starken Keepers Thore Kruse ist das 0:2 zur Pause noch schmeichelhaft für die Gäste.

Es brennt wieder lichterloh im Barkelsbyer Strafraum. Keeper Thore Kruse rettet vor dem zweifachen Torschützen Maurice Knutzen (SVE Comet). © 2025 Jörg Moritz
Es brennt wieder lichterloh im Barkelsbyer Strafraum. Keeper Thore Kruse rettet vor dem zweifachen Torschützen Maurice Knutzen (SVE Comet). © 2025 Jörg Moritz

In puncto Zweikämpfe steigert sich der BSV nach dem Wiederanpfiff. „Wir halten dagegen“, findet das Team von Coach Czarnecki gegen den SVE, der den Ball in den eigenen Reihen laufen lässt, den Anschluss. Das 1:2 von Ben Muth zeigt auf der Gegenseite Wirkung. Die Aktionen des SVE sind nun unsicher. Möglichkeiten sind nun für die Gäste vorhanden, aber nicht zwingend. Das Kopfballtor von Jannik Hensen in der Nachspielzeit zum 2:2 ist für die Kieler unfassbar nach dem Spielverlauf.

„Nehmen da vielleicht nicht verdient einen Punkt mit, aber aufgrund der zweiten Halbzeit für uns auf jeden Fall ein sehr, sehr schöner zweiter Punkt, wenn man sieht, was wir alles investiert haben in der zweiten Halbzeit“, lautete das Fazit von Tim Czarnecki.

Marcel Gaber (SVE Comet Kiel) nimmt den golden Weg. © 2025 Jörg Moritz
Marcel Gaber (SVE Comet Kiel) nimmt den golden Weg. © 2025 Jörg Moritz

Trotz der verschenkten zwei Punkte bleiben die Cometen mit fünf Punkten Vorsprung und einem zusätzlichen Nachholspiel weiter Aufstiegskandidat Nummer eins – zumal die Konkurrenz derzeit auch ein bisschen schwächelt.

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Tim Czarnecki (Trainer Barkelsbyer SV)
Steve Frank (Trainer SVE Comet Kiel)

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