TUS Rotenhof steht im Kreispokal-Halbfinale nach 4:1 in Jevenstedt

von Ismail Yesilyurt

Der Fairness-Gedanke steht bei Jan Pioch (Rotenhof) an erster Stelle. © 2024 Olaf Wegerich


Der Flens-Oberligist TUS Rotenhof hat das Halbfinale im Kreispokal Rendsburg-Eckernförde erreicht. Beim Landesligisten TUS Jevenstedt konnte sich die Mannschaft von Trainer „Hermi“ Lausen nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte mit 4:1 (0:1) durchsetzen. Im Halbfinale erwartet der TUS Rotenhof nun den Ligakontrahenten Eckernförder SV, der sich im Stadtderby bei der SG Eckernförde/Fleckeby mit 3:1 durchsetzen konnte. Das zweite Halbfinale bestreiten der Kreisligist SV Grün-Weiß Todenbüttel, der sich mit 5:3 gegen die FC Nord-Kickers durchsetzte, und der Oberligist MTSV Hohenwestedt, der sich mühevoll mit 3:2 bei Vineta Audorf behauptete.
Es ist angedacht vom KFV, dass die Partie zwischen dem TUS Rotenhof und dem Eckernförder SV unter der Woche voraussichtlich am 16. April 2025 ausgetragen wird.

In Jevenstedt ging die erste Hälfte klar an die Gastgeber, die sehr selbstbewusst aufspielten und bereits in der Anfangsphase zwei gute Abschlüsse durch Lucas Seefeldt hatten. Rotenhofs Torhüter Justin Sörensen konnte jedoch in beiden Situationen klären.

Nach einem Ballgewinn geht es schnell bei den Gastgebern, die das Spielgerät flüssig über drei Stationen laufen lassen. Lucas Seefeldt passt final in die Mitte zu Luca-Ole Rohwer (22.), der zum 1:0 für die Jevenstedter trifft.

Jevenstedt durfte früh jubeln. © 2024 Olaf Wegerich
Jevenstedt durfte früh jubeln. © 2024 Olaf Wegerich


Auch in der Folge spielt der Oberligist sehr passiv, während die Gastgeber eine ganz starke erste Hälfte gepaart mit guten Umschaltmomenten und konsequenter Zweikampfführung abliefern. Zudem hatte der Jevenstedter Timo Klug noch Pech mit einem Seitfallzieher, der nur den Außenpfosten traf.

„Das war in der ersten Hälfte tatsächlich ein gutes Spiel meiner Mannschaft. Wir hätten
aber minimal mit zwei Treffern vorne liegen müssen“, war Jevenstedts Trainer Guido Wieck zufrieden mit dem couragierten Auftritt seiner Elf, der sich schon im Heimspiel gegen RB Obere Treene am vorherigen Wochenende andeutete.

Besonders bitter für die Gastgeber: Fabi Möller musste zur Halbzeit nach einem Kopfballduell verletzungsbedingt ausscheiden und wird auch am Wochenende im Auswärtsspiel bei Inter Türkspor Kiel fehlen.

Gästetrainer „Hermi“ Lausen war nach der ersten Hälfte richtig angefressen: „Das war erschreckend schwach. Wir haben zu wenig Leistungsbereitschaft gezeigt. Ein 2:0 für Jevenstedt wäre durchaus verdient gewesen. Mental waren wir nicht da und haben wie eine Mannschaft im unteren Landesliganiveau gespielt.“

Trainer Hermi Lausen (TuS Rotenhof). © 2024 Olaf Wegerich
Trainer Hermi Lausen (TuS Rotenhof). © 2024 Olaf Wegerich


In der Halbzeit war es dann Co-Trainer Jan Klimmeck vorbehalten, die Worte für die Halbzeitansprache an die Rotenhöfer Mannschaft zu richten und dabei scheint er wohl durchaus die richtigen Worte gefunden zu haben, denn nach der Pause erlebten die zahlreichen Zuschauer an der Jevenau ein komplett anderes Spiel.

Vor allem die Einwechslung der Offensivkräfte Johannes Kaak und Mika Flindt sorgte für Belebung im Spiel der Gäste.


Durch einen Doppelschlag mit zwei Toren innerhalb von nur 120 Sekunden gelang dem nun wesentlich bissiger und konzentrierter agierenden Oberligisten das Spiel in seine Richtung zu drehen.


Zunächst traf Mats Henke (56.) mit einem satten Flachschuss aus gut zwanzig Metern, der den Weg vom Innenpfosten ins Tor fand zum 1:1-Ausgleich. Gegen die nun weniger konzentriert agierenden Gastgeber gelang Mika Flindt (57.) nach einer Flanke, die zunächst geklärt wurde, dann aber im dritten Versuch von Florian Kuklinski per Kopf auf den Ex-Tellingstedter verlängert wurde, der 2:1-Führungstreffer für den Oberligisten.

Tim Rathjens (Jevenstedt). © 2024 Olaf Wegerich
Tim Rathjens (Jevenstedt). © 2024 Olaf Wegerich

Dass Fairness auch bei einem Derby wie dem zwischen dem TUS Jevenstedt und dem TUS Rotenhof im Vordergrund steht, bewies Gästespieler Jan Pioch. Beim Stand von 2:1 kam es zu einem Foulspiel von Mathis Mrosek an Pioch. Der Schiedsrichter wollte einen Ellbogenstoß erkannt haben und zeigte sofort die gelb-rote Karte. Auf Intervention von Pioch, der dem Schiedsrichter klar machte, dass er nicht am Kopf getroffen wurde, nahm der Schiedsrichter die Karte zurück – eine großartige Aktion, die auch Jevenstedts Trainer Guido Wieck lobte.

Felix Knuth (68.) erhöhte für die Gäste mit einem knallharten Schuss auf 1:3. Spätestens nach dem 1:4 durch Felix Ploog (83.), der nach einem Freistoß von Knuth, den Torhüter Felix Kühl nur abklatschen konnte, im Nachschuss traf, war die Partie entschieden.

Trotz der Niederlage überwogen bei Jevenstedts Trainer Guido Wieck die positiven Erkenntnisse: „Die Halbzeitpause hat uns nicht gut getan. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht mehr so frisch. Der Doppelschlag hat uns den Stecker gezogen. Dennoch bin ich optimistisch, dass wir unsere Saisonziele erreichen werden.“ Auch Rotenhofs Trainer „Hermi“ Lausen zeigte sich nach der Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte versöhnlich: „Das war eine ganz andere Mannschaft auf dem Platz. Wir haben variabler gespielt und waren sehr dominant.“

Jevenstedts Trainer Guido Wieck war mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden. © 2024 Olaf Wegerich
Jevenstedts Trainer Guido Wieck war mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden. © 2024 Olaf Wegerich

Der TuS Jevenstedt hat in der Landesliga am Wochenende ein Auswärtsspiel zu bestreiten. Die Mannschaft von Trainer Guido Wieck spielt am kommenden Sonntag um 16 Uhr beim Tabellenzweiten Inter Türkspor Kiel und benötigt dringend Zähler, um aus dem Tabellenkeller zu kommen.

Der TuS Rotenhof ist in der Flens-Oberliga ebenfalls erst am Sonntag um 14 Uhr beim TSB Flensburg gefordert. Trainer Hermi Lausen wird dann wieder einmal gezwungen sein, zu improvisieren, denn mit Bienwald (Gelbsperre), Rathmann, Lehmann, Ohm, Sierks werden einige Stammkräfte nicht zur Verfügung stehen. Zudem werden Gersteuer und Grothkopp wegen ihrer Verletzungen in diesem Jahr nicht mehr zum Einsatz kommen.

Der A-Jugendliche Lasse Till, der in Jevenstedt bei seinem fast sechszigminütigen Einsatz einen guten Eindruck hinterließ wie Trainer Hermi Lausen hervorhob, wird am Wochenende aber nicht zur Verfügung stehen.

Auf der Torhüterposition ist künftig nach jeweils zwei Spielen ein Wechsel zwischen Justin Sörensen und Tobias Quincke angedacht. „Das ist die diplomatischste Lösung“, so Lausen.

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