Trainer Guido Wieck (Jevenstedt) ist schon in Gedanken in der Aufstiegsrunde. © 2024 Olaf Wegerich
Wunder gibt es immer wieder, so auch beim Fußball. Nach der 2:4-Niederlage beim TUS Hartenholm hatte man sich beim TUS Jevenstedt schon mit dem 3. Platz in der Verbandsliga West arrangiert und das Saisonende vor Augen. Dass der TUS Hartenholm bei Absteiger TUS Bargstedt sowie Aufsteiger ETSV Fortuna Glückstadt bei Fast-Absteiger Bramstedter TS noch einmal schwächeln und Punkte lassen würde, hatte kaum einer mehr für möglich gehalten.
Während Hartenholm souverän mit 5:0 in Bargstedt gewann und bereits zur Halbzeit beim Stand von 4:0 die Meisterschaft nahezu sicher hatte, vergab Glückstadt in Bramstedt eine Zwei-Tore-Führung durch Jonah Baum (9.) und Gerat Güler (30.) leichtfertig. Finn Jaster (44.) und Arlind Ilazi (51.) gelang für die BTS der Ausgleich. Ein Ergebnis, das auch in Jevenstedt die Runde machte und für einen Hoffnungsschimmer sorgte. Doch schnell war die aufkeimende Freude wieder dahin, als Nic Brackert (64.) den Aufsteiger aus Glückstadt erneut mit 3:2 in Führung brachte.
Der TUS Jevenstedt hingegen zeigte gegen den Heider SV II, für den es um nichts mehr ging, eine souveräne Vorstellung und siegte völlig verdient mit 4:0 (2:0). Als sich dann nach Spielende in Jevenstedt TUS-Trainer Guido Wieck und LZ-Reporter Torge Meier unterhielten, machte die Nachricht die Runde, dass dem Bramstedter TS in der Nachspielzeit durch einen Freistoß von Jonas Radeck (90+6) der 3:3-Ausgleich gelungen war. Als das Endergebnis bestätigt wurde, brachen in Jevenstedt alle Dämme.
„Da war auf einmal Chaos. Die Jungs waren schon alle vom Platz. Als das Ergebnis feststand, gab es kein Halten mehr. Damit haben wir überhaupt nicht mehr gerechnet. Mit dem letzten Schuss gelingt Bramstedt der Ausgleich wohl durch einen Freistoß durch Radeck. Der wird jetzt über die WhatsApp-Gruppe in der Mannschaft von allen gefeiert“, wusste Wieck zu berichten.
Besonders bitter für die Bramstedter TS: Das 3:3 gegen Glückstadt reichte nicht für den Klassenerhalt. Nun gibt es für den TUS Jevenstedt die Extra-Chance, über die Relegation der vier Vizemeister aus den Verbandsligen doch noch den Aufstieg in die Landesliga zu schaffen. Auf die Männer von der Jevenau warten nun der Büchen-Siebeneichener SV (Süd), der SC Rönnau 74 (Ost) sowie die SG Langenhorn/Enge-Sande (Nord).
Wann wird gespielt?
Nun glühen die Drähte heiß zwischen den beteiligten Mannschaften. Denn die Aufstiegsrunde soll möglichst zeitnah starten, da einige Teams bereits ihre Saisonabschlussfahrten vor Augen haben. Daher ist es gut möglich, dass bereits zum Ende der Woche die ersten Spiele stattfinden. Hinzu kommt, dass der Sportplatz in Jevenstedt in Kürze für das im Sommer stattfindende LZ-Turnier durch eine Firma hergerichtet werden soll und dann dort nicht gespielt werden kann.
Sechs Spieler verlassen die Liga
Vor dem letzten Punktspiel der Saison hieß es auch, sich von einigen verdienten Spielern zu verabschieden. So werden Robin Grell (eigene Zweite), Henry Grotkopp (TUS Rotenhof), Thorge Stelter, Kevin Wardin (beide zu Vineta Audorf) sowie Otto Schmidt und David Akinwande (beide beruflich nach Hamburg) künftig nicht mehr in der Ligamannschaft des TUS Jevenstedt spielen.
Seefeldt weiter angeschlagen
In der Partie gegen die Heider Zweitvertretung fehlte den Gastgebern Torjäger Lucas Seefeldt, der sich im Spiel in Hartenholm eine Fußverletzung zugezogen hatte. „Er ist mit dem Fuß stumpf aufgetreten. Vielleicht hilft die Zeit. Wir hoffen auf ihn“, ist Wieck verhalten optimistisch.
Im letzten Heimspiel der Saison gegen die von allen Abstiegssorgen befreiten Gäste konnte der TUS Jevenstedt einen völlig ungefährdeten 4:0 (2:0) Sieg einfahren. Es dauerte allerdings seine Zeit, bis der Führungstreffer durch einen Kopfballtreffer von David Akinwande nach einer Flanke aus dem Halbfeld gefallen war. Noch vor der Pause sorgte der TUS nach einer Flanke von der rechten Seite und einem Kopfballtreffer von Tjark-Erik Rohwer (33.) zum 2:0 für klare Verhältnisse. Kevin-Miles Wardin (49.) verabschiedete sich mit einem direkt verwandelten Freistoß aus gut zwanzig Metern zum 3:0 in Richtung Vineta Audorf. Der vierte und letzte Treffer ging auf das Konto von Timo Klug (69.) erneut per Kopfball.
Joe Mittelbach seit 22 Jahren beim Heider SV
Ein besonderes Beispiel für Vereinstreue liefert Joe Mittelbach, der bereits seit 22 Jahren für den Heider SV aktiv ist und auch einige Einsätze in der Regionalliga vorweisen kann.
TUS Jevenstedt: Jeromin – Gunther, Lühder, Mrosek (67. Schmidt), Richter – Klug (77. Hogrefe), Grell (51. Luca Rohwer), Akinwande (56. Möller), Groth – Wardin, Tjark-Erik Rohwer (60. Rathjens).
Trainer: Guido Wieck.
Schiedsrichter: Johannes-Benedikt Fritze (Eutin 08).
Assistenten: Björn Höpfner und Janne Michael Kohnke.
Zuschauer: 250 auf dem Sportplatz des TUS Jevenstedt.
Tore: 1:0 David Akinwande (26.), 2:0 Tjark-Erik Rohwer (33.), 3:0 Kevin-Miles Wardin (49.), 4:0 Timo Klug (69.).