TuS Bargstedt gerettet – Todenbüttel Klassenerhalt in eigener Hand

von Olaf Wegerich

Oke Holling (Todenbüttel) scheitert an Torhüter Tobias Quincke (Bargstedt). © 2023 Olaf Wegerich


Die Verbandsliga West ist an Spannung kaum zu überbieten. Am 25. und somit vorletzten Spieltag empfing der TuS Bargstedt den SV Grün-Weiß Todenbüttel. In einer packenden aber sehr zerfahrenen Partie trennten sich beide Mannschaften am Ende leistungsgerecht mit 2:2 (0:2).

Fabian Engbrecht sichert Klassenerhalt

Durch den Treffer von Fabian Engbrecht in der letzten Minute der regulären Spielzeit sicherten sich die Gastgeber nicht nur einen verdienten Punktgewinn, sondern beseitigten auch die letzten Zweifel am Klassenerhalt nach einer soliden Rückrunde. Für die Gäste aus Todenbüttel geht das Zittern weiter. Da aber die Mitkontrahenten im Abstiegskampf Vineta Audorf (0:4 beim TSV Büsum) und FC Reher/Puls (2:3 gegen Alemania Wilster) leer ausgingen, konnte sich die Mannschaft von Trainer Adrian Königsmann, die zum Saisonfinale den Landesliga-Absteiger SG Geest empfängt, auf den 10. Platz verbessern, der für den Klassenerhalt reichen würde. Vor dem letzten Spieltag stehen jeweils drei Mannschaften mit jeweils 27 Punkten gleichauf getrennt nur durch das Torverhältnis. Zwei dieser Teams müssen den bitteren Gang in die Kreisliga antreten. Die beste Ausgangsposition hat Todenbüttel (Tordifferenz -10), gefolgt von Vineta Audorf (Tordifferenz -17) und dem FC Reher/Puls (Tordifferenz -19).

Todenbüttel mit Blitzstart

Die Gäste, die eine überaus erfolgreiche Rückrunde spielen und von den letzten neun Partien nur die gegen den neuen Meister TSV Heiligenstedten verloren haben, waren sofort auf Betriebstemperatur und erwischten den besseren Start. Als Bargstedts Torhüter Tobias Quincke eine scharfe Hereingabe von der linken Seite nicht entscheidend klären konnte und Marten Reimers (2.) zur Stelle war und zum viel umjubelten 0:1 traf.

TuS-Torjäger Kilian Pingel nicht dabei

Bargstedt, das unter anderem auf Torjäger Kilian Pingel (Urlaub) und den frisch operierten Matthes Sievers, den es bekanntlich zum Oberligisten TSV Bordesholm ziehen wird, verzichten musste, antwortete mit wütenden Angriffen und hätte fast im Gegenzug den Ausgleich erzielt. Nach einem Eckball von der linken Seite verschätzte sich Torhüter Patrick Pohlmann und der wuchtige Kopfball von Spielführer Sascha Delfs, der seine Mannschaft immer wieder antrieb, segelte nur knapp über das Tor.

Todenbüttel reist mit 3 Siegen in Serie an

Todenbüttel, das in den letzten neun Partien stolze 14 Zähler verbuchen konnte und mit drei Siegen in Serie nach Bargstedt angereist war, stand hinten sehr kompakt. Und machte es den engagierten, aber glücklosen Gastgebern, die oft gut bis zum Strafraum kombinierten, denen dann aber dann nicht der finale Pass gelang, um sich klare Torchancen zu erspielen, sehr schwer.

Mattis Döring (li., Bargstedt) gegen Thies Oke Wendrich (Todenbüttel)im Kopfballduell. © 2023 Olaf Wegerich
Mattis Döring (li., Bargstedt) gegen Thies Oke Wendrich (Todenbüttel)im Kopfballduell. © 2023 Olaf Wegerich

Immer wieder versuchte es Lars-Uwe Schrumm im Zentrum, der es häufig mit mehreren Gegenspielern aufnahm, gegen die aufmerksame Abwehr der Gäste zum Abschluss zu kommen.. Doch Todenbüttel stand lange Zeit bombensicher und wurde zudem von Trainer Adrian Königsmann an der Seitenlinie sowie den zahlreichen mitgereisten Fans lautstark unterstützt.

Oke Wendrich legt nach für Todenbüttel

Den starken Auftritt in der ersten Hälfte der sehr überlegt agierenden Gäste krönte Thies Oke Wendrich (27.) mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze aus halbrechter Position, gegen den Torhüter Quincke nicht den Hauch einer Chance hatte mit dem Treffer zum 0:2. Zuvor hatte Wendrich bereits eine Monsterchance, doch völlig blank setzte er den Ball über das Tor.

Holling verpasst den dritten Treffer

Die Gäste setzten gegen ungestüm anrennende Gastgeber mit ihren schnell vorgetragenen Kontern immer wieder Nadelstiche und hätten fünf Minuten vor der Pause durch Oke Holling, der völlig frei auf Quincke zuläuft, aber Nerven zeigt und scheitert, zwingend das dritte Tor erzielen müssen.

Döring gelingt der Anschlusstreffer für Bargstedt

In der zweiten Hälfte hatte Bargstedt zwar weiterhin die größeren Spielanteile, doch außer bei Standardsituationen gab es kaum nennenswerte Torannäherungen zu vermelden. Fünfzehn Minuten vor Spielende hätten die Gäste erneut treffen müssen und sich aller Sorgen entledigt, aber die flache Hereingabe von der linken Seite drischt Tim-John Solterbeck weit über das Gehäuse.

Gangart wird rustikaler

Das sollte sich rächen, denn anstatt deutlich hinten zu legen, mobilisierte Bargstedt noch einmal die letzten Reserven und bekam zehn Minuten vor Spielende auf Höhe der Strafraumgrenze einen Freistoß zugesprochen. Den Mathis Döring mit einem unter gütiger Mithilfe vom Gästetorhüter Pohlmann, dem der Ball unter den Hosenträgern durchrutschte, zum 1:2-Anschlusstreffer nutzen konnte. Die Gangart wurde nun auch rustikaler, was Schiedsrichter Luca Ruben Paasch auch mit fünf gelben Karten, davon vier für die Gäste, rigoros ahndete.

Wem gehört der Ball? © 2023 Olaf Wegerich
Wem gehört der Ball? © 2023 Olaf Wegerich

Fabian Engbrecht mit dem späten Ausgleich für Bargstedt

Todenbüttel hatte nun nicht mehr die Souveränität mit der sie über weite Strecken das Spiel kontrollierten und die Gastgeber gaben noch einmal mächtig Gas und wurden tatsächlich für ihren großen Aufwand ,den sie abspulten, belohnt, als Fabian Engbrecht (90.) mit einem strammen Schuss von der Strafraumgrenze zum 2:2 erfolgreich war.

Stimmen zum Spiel

Trainer Danny Hardt (TuS Bargstedt): In der ersten Hälfte haben wir nicht gut gespielt und hatten auch Defizite im Zweikampfverhalten. Da haben wir zu wenig gezeigt. Nach dem Wechsel hatten wir deutlich mehr Spielanteile zu verzeichnen und haben uns mit dem Ausgleich für unseren Aufwand belohnt.

Trainer Adrian Königsmann (SV GW Todenbüttel): Das war ein wirklich gutes Spiel von uns. Wenn man bedenkt, dass bei uns Spieler mit Leistenbruch und Kreuzbandriss zum Einsatz gekommen sind. Bis zu dem Freistoß, der zum ersten Gegentor geführt hat, hatte Bargstedt keine ernsthafte Torchance. Am Ende standen wir zu tief und meine Spieler wurden müde. Das späte Ausgleich war schon ärgerlich für uns, aber das hat der Engbrecht schon gut gemacht.

TuS Bargstedt: Quincke – Pöhlker, Florian Engbrecht, Beyer – Bracker, Döring, Fabian Engbrecht, Sascha Delfs,- Ecberger (46. Buchholz), Bestmann (62. Björn Delfs) – Schrumm.
Trainer: Danny Hardt.

SV Grün-Weiss Todenbüttel: Pohlmann – Karstens, Solterbeck, Breiholz, Holling – Reimers, Zauter – Cordes (77. Hansen), Ratjen (46. Petersen (88. Steuermann), Wendrich (70. Solterbeck) – Luedecke (46. Backenhaus)
Trainer: Adrian Königsmann.

Schiedsrichter: Luca Ruben Paasch (Leezener SC).
Assistenten: Patrick Boszko und Peer Isaakson.

Zuschauer: 290.

Tore: 0:1 Marten Reimers, 0:2 Thies Oke Wendrich, 1:2 Mathis Döring (80.), 2:2 Fabian Engbrecht (90.).

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