Traumstart für Eckernförder SV – Lehrgeld für TuS Rotenhof

von Ismail Yesilyurt

Christian Peters (Eckernförder SV) ist ein echter Neuner, der hier vor Leon Rathmann (TuS Rotenhof) den Ball abschirmt. © 2024 Ismail Yesilyurt


Traumstart für den Eckernförder SV! Im Eröffnungsspiel der Flens-Oberliga am Freitagabend gewinnt der Tabellensechste der vergangenen Saison 2023/24 vom Ergebnis her deutlich mit 4:1 gegen Aufsteiger TuS Rotenhof. Für Rotenhof ist es die Premiere in der höchsten Landesklasse in der bisherigen Vereinsgeschichte.

Vielleicht mag das Lampenfieber mit ein Grund gewesen sein, warum die Mannschaft vom Hermi Lausen in den ersten 45 Minuten gehemmt aufspielte. Auf jeden Fall ein Grund war die Tatsache, dass die Truppe vom Maik Haberlag, unter dem der ESV sich einem einstelligen Stammplatz in der Beletage der Oberliga erarbeitet hat, gleich von der ersten Sekunde an brennt. Jede gelungene Aktion auf einem Teppichrasen wird vom ESV auf und neben dem Platz gepusht.

So bringt sich die Heimelf schnell auf Betriebstemperatur und markiert früh das 1:0. Henrik Stöterau bringt Mittelstürmer Christian Peters, der den Ball abgelegt hatte und sofort in den Raum zwischen der Innenverteidigung gestartet war, mit einem genialen Pass in eine Eins-zu-eins-Situation mit TuS-Keeper Tobias Quincke. Diese klare Chance lässt sich der Neuzugang vom FC Dornbreite Lübeck nicht entgehen und verwandelt sicher aus dem Strafraum zur Führung.

Die Eckernförder sind danach weiterhin in den Zweikämpfen präsenter und sehr konsequent in der Defensive. Vor allem die Innenverteidigung mit Kapitän Julian Zülsdorf und Jost Andreas steht sehr stabil und richtig. Zu selten kann der Gast, der mit mit jeder Aktion ab der 30. Minute besser in die Partie findet, gefährlich werden. Das Haberlag-Team hat noch die Möglichkeiten, ein 2:0 vor der Pause nachzulegen. Peters (23.), Luc Justen, Stöterau und Andreas haben jedoch kein Abschlussglück.

Mit einem hochverdienten 1:0 für den Eckernförder SV geht es dann in die Pause. Aus der kommt der TuS Rotenhof mit mehr Engagement heraus, schwingt nun mehr den Taktstock und zeigt, dass man spielerisch was drauf hat. Einzig vor dem gegnerischen Gehäuse stockt es.

Dennis Bienwald (TuS Rotenhof) versucht Leon Apitz (Eckernförder SV) zu halten. © 2024 Ismail Yesilyurt
Dennis Bienwald (TuS Rotenhof) versucht Leon Apitz (Eckernförder SV) zu halten. © 2024 Ismail Yesilyurt

Präzision und Entschlossenheit fehlen. Dazu hat der Eckernförder SV hat immer rechtzeitig ein Bein dazwischen. Und einen Teufelskerl zwischen den eigenen Pfosten. Zunächst hält Lauritz Sievers einen Elfmeter, nach Foul von Johann Schneekloth an Moritz Gersteuer, von Felix Knuth. Damit verhindert eine der besten Keeper der Oberliga das 1:2 und damit vielleicht eine Initialzündung der Rotenhöfer.

Zuvor hatte Peters seinen Doppelpack zum 2:0 vollendet. Bei diesem Gegentreffer im zweiten Versuch ist die TuS-Defensive sehr unkonzentriert. Dann zeigt Sievers gegen Mats Henke erneut seine Klasse. Nach einem Querpass von Gersteuer die Torraumlinie längs braucht Henke eigentlich nur die Ecke aussuchen. Doch Sievers ist katzengewandt zur Stelle und lenkt zur Ecke ab.

In der Schlussphase des Kreisderby, das mit vielen rassigen 8nd aggresasiven Zweikämpfen gefiel, muss Rotenhof natürlich weiter öffnen. Den Platz nutzt der ESV mit seinem schnellen Umschaltspiel. Dem eingewechselten Ömer Dagtekin gelingt auch ein Doppelpack. Zwischendurch gibt es doch noch ein Tor nach einigen guten Gelegenheiten für die Gäste. Nach einem Eckball verlängert David Wagner den Kopfball von Leon Rathmann unglücklich zum 1:3-Ehrentreffer des TuS. Der Eckernförder SV revanchiert sich somit mit dem Sieg für die vor ungefähr 2 Monaten erlittene Finalniederlage im Kreispokal.

Christian Peters und Lauritz Sievers sind die Matchwinner für die Heimelf. Henrik Stöterau und Andreas und Zülsdorff zählen ebenso zu den besten Akteuren. Wie auf der anderen Seite Moritz Gersteuer.

Fazit: in der Gesamtsummer verdienter Sieg für den Eckernförder SV in einem intensiven Duell . Aber auf jeden Fall zu hoch. Beim TuS Rotenhof ist die Fehlerquote, besonders in der Defensive, höher als beim Gegenüber. Zudem fehlte auch das Matchglück, dass mit einem Treffer weitaus früher vielleicht mehr ermöglicht hätte. Auf jeden Fall ist dieser spielstarke TuS Rotenhof eine Bereicherung für die Oberliga. Der ESV zeigt die Tugenden, die Maik Haberlag seinen Schützlingen eingeimpft hat. Jeder Spieler kampfstark voll bei der Sache für die Mannschaft.

Hermi Lausen (Trainer TuS Rotenhof)
Maik Haberlag (Trainer Eckernförder SV)
David Wagner (Spieler Eckernförder SV)

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