Morten Liebert (SV Todesfelde) im Fokus von Philipp Spohn (li.), Alexander Meyerfeldt und Alexander Gerst (re., TSV Bordesholm). © 2023 Olaf Wegerich
Mats Klüver und Kai-Fabian Schulz geben Saisondebüt
In der Flens-Oberliga musste der TSV Bordesholm am Samstag gegen den amtierenden Meister und derzeitigen Dritten SV Todesfelde eine deutliche und auch in der Höhe verdiente 0:4-Heimniederlage einstecken. Der TSV Bordesholm kann trotz der fünften Heimniederlage den 11. Platz halten. Der SV Todesfelde präsentierte sich gut gerüstet für das Topspiel gegen den Tabellenführer Kilia Kiel am kommenden Sonntag.
Bordesholm mit vielen Ausfällen
Bei den Gastgebern musste Trainer Florian Rammer auf Malte Lucht (Sperre), Luca Groth, Jan-Niclas Bräunling (beide Erkältung), Joris Scherbath (krank) und Noah Purtz (Verletzung) verzichten. Arda Özkan ging angeschlagen in die Partie und hielt bis zur Pause durch. Max Weltrowski konnte beruflich bedingt nicht am Training teilnehmen. Winterneuzugang Jesse Schlüter konnte in der letzten Woche nach Verletzung erstmalig am Mannschaftstraining teilnehmen und kam in den letzten zwölf Minuten zum Einsatz.
Da Chris Kröhnert erst kurz vor der Partie von seinem Skiurlaub zurückkehrte, entschied sich Trainer Rammer für Joe Gabriel auf der Torhüterposition. Der einzige nicht angeschlagene Wechselspieler war Innenverteidiger Maximilian Ehle, der aber aufgrund der vielen Ausfälle vorne rechts zum Einsatz kam. Ganz anders die Personalsituation beim Meister der erstmalig wieder seine beiden Langzeitverletzten Mats Klüver und Kai-Fabian Schulz einsetzten konnte.
Mats Klüver dreht auf – Standards entscheiden
Bereits frühzeitig stellte der Meister auf dem Bordesholmer Kunstrasenplatz die Weichen auf Sieg. Mit dem so lange schmerzlich vermissten Mats Klüver konnte Todesfelde einen weiteren Qualitätsspieler aufbieten, der schnell zu einem entscheidenden Faktor werden sollte. Nach seinem ersten Eckball von der linken Seite landete der Ball zunächst bei Boho-Torhüter Joe Gabriel, der den Ball aber wieder fallen ließ. Tofe-Torjäger Marco Pajonk (4.) schaltete am schnellsten und traf aus Nahdistanz zum 0:1.
„Das Tor darf niemals passieren“
„Das Tor darf niemals passieren“, zeigte sich Trainer Florian Rammer nach der Partie entsetzt. Todesfelde setzte sofort nach und hatte durch Paul Meseberg (8.) mit einem Flachschuss, der knapp neben dem Tor landete und durch einen strammen Schuss von Morten Liebert (10.) von der Strafraumgrenze, den Gabriel mit einer starken Parade seitlich abwehren konnte, weitere erfolgsversprechende Abschlüsse.
Aber auch die Gastgeber spielten mutig nach vorn und igelten sich keineswegs ein. Nach einer schnellen Ballpassage über mehrere Positionen zog Jasper Bandholt (15.) aus halbrechter Position von der Strafraumgrenze ab und fand im aufmerksamen Fabian Landvoigt, der ansonsten kaum geprüft wurde, seinen Meister. In der Folge standen die personell so arg gebeutelten Gastgeber wesentlich besser und zeigten einige gute Ballpassagen. Doch der finale Pass in die Spitze sollte nicht gelingen.
Tofe macht alles klar
Nach einem blitzschnell vorgetragenen Konter stand dann auf einmal Morten Liebert (25.) völlig frei vor Joe Gabriel, doch der Torjäger verstolperte den Ball und Gabriel konnte klären. Nach einem Eckball erneut von der linken Seite von Mats Klüver getreten, hatte zunächst Torhüter Gabriel den Ball fest in den Händen, ließ ihn aber erneut fallen und Morten Liebert (35.), der da stand, wo ein Torjäger stehen muss, ließ sich nicht lange bitten und erhöhte humorlos mit seinem 16. Saisontreffer auf 0:2. Damit ging es auch in die Halbzeit.
Während der Meister nach der Halbzeit vier frische Kräfte einwechseln konnte, waren die personellen Optionen der Gastgeber überschaubar. Die Gäste spielten souverän ihren Part herunter und machten phasenweise nicht mehr als nötig. Bordesholm fehlten die Mittel, um dem Spiel trotz aller guten Ansätze eine Wende zu geben.
Nach 60 Minuten ist alles klar
Bereits nach einer Stunde war die ungleiche Partie entschieden. Zunächst war es Marco Pajonk (54.), der mit seinem 24. Saisontreffer auf 0:3 erhöhte. Den Schlusspunkt zum 0:4 setzte Til Weidemann (58.) mit seinem 13. Saisontreffer.
Todesfeldes Trainer Sven Tramm, der eine Woche vor dem Spitzenspiel gegen Kilia Kiel einen entspannten Nachmittag erlebte, konnte es sich erlauben, den nach neunmonatiger Verletzungspause in seinem ersten Punktspiel stark auftrumpfenden und als dreimaligen Vorbereiter glänzenden Mats Klüver nach gut einer Stunde auszuwechseln, um frische Kräfte zu bringen.
Abwehrchef Kai-Fabian Schulz back
Auch Abwehrchef Kai-Fabian Schulz kam nach langer Verletzungspause für vier Minuten zu seinem ersten Saisoneinsatz. „Wäre das Spiel nicht auf Kunstrasen gewesen, hätte ich ihn früher eingesetzt. Wir werden „Schulle“ behutsam aufbauen. Sein Einsatz war wichtig fürs Gefühl. Ich freue mich auch für Mats. Er hat es heute sehr gut gemacht“, hatte Trainer Sven Tramm ein dickes Lob für seine beiden Rückkehrer parat.
Stimmen zum Spiel
Trainer Florian Rammer (TSV Bordesholm): Wir haben drei Tore nach Standardsituationen kassiert. Bei uns ist die komplette Offensivreihe ausgefallen. Natürlich hatten wir uns etwas anderes vorgenommen für dieses Spiel. Wir hatten aber auch viele gute Phasen mit viel Ballbesitz, wo wir es aber nicht geschafft haben, den letzten Pass sauber auszuspielen. Da hat uns auch ein Quäntchen Glück gefehlt. Daher habe ich auch einige Lichtblicke bei uns erkannt, aber das Ergebnis ist aus unserer Sicht völlig daneben. Das ärgerliche ist, dass es keine herausgespielten Gegentore waren, sondern Standardsituationen. Aber Todesfelde hat da einfach die individuelle Klasse, um das auszunutzen. Wir konnten personell nicht nachlegen.
Trainer Sven Tramm (SV Todesfelde): Wir haben es schon im ersten Durchgang versäumt, klarer vorne zu liegen. Die zweite Hälfte verlief dann ähnlich. Aber wir wollen nicht meckern, das war eine gute Leistung. Christian Rave ist angeschlagen und hat einen Schlag auf den Oberschenkel bekommen. Aber er ist ein harter Hund und wird auf die Zähne beißen. Jetzt freuen wir uns auf das Spiel gegen Tabellenführer Kilia Kiel. Wir werden alles geben, wissen aber auch welche Qualität uns da erwartet.
TSV Bordesholm: Gabriel, Musci, Alexander Meyerfeldt, Ostermann, Börner, Tilman Stegner, Spohn (77. Schlüter), Gerst, Aaron Meyerfeldt, Özkan (46. Ehle), Bandholt.
Trainer: Florian Rammer.
SV Todesfelde: Landvoigt, Rave (55. Sabas), Yilmaz, Meeseberg, Chaumont, Weidemann, Sirmais (77. Fazlija), Klüver (59. Möller), Krause, Liebert (86. Schulz), Pajonk (65. Wolf).
Trainer: Sven Tramm.
Schiedsrichter: Falk Schmidt (TSV Gadeland).
Assistenten: Steffen Brandt und Ken Schroeder.
Zuschauer: 107 auf dem Kunstrasenplatz des TSV Bordesholm.
Tore: 0:1 Pajonk (4.), 0:2 Liebert (35.), 0:3 Pajonk (54.), 0:4 Weidemann (58.).