Spielertrainer Florian Stahl (Probsteier SG), 1. Anspielstation in der Offensive, erhöhte in Plön mit einem Doppelpack sein Konto auf 15 Tore. © 2024 Ismail Yesilyurt
Boah ey, was war denn am Dienstagabend im Plöner Schiffstahl-Stadion los? Da hat der einheimische TSV Plön die große Gelegenheit, mit mindestens einem Punkt im Nachholspiel die Tabellenführung zu erobern. Und schaut am Ende gleich mit einem 2:5 gegen die Probsteier SG in die Röhre.
Entschlossenheit, Mut, Zweikampfstärke und individuelle Qualität
„Wir haben die Tugenden, die man im Derby halt braucht. Entschlossenheit, Mut und vor allem Zweikampfstärke, gewisse individuelle Qualität gerade im Offensivbereich haben wir wieder aus der Schublade rausgeholt“, griff auch die taktische Ausrichtung des Tabellensechsten, im Drittel der Plöner zu pressen.
Führung von Jorve Steffen lähmt TSV Plön
Nach dem 1:0 durch Jorve Steffen überlegt ins linke Eck, durch Morten Bossmann mit viel Übersicht per Vorlage bedient, sind die Gastgeber von allen guten Plöner Geistern verlassen. Die Probsteier SG setzte gegen ein junges Plöner Team nach: Azem Mehanovic ist nach einem langen Abschlag von Keeper Bohrmann nicht zu stoppen und bedient Florian Stahl, der keine Mühe hat, sein 14. Saisongoal zu markieren.
TSV Plön macht zu viele Fehler beim PSG-Forechecking
Die frühe Führung nach zwei Minuten, auch im Matchplan ein Bestandteil, gibt die nötige Unterstützung und Stabilität für eine starke Performance. Auch die Eckpfeiler, die am Samstag beim 0:6 in Rönnau fehlten. Wie ein Haris Osmanovic, der mit Jan-Philipp Schindler eine eingespielte Innenverteidigung bildet. Oder ein Lennart Bossen und auch Azem Mehanovic, mit denen aus dem Mittelfeld viel Power kommt. Die Ketten der Schönberger griffen nahtlos ineinander, sodass das Angriffspressing sehr wirksam ausgeübt werden konnte. So u. a. beim 3:0, als man den Plöner Abwehrspieler zu einem individuellen Fehler zwang. Den nutzte Spielertrainer Florian Stahl zu seinem Doppelpack aus.
Elf von Mats Böckmann-Rixen wacht zu spät auf
Die Gäste blieben auch nach dem Seitenwechsel am Ball und erhöhten bis zur 51. Minute sogar auf 5:0. Nach dem Vierfach-Wechsel kam dann etwas Sand ins PSG-Getriebe. Die Plöner nutzten nun ihren höheren Ballbesitz mit besserer Leistung, um etwas Ergebniskosmetik zu betreiben.
„Es ist also für mich nach einen Tag immer noch schwer, da die richtigen Worte zu finden, was da passiert ist“, sagte ein konsternierter Mats Böckmann-Rixen. Der Spielertrainer des TSV Plön vermisste das Feuer in den eigenen Reihen trotz vieler Worte in der Vorbereitung auf dieses Spitzenspiel. Doch die Problematik, trotz bis dato erfolgreicher Saison, liegt tiefer. Böckmann-Rixen ist d’accord mit den Äußerungen des Trainerkollegen Florian Stahl vom Wochenende. „Die Generation hat sich verändert“, stimmt es an der Basis, sprich dem Training, nicht mehr. Einstellung, Trainingsfleiß und Bereitschaft auf Mannschaftssport werden heutzutage nicht mehr so großgeschrieben. Auch das schon erwähnte Feuer.
Das überträgt sich, wenn auch nicht immer, dann auf die Spielweise in den Begegnungen. Wie jetzt gegen die PSG. „Haben viel, viel, viel, viel zugelassen. Haben uns teilweise die Bälle fast selber reingelegt. Haben nicht sauber verteidigt. Ganz, ganz schlecht kommuniziert. Also richtig gebrauchter Tag“, lautete das Fazit von Mats Böckmann-Rixen.
Stimmen zum Spiel
Statistik
TSV Plön: Menze – Jenssen (80. Bahnsen), Laurenz Dittmann, Balk, Schmidt (60. Torben Dittmann) – Henningsen, Heiner Boeck – Girod, Jespersen, Schröder (46. Böckmann-Rixen) – Reimansteiner.
Trainer: Mats Böckmann-Rixen.
Probsteier SG: Bohrmann – Witt (69. Schulze), Osmanovic (69. Kweseleit), Schindler (69. Linde), Schümann – Bossen, Reinke, Mehanovic – Steffen, Stahl (69. Göllner), Bossmann.
Trainer: Florian Stahl.
Zuschauer: 51.
SR: Lis Pirotton (Holstein Kiel).
Ass.: Mats Kramberg, Steve Marquardt.
Tor: 0:1 Jorve Steffen (2.), 0:2 Florian Stahl (22.), 0:3 Stahl (37.), 0:4 Morten Bossmann (46.), 0:5 Steffen (51.), 1:5 Jakob Reimansteiner (75.), 2:5 Jens Henningsen (90.).