Mats Facklam (li., VfB Lübeck) macht den Punktgewinn in Mannheim klar. © 2022 Olaf Wegerich
Nach dem 0:0 zum Auftakt zuhause gegen den Zweitliga-Absteiger SV Sandhausen erspielt sich der VfB Lübck seinen zweiten Punkt im Auswärtsspiel in Mannheim. Ein 0:2 beim SV Waldhof biegen die Lübecker in ein 2:2 um.
Ein Punkt der Moral: VfB erkämpft 2:2 bei Waldhof
(Quelle: VfB Lübeck/ Christian Jessen) Große Moral unseres VfB! Beim Gastspiel beim SV Waldhof Mannheim kam unsere Mannschaft nach einem 0:2-Pausenrückstand noch zu einem 2:2-Unentschieden. Dieses Resultat war am Ende dank der starken zweiten Hälfte und einer guten Schlussphase nicht unverdient. Die 9.368 Zuschauer, darunter gut 300 Lübecker im Gästeblock, sahen eine abwechslungsreiche und phasenweise gute Drittliga-Partie, die zu beiden Seiten hätte kippen können.
Cyrill Akono für Mats Facklam in Mannheim
Cheftrainer Lukas Pfeiffer hatte Cyrill Akono nach dessen verletzungsbedingter Pause wieder in die Startelf beordert, im Vergleich zum Pokalspiel gegen Hoffenheim rutschte Mats Facklam dafür wieder aus der Anfangsformation.
In der ersten halben Stunde deutete sich noch nicht an, was für eine turbulente Partie sich entwickeln sollte. Der VfB hatte das Spiel in dieser Phase defensiv weitgehend unter Kontrolle. Die Mannheimer hatten vielleicht leichte Feldvorteile, aber kaum klare Torchancen.
VfB Lübeck ohne Präzision in der Offensive
Ein Distanzschuss des Ex-VfBers Samuel Abifade (6., Klewin parierte gut) und ein Kopfball von Pascal Sohm (18., drüber) waren die einzigen beiden Möglichkeiten. Der VfB fand offensiv nicht optimal in seine Abläufe, hatte aber dennoch einige gute Szenen, aus denen sich klare Torchancen hätten entwickeln können. Doch nach den guten Aktionen über die Flügel fehlte meist die präzise Hereingabe ins Zentrum. Die Mannheimer Führung fiel dennoch eher überraschend. Der VfB hatte gerade einen ruhenden Ball abgewehrt, verlor den Ball aber im Vorwärtsgang. So kam Jalen Hawkins kurz hinter der Strafraumgrenze ungehindert zum Schuss und platzierte diesen flach in die linke Torecke zum 1:0 (38.).
Wilde Minuten bis zur Pause
Nach dem Treffer wurde die Partie bis zur Pause ziemlich wild. Zunächst hätte der VfB ausgleichen können, als Manuel Farrona Pulido steil in den Strafraum passte und Cyrill Akono bediente. Der überlupfte Keeper Bartels und wurde anschließend sogar noch von diesem zu Fall gebracht. Den Heber kratzte Tim Sechelmann von der Linie (45.). Im Gegenzug waren es binnen kurzer Zeit Schüsse von Bentley Baxter Bahn und Fridolin Wagner, die jeweils von Jannik Löhden kurz vor der Linie abgeblockt wurden.
Bitteres 0:2 für VfB Lübeck durch Laurent Jans
Als die Nachspielzeit eigentlich schon abgelaufen war, gab es noch eine Ecke für die Waldhöfer. Den abgewehrten Ball hämmerte der luxemburgische Nationalspieler Laurent Jans aus 20 Metern stramm in die Maschen – das 2:0 war bitter für den VfB, da die Gastgeber lange Zeit nicht besser waren.
Fortuna hilft besseren Elf von Lukas Pfeiffer
Im zweiten Abschnitt benötigte der VfB zunächst eine Portion Glück, als Samuel Abifade nach einem Konter freistehend zum Abschluss kam, den Ball aber am langen Eck vorbei setzte (53.). Doch der VfB war in dieser Phase bereits besser im Spiel, hatte mehr Anteile und kam durch einen Standard zum Anschluss. Tarik Gözüsirins Ecke lenkte Löhden mit dem Kopf in die lange Ecke und es hieß nur noch 2:1 (56.).
Lohmühlen-Kicker übernehmen Spielkontrolle
Und der VfB hatte mehr zuzusetzen und übernahm die Spielkontrolle. Die Wechsel belebten zudem die Partie bei tropischen Temperaturen. Nach 71 Minuten überlistete der überzeugende Morten Rüdiger die Abseitsfalle der Waldhöfer und spielte zu Boland, der im Duell mit Julian Rieckmann zu Fall kam. Einen Elfmeter gab es nicht, den anschließenden Schuss von Akono parierte Bartels.
Mats Facklam mit Rücken zum Ausgleich
Mit einem Konter hätte Waldhof die Partie entscheiden können, doch Charles Herrmann setzte den Ball an den Pfosten (79.). Und so kam der VfB zu Ausgleich. Die Freistoßflanke von Rüdiger erwischte Tommy Grupe mit dem Kopf, der eingewechselte Mats Facklam lenkte den Ball mit dem Rücken zum 2:2 ins Netz (82.). Die Mannheimer protestierten, da Facklam nach dem Ballkontakt noch mit Keeper Bartels zusammengeprallt war, der anschließend ausgewechselt werden musste. In der Schlussphase war der VfB dann dem Sieg näher als die Gastgeber. Bei Schüssen von Janek Sternberg (89.) und Florian Egerer (90./+1) fehlte nicht viel, auch der Kopfball von Grupe nach einer Ecke strich nur knapp vorbei (90./+8).
Insgesamt war es in einer phasenweise dramatischen Partie ein verdienter Punkt für unsere Mannschaft, die somit ungeschlagen bleibt und wichtige Moralpunkte sammelte. Ein solcher Auswärtspunkt bei der stärksten Heimelf der vergangenen Saison gibt Mut für die kommenden Wochen!
SV Waldhof Mannheim: Bartels (86. Hawryluk) – Jans, Riedel, Sechelmann, Carls – Wagner (60. Rieckmann), Lockl (86. Arase) – Hawkins (68. Gouras), Bahn, Abifade – Sohm (68. Herrmann).
VfB Lübeck: Klewin – Sommer, Grupe, Löhden (66. Reddemann), Rüdiger – Taffertshofer (78. Facklam), Boland – Velasco (61. Schneider), Gözüsirin (61. Egerer), Farrona Pulido (61. Sternberg) – Akono.
SR: Marc Philip Eckermann (SV Breuningsweiler).
Zuschauer: 9.368.
Tore: 1:0 Hawkins (38.), 2:0 Jans (45./+4), 2:1 Löhden (56.), 2:2 Facklam (82.).
Gelbe Karten: Riedel, Lockl, Rieckmann, Carls, Abifade, Bahn – Boland.