Kam, köpfte und traf ins lange Eck – Ben Luca Nohns (in rot), hier im Pokal-Spiel gegen Weiche Flensburg. © 2023 Ismail Yesilyurt
Nach zuletzt zwei sieglosen Spielen musste Kilia Kiel erneut auswärts ran. Es ging zum SSV Jeddeloh, die zuletzt drei Punkte gegen Dritt-Liga-Absteiger SV Meppen einfahren konnten.
Torlose erste Hälfte
Nach der Anreise mit dem Bus ging es zunächst darum, nicht die Anfangsphase zu verschlafen und von Anfang an aktiv am Spiel mitzuwirken. Kilia, die eine Mischung aus Dreier- beziehungsweise Viererkette spielten, in der Kevin Harder auf der linken Verteidiger-Position auflief, überließ den Hausherren den Ball und spielte aus einem Mittelfeldpressing heraus. Das Ziel war es, kompakt zu verteidigen und mit den beiden robusten Angreifern Matti Seidel und Christopher Kramer die Bälle im letzten Drittel zu behaupten, um mögliche Umschaltmomente zu kreieren.
Höhepunktarme Begegnung
Auf tiefem Geläuf taten sich beide Mannschaften extrem schwer, für Gefahr vor dem gegnerischen Gehäuse zu sorgen. Beide Torhüter mussten in den ersten 45 Minuten Spielzeit nicht einmal eingreifen, weshalb es leistungsgerecht mit einem torlosen Remis in die Halbzeitpause ging.
Jeddeloh mit mehr Schwung nach der Pause
Die Gastgeber konnten mit ihrer bisherigen Leistung nicht zufrieden sein und fanden augenscheinlich entsprechende Worte in der Kabine. Nach dem Seitenwechsel übten die Hausherren vermehrt Druck aus und konnten etwa zehn Minuten nach dem Seitenwechsel eine Doppelchance verzeichnen. Erst wehrte Tom Pachulski mit dem Fuß ab (55.), danach verpasste Simon Brinkmann nur knapp im Zentrum (55.). Auf der Gegenseite verzeichneten Benjamin Petrick und Christopher Kramer erste Torannäherung aus Kilianer Sicht.
Kasra Ghawilu belebt die Partie und trifft zur Führung
Nach einer Stunde Spielzeit wurde Kasra Ghawilu auf Seiten der Hausherren eingewechselt. Der Spieler mit der Nummer 10 brachte viel Schwung in die Begegnung und war entscheidender Faktor für die Führung seiner Farben. Von halbrechter Position zog Ghawilu in den Strafraum hinein und nahm geschickt den Kontakt von Kilia Verteidiger Kevin Harder an, weshalb Schiedsrichter Benjamin Schmidt auf den Punkt zeigte. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte eiskalt zur 1:0 Führung (75.).
Kilia Kiel mit toller Moral
Obwohl die Gäste fortan in Rückstand waren, gaben sie nicht auf und konnten befreiter aufspielen. Dabei ergaben sich zwei gute Möglichkeiten zum Ausgleichstreffer. Zunächst behauptete Kramer stark den Ball und behielt dabei noch die Übersicht und spielte raus auf Petick, der scheiterte jedoch mit seinem Versuch an Felix Bohe (81.). Und auch die nächste gute Gelegenheit wurde durch Kramer eingeleitet, als Genannter per Kopf auf Kevin Schultz verlängerte, doch auch er scheiterte an Bohe (89.). Noch gab es aber Zeit für den Ausgleichstreffer.
Coach Nicola Soranno legt von der Bank nach
Nur wenige Minuten nach der Einwechslung von Luca Aouci zündete dieser den Turbo und konnte nur per grobes Foulspiel gestoppt werden. Da der Ball sich nicht annähernd in der Nähe befand, konnte man in dieser Situation über eine rote Karte nachdenken. Der Schiedsrichter beließ es aber bei Gelb. Den folgenden Standard konnten die Kieler zum Ausgleichstreffer nutzen. Nach einem zu kurzen Klärungsversuch landete der Ball beim ebenfalls eingewechselten Ben-Luca Nohns, der den Ball per Kopf ins Tor beförderte (90./+2). Der Ausgleich fiel aufgrund der Chancen in den letzten zehn Minuten des Spiels nicht komplett unverdient.
Soranno zufrieden mit Leistung seiner Mannschaft
Nach der Begegnung fasste Kilia Trainer Soranno zusammen und zeigte sich zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: “Wir haben uns besser präsentiert als zuletzt.“ In einem Spiel, in dem beide Teams mit vielen langen Bällen operierten, sprach Soranno vom typischen „Regionalliga-Fußball“ an welches sich seine Elf gewöhnen müsse. Weiterhin sieht er die Saison als Prozess und wünscht sich als nächstes auch einmal zu Null zu spielen, da hinten raus immer ein Tor erzielt werden kann. Des Weiteren lobt er junge Spieler wie Jeppe Waschko, Marvin Müller oder Ben Nohns, die allesamt zeigen, dass sie in einer Phase helfen können, wenn etablierte Spieler eventuell mal eine Pause benötigen.
SSV Jeddeloh: Bohe – Becken (39. Bennert), von Aschwege, Hahn – Ghassan, Hadzhiev – Engel, Göttschling, Gnerlich – Krolikowski (60. Ghawilu), Brinkmann (84. Dellwisch).
Trainer: Key Riebau.
FC Kilia Kiel: Pachulski – Petersen, Wüllner (72. Jakubowski), Harder, – Schulz, Warncke (59. Waschko) – Baller (89. Aouci), Alt (69. Müller), Petrick – Kramer, Seidel (83 Nohns).
Trainer: Nicola Soranno.
Schiedsrichter: Benjamin Schmidt (SpVg Laatzen).
Assistenten: Patrick Herbach, Malte Quoos.
Zuschauer: 285
Tore: 1:0 Ghawilu (75.), 1:1 Nohns (92.).