Spitzenreiter VfB Kiel verspielt 3:0-Pausenführung bei Klausdorf II

von Redaktion Youkick

Sönke Rienth (re.) und der VfB Kiel verschenkten zwei Punkte nach einem 3:0-Pausenstand. Fotos: © Ismail Yesilyurt


TSV Klausdorf II – VfB Kiel 3:3 (0:3)

Ein unterhaltsamer Fußballabend in Klausdorf. Die 70 Zuschauer sahen auf dem Kunstrasenplatz ein Kreisligaspiel auf hohem Niveau. Spitzenreiter VfB Kiel ging hochkonzentriert in diese Partie, hatte doch der Gastgeber zuletzt den Tabellenvierten SV Friedrichsort mit 8:0 demontiert. Auch hatte hier der VfB bereits 0:2 zurück gelegen, als das Spiel in der ersten Ansetzung wegen der schweren Verletzung von Timo Flemming abgebrochen wurde und deshalb jetzt neu terminiert war.

Beide Abwehrreihen standen sicher, beide Seiten suchte nach Lücken beim Gegner. Klausdorf verzeichnete etwas mehr Ballbesitz, aber dann schlug der gefährliche VfB im Gegenpressing eiskalt zu. Yannis Schwertfeger war links schwer zu stoppen, seine Vorarbeiten verwertete zunächst der wieder bärenstarke Felix Beeck zum 0:1 (21.) und wenig später dann auch Marc Zeller zum 0:3 (29.). Kjell Ludwig hatte sich kurz vorher über rechts durchgesetzt und das 0:2 für Zeller vorgelegt (31.). Klausdorf schien nun geschockt, Keeper Helge Jess verhinderte mit Glanzparade gegen Zellers 22-Meter-Schlenzer das 0:4, das kurz darauf der quirlige schnelle Tanathorn Rermsoongnern erzielte – sehr viel Glück für Klausdorf, das das Schiedsrichtergespann hier auf Abseits entschied. Trotzdem schien das Spiel zur Pause entschieden.

Nach der Pause versuchte Klausdorf nochmal alles. Tim Jahnke ließ erst mal drei Gegenspieler stehen. Solche Aktionen hatte der VfB vor der Pause durch Kompaktheit noch konsequent unterbunden. Der VfB wirkte im Gefühl der souveränen Führung nun unkonzentrierter. Doch nach ca. 10 Minuten schien die Luft bei Klausdorf bereits etwas wieder etwas raus zu sein. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse.

Der VfB brachte sich durch „unforced errors“ in enorme Schwierigkeiten. Zunächst wurde am eigenen Sechzehner der Ball gegen Marc Schwabe verdaddelt, der auf Marvin Petersen ablegte: 1:3 (58.). Wenig später unterlief dem ansonsten bärenstarken Dustin Markwardt ohne Gegnerdruck ein kurioses Kopfball-Slapstick-Eigentor zum 2:3 (62.).

Jetzt wurde das Spiel nochmal richtig scharf. Nach dem Ausscheiden von Ludwig und Sönke Rienth verlor der VfB die Spielkontrolle. Vor allen Dingen, als sich der unbeherrschte Christian Wittstock glattrot abgeholt hatte (74.). Für ihn wechselte Beeck nach links, Carsten Tiedemann kam für Rermsoongnern und verteidigte nun rechts.

Für Christian Wittstock (re., VfB Kiel) gab es die Rote Karte. © Ismail Yesilyurt
Für Christian Wittstock (re., VfB Kiel) gab es die Rote Karte.

Es spielte nur noch Klausdorf: Marek Hopp, nun mit Markwardt und D. Pagel Turm in der VfB-Abwehrschlacht, musste einen Ball von der Linie schlagen, VfB-Keeper Bernd Ewers einen Freistoß von Schwabe artistisch aus dem Winkel kratzen. Auf der Gegenseite ließ der eingewechselte Kevin Hopp (81.) einen Hundertprozenter nach VfB-Konter und Vorarbeit von Zeller liegen. Dann wieder Glück für den VfB: Klausdorfs Schwabe traf aus 16 Metern genau in den Winkel (84.), doch der Schiri hatte auch hier vorher abseits gesehen.

Ein wunderschöner Spielzug brachte dann das Klausdorfer Ausgleichstor. Nach einem Freistoß am eigenen rechten Strafraumeck wanderte der Ball in hohem Tempo nach links. Der eingewechselte Luc Heintze wurde geschickt, dessen Flanke konnte der einlaufende Pascal Maurice Schultz mit Anlauf per Kopf versenken. Alles im Fullspeed-Tempo, der VfB kam in keiner Sequenz des Angriffs in den Zweikampf.

Unterm Strich: Ein gerechtes Unentschieden.

TSV Klausdorf II: Jess – Znaniewicz, Schnoor, Dohm, Jahnke (74. Heintze) – Grohmann, Marvin Petersen, Derjong (49. Schwabe), Kahlert – Reiser (71. Hardrath), Schultz.
Trainer: Lukas Dräger.

VfB Kiel: Ewers – Beeck, Markwardt, M. Hopp, Wittstock – Ludwig (71. K. Hopp), Rienth (71. Cobanyan), D. Pagel, Schwerdtfeger (86. Frahm) – Rermsoongnern (75. Tiedemann), Zeller.
Trainer: Matthias Liebal.

Schiedsrichter: Finn Tobias Repenning,
Assistenten: Olaf Duhnke, Moritz-Vincent Fritz Peter Stöcken.

Zuschauer: 70.

Tore: 0:1 Beeck (21.), 0:2 Zeller (29.), 0:3 Zeller (31.), Marvin Petersen 1:3 (58.), 2:3 Markwardt (62., Eigentor)t, 3:3 Schultz (87.).

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