Yannik Imm ist einer der Leistungsträger des VfB Kiel. © 2023 Ismail Yesilyurt
In einem gutklassigen und umkämpften Spiel kam der heimische VfB Kiel zu einem knappen, aber durchaus auch verdienten Heimerfolg gegen insgesamt unglücklich agierende Flintbeker.
Hatte in den bisherigen Duellen in der Verbandsliga zwischen den beiden Teams immer die Flintbeker das glücklichere Ende in umkämpften und spannenden Partien behalten, so wendete sich heute das Spielglück.
Flintbek beginnt sehr selbstbewusst
Beide Teams spielten mit 3er-Kette, der VfB allerdings wesentlich tiefer gestaffelt als der Gast. Die Lehwald-Elf begann sehr selbstbewusst und bestimmte die ersten Minuten. So spielte sich das Geschehen zunächst zwischen dem 16er und der Mittellinie in der VfB-Hälfte ab. Doch bis auf einen Torabschluss durch den regionalligaerfahrenen Sebastian Klimmek sowie einen Kopfball von Malte Frahm nach Luca Hartlepp-Flanke kommt wenig auf das Tor von VfB-Keeper Bent Möllgaard.
VfB mit langen Bällen
Der gastgeber versucht schnelles Umschaltspiel über die Außenpositionen und auf Sturmspitze Alexander Borchert. Das schafft etwas Entlastung. Timo Pagel setzt mit einem 18-Meter-Schuss (19.) das erste Zeichen.
Umstrittenes VfB-Führungstor
Nach ca. 20 Minuten hat der Druck der Flintbeker nachgelassen, der VfB spielt jetzt offener mit. Nach der ersten Ecke verlängert Marco Franciosi am kurzen 5-Meter-Eck auf Hendrik Rohgalf, der aus Kurzdistanz zur Heimführung trifft (26.). Die Flintbeker protestieren vehement auf Handspiel von Franciosi, doch Rohgalfs Premierentreffer für den VfB zählt.
Danach zieht der TSV Flintbek das Spiel wieder auf seine Seite. Der Rest der ersten Hälfte gehört weitgehend dem TSV: sehr schön herausgespielt der hochverdiente Flintbeker Ausgleich, als der Ball über mehrere Stationen mit ein- oder zwei Kontakten von Malik Ferhat von links direkt hereingeben wird. Premton Jasari kommt zentral unbedrängt zum Kopfball und es heißt 1:1 (35.).
Dramatische 2. Halbzeit
In der zweiten Halbzeit bringt Flintbek Jan Niklas Ratjen für Malte Frahm. Auch der schon angeschlagen ins Spiel gegangene Franciosi muss von VfB-Trainer Tim Spirgatis schon bald ersetzt werden (55.). Es kommt der erfahrene Jonas Beese. Flintbek ist optisch weiterhin die etwas überlegenere Elf, doch in Führung geht wieder die Heimelf.
Nach einer Kontersituation gibt es an der Seitenauslinie einen clever herausgeholten Freistoß für die Spirgatis-Elf. Christian Wittstock zieht den Ball nach innen, am kurzen Pfosten erwischt Klaus-Kunakorn Poweleit den Ball mit der Schulter, der von Moritz Hübner unglücklich ins eigene Tor abgefälscht wird. Zweites unglückliches Gegentor für Flintbek nach einem Standard.
VfB kontert gut….
Flintbek erhöht nun den Druck und presst noch höher. Das eröffnet den Kielern gute Umschaltmöglichkeiten. Zunächst ist Yannis Schwerdtfeger nach Pass von Yannik Imm links durch, zielt aber bedrängt von Brian Blöcker vorbei (54.)
…und macht das 3:1 …
Wenig später zwingt Schwerdtfeger Burak Özcan zu einem Rückpass auf Tjark Klarmann. Yannik Imm hat jedoch gut antizipiert und riecht den Braten. Er holt sich Linksaußen vor Klarmann den Ball, spielt flach und scharf auf den zweiten Pfosten. Alexander Borchert zieht direkt ab – 3:1 (58.).
…aber den Sack nicht zu
Danach wirkt Flintbek etwas ratlos. Zwar ist man jetzt eindeutig feldüberlegen, erspielt sich viele Ecken und Strafraumszenen, aber der VfB verteidigt gut, hat immer wieder ein Bein dazwischen. Und kommt immer wieder zu sehr guten Konterchancen. Nach Imm-Solo wird der zentral 22 Meter vor dem Flintbeker Tor gelegt. Wittstocks Freistoß verlangt Klarmann alles ab. Klarmann kann den Ball gerade noch zur Ecke klären (67.). Wenig später ist Borchert halbrechts frei durch (71.), legt sich aber den Ball zu weit vor.
Ratjen und Hartlep machen viel Dampf
Flintbek gibt sich jedoch nicht geschlagen. Besonders über den eingewechselten Ratjen und den dribbelstarken kaum vom Ball zu trennenden Linksaußen Tim Luca Hartlep läuft viel. Nach Hartleps Solo im Höchsttempo an zwei Mann vorbei erwischt ihn Marek Hopp leicht am Fuß. Der Elfmeter ist berechtigt, auch wenn Hartlep vielleicht etwas zu spät fiel. Routinier Hübner schickt Möllgaard ins falsche Eck: alles wieder offen (74.).
Flintbek versucht gleich nachzulegen. Doch die Waldwiesen-Truppe stemmt sich gegen den in der Luft liegenden Ausgleich. Nach Cobanyans Einsteigen gegen Ratjen an der Grundlinie hätte Schiri Pascal Gilgenberger durchaus nochmal auf Strafstoß entscheiden können. Cobanyan erwischte Ratjen zwar klar, aber da hatte Ratjen schon lange geflankt und Möllgaard den Ball sicher. 50:50-Entscheidung, ob man da Elfer gibt. Gegen Ende holte Flintbak die Brechstange heraus, Klarmann auf Zielspieler Klimmek, aber auch die letzte Situation verteidigte der VfB aufopferungsvoll.
Fazit: Der VfB holt wichtige Punkte im Abstiegskampf. Der TSV Flintbek muss aufpassen, nicht unten hineinzurutschen.
Stimmen folgen.
VfB Kiel: Möllgaard – Poweleit (62. Cobanyan), M. Hopp, Wittstock – Franciosi (55. Beese), T. Pagel – Rermsoongnern, Imm, Rohgalf (75. Köhler), Schwerdtfeger – Borchert.
Trainer: Tim Spirgatis.
TSV Flintbek: Klarmann – Azemi, Büssau, Blöcker (83. Rehder) – Jasari, Hübner – Özcan (69. Dagga), Frahm (46.Rathje), Hartlep, Ferhat (69. Grimm) – Klimmek.
Trainer: David Lehwald.
Schiedsrichter: Pascal Gilgenberger (TSV Schönwalde).
Assistenten: Andreas Kröger, Til Schröder. Hatten es nicht ganz einfach in einem Spiel mit vielen engen Entscheidungen, lagen aber wohl immer richtig.
Zuschauer: 80.
Tore: 1:0 Rohgalf (26.), 1:1 Jasari (35.), 2:1 Poweleit (49.), 3:1 Borchert (58.), 3:2 Hübner (73., Foulelfmeter).