SG NieBar gewinnt den Kreispokal gegen den FFC Audorf/Felde

von Olaf Wegerich

Kreispokalsieger 2024: SG NieBar. © 2024 Olaf Wegerich


In einem packenden Kreispokalfinale konnten sich am Freitagabend im Duell der Oberligisten die Frauen der SG NieBar mit 3:2 (0:1) gegen den FFC Audorf/Felde durchsetzen. Nachdem in den letzten beiden Spielzeiten der Titel an den TSV Vineta Audorf ging, durfte sich die SG NieBar über den ersten Triumph seit 2021 freuen. Die 340 Zuschauer auf dem Sportplatz in Nienkattbek erlebten neben einem attraktiven Rahmenprogramm mit Hüpfburg für die Kinder ein sehr sehenswertes, temporeiches Endspiel, in dem beide Mannschaften bis zum Ende aufopferungsvoll kämpften und sich nichts schenkten.

SG NieBar personell fast komplett – FFC mit Mini-Kader

Mit Tanja Staben, Stefanie Hansen sowie Torhüterin Maret Horst konnte die SG NieBar personell aus dem Vollen schöpfen. Einige angeschlagene oder zuletzt geschonte Spielerinnen waren wieder an Bord. Reichlich ausgedünnt war hingegen der Kader von FFC-Trainer Norman Bock, der aufgrund zahlreicher Ausfälle durch Verletzungen nur zwei Auswechselspielerinnen aufbieten konnte.

Die Gastgeber waren im ersten Durchgang zwar optisch überlegen und kamen dabei auch zu einigen guten Gelegenheiten, doch die gut organisierte FFC-Abwehr ließ nur wenig anbrennen. Der erste Torschuss des FFC durch Svaantje Stellter (10.), die frei durch war und knapp neben das Tor zielte, hätte bereits die Führung bringen können.

Rathjen vollendet Konter mit Traumtor

Die Führung gelang wenig später Lara Christin Rathjen (23.) nach einem Konter mit einem herrlichen Treffer von der Strafraumgrenze.

Christina Grummann lässt die SG NieBar verzweifeln

Bis zur Pause kamen die Gastgeber, bei denen viele Angriffe über die linke Seite mit der starken Lilly Jurkat-Einfeldt liefen, zu einer Vielzahl von guten Abschlüssen. Nathalie Otto (15.) scheiterte mit einem Kopfball an Grummann, ein Weitschuss von Jana Reimers (25.) verfehlte das Tor nur knapp und erneut Otto konnte im letzten Moment von Leonie Leege entscheidend geblockt werden. Eine Doppelchance von Lilly Jurkat-Einfeldt und Femke Lotta Harms (33.) vereitelte Grummann durch mutiges Herauslaufen. Nach einer Balleroberung von Harms (45.) vor dem Strafraum der Gäste war erneut Grummann zur Stelle und verhinderte den Ausgleich.

SG NieBar wie aufgedreht

Nach dem Seitenwechsel kam die Mannschaft von Trainer Frank Weschke wie verwandelt aus der Kabine, spielte noch druckvoller und zielstrebiger. Das in der ersten Hälfte ohnehin schon spannende und sehenswerte Finale bot nun richtig viel Spektakel und Torraumszenen in Hülle und Fülle.

Nathalie Otto trifft mit Traumtor zum Ausgleich

Nach einem langen Ball konnte sich Nathalie Otto im Zweikampf gegen Katharina Stier behaupten und traf dann aus halblinker Position mit einem Traumtor aus eigentlich unmöglichem Winkel zum 1:1-Ausgleich.

Leonie Leege (FFC Audorf) gegen Nathalie Otto (am Ball, SG NieBar). © 2024 Olaf Wegerich
Leonie Leege (FFC Audorf) gegen Nathalie Otto (am Ball, SG NieBar). © 2024 Olaf Wegerich

Nur fünf Minuten später fuhr der FFC einen Konter über Lara Christin Rathjen, die bereits Torhüterin Maret Horst umspielt hatte. Doch in höchster Not konnte Jana Reimers den Ball kurz vor der Torlinie klären.

Lilly Jurkat-Einfeldt mit viel Gefühl

Danach war die SG NieBar wieder klar dominierend und erspielte sich eine Vielzahl an hochkarätigen Torchancen. Der Führungstreffer gelang der SG nach einem Steckpass von Femke Harms auf die bärenstarke Lilly Jurkat-Einfeldt (67.), die ihre herausragende Leistung mit einem raffinierten Schlenzer zum 2:1 krönte. Nach schöner Vorarbeit von Johanna Schmidt an der Außenlinie gelang erneut der starken Nathalie Otto (76.) mit einem sehenswerten Treffer aus halblinker Position das 3:1.

Lilly Jurkat-Einfeldt (SG NieBar) gegen Anneke Arendt (re., FFC Audorf/Felde). © 2024 Olaf Wegerich
Lilly Jurkat-Einfeldt (SG NieBar) gegen Anneke Arendt (re., FFC Audorf/Felde). © 2024 Olaf Wegerich

Grummann mit Megaparade

Anstatt in den Verwaltungsmodus überzugehen, machte die SG weiterhin mächtig Druck und hatte Pech, dass die starke FFC-Torhüterin Christina Grummann einen Weitschuss von Lilly Jurkat-Einfeldt (78.) spektakulär an die Latte lenken konnte. Nur zwei Minuten später hatte Jurkat-Einfeldt erneut Pech, als ein Freistoß von ihr an die Latte krachte.

FFC mit Schlussoffensive – Maya Jahnke mit dem Anschlusstreffer

In der Schlussphase mobilisierte der FFC Audorf/Felde noch einmal die letzten Kräfte und hatte zunächst Pech, dass ein Ball auf der Torlinie geklärt werden konnte. Doch dann gelang Maya Jahnke (90.) mit einem schönen Weitschuss aus halblinker Position tatsächlich noch der 2:3-Anschlusstreffer.

Maya Jahnke (li., Audorf) gegen Tanja Staben (SG NieBar). © 2024 Olaf Wegerich
Maya Jahnke (li., Audorf) gegen Tanja Staben (SG NieBar). © 2024 Olaf Wegerich

Maret Horst verhindert den Ausgleich

Die Riesenchance tatsächlich noch auszugleichen hatte der FFC in der Nachspielzeit. Lara Christin Rathjen scheiterte jedoch an der aufmerksamen Maret Horst, die damit ihrer Mannschaft den Sieg rettete.

Nach neunzig spannenden und unterhaltsamen Minuten darf sich die SG NieBar über den Sieg im Kreispokal freuen. Beide Mannschaften haben dem zahlreichen Publikum ein höchst attraktives Pokalfinale präsentiert, das zugleich beste Werbung für den Frauenfußball war.

Stimmen zum Spiel

“In der ersten Halbzeit waren wir noch etwas gehemmt. Da hatte Audorf einige klare Möglichkeiten. In der zweiten Hälfte hätten wir den Sack früher zumachen müssen. Wir haben vorne unfassbar mutig gespielt. Am Ende sind mir zwei Spielerinnen weggefallen. Das konnten wir so nicht auffangen”, sagte Trainer Frank Weschke von der SG NieBar. Ein Extralob hatte Weschke für Maleen Scheibenpflug parat: “Sie war auf einer für sie ungewohnten Position sehr fokussiert und hat die Wege gut zugelaufen.”

“Wir kratzten personell auf der letzten Rille und hatten trotzdem ein Gleichgewicht an guten Chancen. Ich bin stolz auf meine Mannschaft”, sagte FFC-Trainer Norman Bock, für den es zugleich das letzte Spiel als Interimstrainer war. In der neuen Saison wird Dirk Buttenhopf das Traineramt beim FFC Audorf/Felde übernehmen.

Die erste Runde im SHFV-Lotto-Pokal wird am 25.8. und 1.9. ausgespielt. Angesprochen auf mögliche Wunschgegner gab es bei der SG NieBar bereits konkrete Vorstellungen. “Ich wünsche mir ein Heimspiel gegen einen Regionalligisten”, sagte Johanna Schmidt. Ebenfalls ein Heimspiel wünschte sich Femke Lotta Harms: “Am liebsten hätte ich Wahlstedt als Gegner”, so Harms. Zur Erinnerung: Im Heimspiel gegen den Aufsteiger gelangen der 16-Jährigen vier Treffer.

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