Auf die Mannschaft von Coach Philipp Petriesas (in weiss, HSG Schülp-W-RD) wartet zuhause nach Eider Harde mit Barmbek ein weiterer Topfavorit. © 2023 Olaf Wegerich
Bereits am Sonntag um 16:45 ist die HSG Schülp/WR/RD in der Handball-Oberliga wieder gefordert und empfängt in der Heidesandhalle den Drittligaabsteiger HG Hamburg-Barmbek, der derzeit mit bereits sieben Minuspunkten vier Zähler hinter dem Tabellenführer HSG Eider Harde liegt und sich keine weiteren Punktverluste erlauben darf, wenn es mit der Rückkehr in die 3. Liga noch klappen soll.
Die Hamburger verloren zwar ihre letzte Auswärtspartie beim Meister TSV Hürup vor zwei Wochen mit 26:29 und auch im Dezember etwas überraschend das Hamburger Stadtderby beim AMTV, gehen aber dennoch als Favorit in die Partie. Für die Gastgeber geht es nach der Niederlage gegen die HSG Eider Harde darum, den 6. Platz zu verteidigen und endlich einmal eines der Topteams zu ärgern.
Co-Trainer Arne Backhaus von der HSG Schülp/ WR/RD nimmt nach der Partie vom Wochenende gegen Eider Harde als Erster Stellung zur personellen Situation. Und auch Jürgen Hitsch, sportlicher Leiter der HG Hamburg-Barmbek, äußert sich später.
Mit Patrick Petresias, auch wenn er wegen einer Verletzung in dieser Saison nicht hat spielen können, und Anton Thommesen, der gegen Eider Harde sein letztes Spiel für die HSG gemacht hat, verliert ihr zwei wichtige Spieler. Kannst du bitte einmal kurz den sportlichen Werdegang der Beiden nachzeichnen.
Patrick hat in der A Jugend kurz in Hohn gespielt, ist 2004 dann wieder nach Westerrönfeld zurückgekommen und hat dann im Männerbereich nochmal 3 Jahre in der 3. Liga bei LH Dithmarschen gespielt. Sonst hat er das Handballspielen von der Pieke auf in Westerrönfeld gelernt und zählte somit zu einem der Gesichter der 1. Männer über viele Jahre hinweg.
Außerdem hat er auch außerhalb der 1. Männer sich in den Verein eingebracht. Er hat verschiedene Jugendmannschaften trainiert und auch bei den 1. Frauen war er ein paar Saisons Trainer. Darüber hinaus war er einer der Mitorganisatoren des Heidesandturniers bis es eingestellt werden musste.
Anton spielt ebenfalls seit Kindesschuhen für die HSG und ist dem Verein immer treu geblieben. Er hat im letzten Männerjahr einen riesen Sprung gemacht, nachdem er von Ausfällen anderer Spieler sicherlich profitiert und dadurch viel Spielzeit gesammelt hat. Diese Chance hat er aber definitiv genutzt und mit 54 Toren in 15 Einsätzen hat er in dieser Saison einen wichtigen Part auf RM/RL eingenommen. Wir hätten ihn gerne länger bei uns im Team gesehen, wünschen ihm aber natürlich tolle Erfahrungen in Kanada und bei seinem Studium danach. Die Tür zurück nach Westerrönfeld steht aber immer offen.
Im Hinspiel habt ihr gegen die HG Hamburg-Barmbek mit 32:36 verloren. Nachdem ihr zur Halbzeit bereits mit 8 Toren im Rückstand gewesen seit. Welche Lehren habt ihr aus dem Hinspiel gezogen und wie könnte es gelingen, mit dem dezimierten Kader zu punkten?
Im Hinspiel haben wir zwischen der 15. und 30. Minute unsere wohl schlechteste Saisonleistung gezeigt. Von 10:10 zogen die Gastgeber auf 20:12 davon. Auch in diesem Spiel haben wir aber, ähnlich wie letzte Woche gegen Eider Harde, wieder einmal einen tollen Charakter gezeigt und nie aufgesteckt. Die Moral in der Mannschaft stimmt und somit können wir es mit jedem Gegner der Liga aufnehmen. Aufgrund zahlreicher Ausfälle (insgesamt 9 Spieler) fehlt es uns momentan zwar in der Breite des Kaders und die erste 7 muss funktionieren. Das bekommen wir jedoch in den letzten Wochen ganz gut hin und dann setzen einige Spieler auch nochmal gesondert Kräfte frei. Vor allem in einem Heimspiel wollen wir vor unserem Publikum nun endlich auch mal ein Team von oben ärgern.
Werden Sven-Ole Lindhorst und Paul Agge auch über die Saison in den Oberligakader aufrücken und hat Christian Cardis schon Bereitschaft signalisiert, über die Saison hinaus zu helfen?
Sven-Ole hat ja bereits in der letzten Saison in der Ersten gespielt, ist dann aber aufgrund seines Studiums in Wismar erst einmal in die Zweite zurückgegangen. Er hält sich in Wismar bei einem Handballteam fit und hat körperlich im Fitnessbereich noch einmal einen Sprung gemacht, was ihm vor allem in der Abwehr sehr hilft. Sollte es für Sven-Ole wieder zurück in Norden gehen, ist er als Schülper Junge natürlich immer eine Option für die 1. Mannschaft.
Paul spielt ja erst sein 2. Jahr im Männerbereich. Wir hatten ihn bereits in der letzten Saison in der Vorbereitung dabei, doch da wurde er durch eine Verletzung zurückgeworfen. Er bringt physisch alles mit, um auch in der Oberliga ein guter Spieler zu werden und hat gegen Eider Harde auch eine wirklich gute Partie gezeigt. Von daher wären wir ja blind, wenn er nicht auch eine Option für das nächste Jahr wäre.
Christian Cardis ist mittlerweile 41 Jahre alt und es ist überragend, dass er überhaupt in dieser Saison aufgrund der Verletzung von Patrick sich als 2. Rechtsaußen angeboten hatte. Dass er jetzt aufgrund der Ausfälle von Finn Wilke und Robert Jonas so viel spielen muss, hatte er sicherlich auch nicht erwartet. Er macht seine Sache aber gut. Im Optimalfall darf er im nächsten Jahr wieder in seine Handballrente gehen. Seine Nummer bleibt aber für den Notfall natürlich im Handy eingespeichert 😉
Besteht Hoffnung das von den Verletzten in dieser Saison noch jemand wieder zum Einsatz kommen könnte ?
Robert Jonas ist diese Woche wieder leicht ins Training eingestiegen. Auch Patsche Möller hat in der letzten Woche erste Bewegungsversuche unternommen. Wie lange genau es dauert, ist aber schwierig abzuschätzen. Bei Patsche hatten wir eigentlich Hoffnung, dass er schon in 2022 wieder helfen kann, aber es dauert leider länger als er und wir gedacht haben. Da kommt es jetzt also auch nicht mehr auf eine Woche mehr oder weniger an und wichtig ist, dass alle wieder gesund werden. Finn Wilke laboriert ebenfalls an einer Bänderverletzung im Fuß und die Ausfallzeit ist noch ungewiss. Für Christopher Sawitzki und Flemming Bunse ist die Saison beendet. Bei Jerome Weigmann droht auch noch eine OP, sodass wir mit ihm auch nicht mehr in dieser Saison rechnen.
Vor der Partie bei der HSG Schülp/WR/RD äußerte sich der sportliche Leiter Jürgen Hitsch zur Lage und den Zielen bei der HG Hamburg-Barmbek.
Welche personellen Veränderungen hat es bei Ihnen vor der Saison gegeben?
Die Mannschaft der HGHB ist im letzten Sommer zu 50% neu zusammen gestellt worden, auch ist ein neuer Trainer an den Start gegangen. Es hat damit einen großen Umbruch gegeben.
Mit welcher sportlichen Zielsetzung sind sie in die Saison gegangen?
Aufgrund der starken Veränderungen wurde nach außen hin kein Ziel ausgegeben. Nach einer ansprechenden Vorbereitung intern eine Position unter den TOP 5 als möglich angestrebt.
Mit welchen sportlichen Erwartungen gehen Sie in die Partie gegen die HSG Schülp/ WR/ RD und wie schätzen Sie den Gegner aktuell ein?
Wir erwarten einen insbesondere heimstarken Gegner, haben insgesamt großen Respekt vor dem Team der HSG, das wieder eine gute Rolle in der laufenden Saison spielt.
Gibt es bei Ihnen derzeit Ausfälle zu beklagen?
Es gibt bei uns eine ganze Reihe von Langzeitverletzten und einige zusätzliche Fragezeichen hinter ein paar an sich nicht verletzten Spielern.