Rotenhof siegt 2:0 im Aufsteigerduell gegen Eutin 08 – Sörensen hält Elfer

von Olaf Wegerich

Justin Sörensen (TuS Rotenhof) stand ein paar Mal im Fokus und machte dabei eine gute Figur. © 2024 Ismail Yesilyurt



Der TuS Rotenhof hat im Kampf um den Klassenerhalt in der Flens-Oberliga wichtigen Boden gut gemacht. Im Duell der Landesligameister konnte die Mannschaft von Trainer “Hermi” Lausen ihre kleine Serie mit sieben Punkten aus den letzten drei Spielen weiter ausbauen und Eutin 08 mit 2:0 bezwingen. Vor 400 Zuschauern am Sportplatz an der Fockbecker Chaussee in Rendsburg erzielten Moritz Gersteuer (62.) und der zur Halbzeit eingewechselte Justin Engemann (70.) die Treffer für die Gastgeber, die damit einen Sprung aus der Abstiegszone auf den 11. Platz vollziehen. Nach zwei Niederlagen rutschen die Rosenstädter auf den 12. Platz ab.

Bei den Gastgebern fehlte weiterhin der am Knie verletzte Dennis Bienwald, der am Samstag die kirchliche Trauung haben wird, nachdem der Polterabend bereits in der Woche über die Bühne ging. Da einige Spieler der Ligamannschaft zur Hochzeit eingeladen sind, traten die Verantwortlichen vom TuS Rotenhof mit dem kommenden Gegner Dornbreite Lübeck in Kontakt, die einer Verlegung vom morgigen Samstag auf den Sonntag sofort zustimmten. “Das ist nicht selbstverständlich. Wir sind Dornbreite dafür sehr dankbar”, freute sich Rotenhofs Trainer “Hermi” Lausen über den großen Sportsgeist der Lübecker.

In einer sehr umkämpften Partie gehörte die Anfangsphase ganz klar den Gästen aus Eutin, die in der ersten Viertelstunde dreimal gefährlich vor das Tor von Justin Sörensen kamen. Die beste Chance vergab Cedric Schrake, der am aufmerksamen Sörensen scheiterte.

Die Gastgeber hingegen kamen nach einem kleinen Patzer von Torhüter Denis Klassen und einem daraus resultierenden Querschläger durch Felix Knuth, der das leere Eutiner Gehäuse anvisierte, aber etwas überhastet aus gut zwanzig Metern volley abschloss und über das Tor zielte, nur zu einer guten Torannäherung. “Wir hätten da schon mit 1:3 hinten liegen können”, musste auch der Rotenhofer Trainer “Hermi” Lausen eingestehen.

Christian Schrum (li., Rotenhof) schrubbt im Mittelfeld viel weg. Hier gegen Helge Kröger (Heide). © 2024 Olaf Wegerich
Christian Schrum (li., Rotenhof) schrubbt im Mittelfeld viel weg. Hier gegen Helge Kröger (Heide). © 2024 Olaf Wegerich

Eine weitere gute Chance für die Gastgeber ließ Mika Flindt ungenutzt, der über die rechte Seite kommend zunächst am gut reagierenden Klassen scheiterte und im Nachschuss den Abpraller nicht verwerten konnte. Bis zur Pause blieb es in einem durchwachsenen Spiel, in dem beide Mannschaften das große Risiko scheuten, bei der Nullnummer.
“Eutin hat mehr zweite Bälle gewonnen und war am Ball sicherer”, sah Rotenhofs Trainer “Hermi” Lausen bis zur Pause noch viel Luft nach oben bei seiner Mannschaft.

Ähnlich sah es der Co-Trainer der Gastgeber. “In der ersten Hälfte hatte Eutin die besseren Ansätze und war offensiv stärker. Es war aber nichts Zwingendes dabei. Seit der Umstellung auf die Viererkette sind wir aber stabiler”, fasste Jan Klimmeck die ersten fünfundvierzig Minuten zusammen.

Auch nach dem Wechsel waren die Gäste zunächst die etwas aktivere Mannschaft und bekamen nach einem Foul von Leon Rathmann an Tim Schüler, der sich nach einer Hereingabe von links im Strafraum bei der Zweikampfführung nicht sonderlich geschickt anstellte, einen Foulelfmeter zugesprochen.

Spielführer Lukas Schultz legte sich den Ball zurecht und scheiterte mit seinem halbhoch geschossenen Ball in die rechte Ecke am prächtig reagierenden Justin Sörensen, der den Ball mit einer Klasseparade zur Seite abwehren konnte. “Den hat Justin stark gehalten. Ein halbhoher Ball ist für einen Torhüter natürlich sehr dankbar”, freute sich Co-Trainer Jan Klimmeck, der früher selbst Torhüter war, mit Sörensen.

Kurz danach vergaben die Gäste durch den auffälligen Cedric Schrake noch eine Riesenchance, als der Eutiner Angreifer aus halblinker Position knapp das Tor verfehlte. Die Spieler von Trainer Denis Jaacks hatten ihr Pulver damit erst einmal verschossen.

Während den Gästen das Spiel immer mehr entglitt, wurden die Gastgeber, für die der gehaltene Elfmeter von Sörensen wie eine Initialzündung gewirkt haben musste, immer mutiger und druckvoller. “Danach haben wir das Spiel in die Hand genommen”, freute sich Lausen über die “Energieleistung”, die er seiner Mannschaft in der guten letzten halben Stunde attestierte, als die Rotenhofer das Spiel an sich rissen und endlich zu Torchancen kamen.

Der Führungstreffer der Gastgeber resultierte aus einer Hereingabe in den Strafraum und einem Pressschlag, an dem Sturmführer Florian Kuklinski maßgeblich beteiligt war. Der Abpraller landete bei Moritz Gersteuer (62.), der die Ruhe und Übersicht bewahrte und mit einem beherzten Schuss aus gut achtzehn Metern gegen den chancenlosen Klassen zum 1:0 traf.

Moritz Gersteuer bringt den TuS Rotenhof in Front mit dem 1:0. © 2024 Olaf Wegerich,
Moritz Gersteuer bringt den TuS Rotenhof in Front mit dem 1:0. © 2024 Olaf Wegerich,

Die Gastgeber waren jetzt im Flow und kaum noch zu bremsen. Nach einem Angriff über die rechte Seite konnte Denis Klassen zunächst noch den Schuss von Moritz Gersteuer abwehren, doch gegen den Nachschuss von Youngster Justin Engemann (70.), der einen kühlen Kopf bewahrte und mit einem überlegten Lupfer den zweiten Treffer nachlegte, konnte der Eutiner Torhüter nichts ausrichten.

“Wir haben zum Glück schnell das zweite Tor nachgelegt und hatten danach alles im Griff”, freute sich Lausen, dass seiner Mannschaft das in der Anfangsphase der Saison oft vermisste Spielglück diesmal zur Seite stand.
So passte es ins Bild, dass der letzte Torschuss der Gäste nur gegen die Latte krachte und nicht den Weg ins Tor fand. “Das war unser erster Sieg ohne Gegentor”, freute sich der zu Recht stolze Lausen nicht nur über die drei Punkte, sondern auch über den deutlich erkennbaren Reifeprozess bei seinen Spielern.

Auch die Einwechselspieler performten ganz nach dem Geschmack von Lausen. “Das ist schon toll, wenn du mit Ploog, Henke, Grothkopp und unserem A-Jugendlichen Engemann, der schon wieder getroffen hat, so viel Qualität von der Bank bringen kannst”, freute sich Lausen über seinen in der Breite gut aufgestellten Kader, in dem sich die Spieler immer mehr an die deutlich rauere Oberligaluft gewöhnt zu haben scheinen.
“Wenn wir einfach weiter spielen und nicht Zauberfußball brasilianisch, hätten wir noch mehr Tore machen können”, erkannte Perfektionist Lausen aber dennoch ein kleines Haar in der Suppe.

Gute Nachrichten gibt es von Torhüter Tobias Quincke, der seine Verletzung auskuriert hat und am kommenden Mittwoch um 19:00 Uhr im Kreispokalspiel beim Rendsburger TSV wieder zu einem Einsatz kommen könnte, um nach langer Leidenszeit wieder Spielpraxis zu sammeln.

Mit Lennard Hansen wird am Sonntag ein Abwehrspieler nach seiner fünften gelben Karte gegen Dornbreite nicht zur Verfügung stehen.

Hermi Lausen (TuS Rotenhof) erklärt seiner Bank, was er sehen möchte. © 2024 Ismail Yesilyurt
Hermi Lausen (TuS Rotenhof) erklärt seiner Bank, was er sehen möchte. © 2024 Ismail Yesilyurt


Am Sonntag um 14:00 Uhr geht es für den TuS Rotenhof am Steinrader Damm im Auswärtsspiel beim Tabellenletzten FC Dornbreite Lübeck darum, weitere Punkte im Kampf um den Klassenerhalt gegen einen hoch motivierten Gegner zu sammeln, der sich für die ernüchternde 0:5-Pleite beim PSV Neumünster rehabilitieren möchte.

Hermi Lausen (Trainer TuS Rotenhof)

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