Leon Lembke (in rot, RS Kiel) erzielte das goldene Tor für den Tabellenführer im Spitzenspiel (Archivfoto). © 2022 Ismail Yesilyurt
Wiker SV – SSG Rot-Schwarz Kiel 0:1 (0:1)
Zum Abschluss des 12. Spieltags der Verbandsliga Ost kam es auf dem Auberg in der Wik zu einem richtigen Spitzenspiel, als die Hausherren vom Wiker SV die Gäste von Rot-Schwarz Kiel empfingen. Die Gäste aus Meimersdorf gingen als leichter Favorit in die Partie, offenbarten zuletzt allerdings einige Schwächen, zumindest beim Blick auf die Ergebnisse.
Die Gäste unterstrichen von Beginn an ihre Ambitionen. Vom hohen Pressing der Wiker wusste man scheinbar Bescheid, schob die beiden Achter Oli Dreier und Jonathan Suchocki etwas höher und breiter und stellte die Hausherren somit vor Probleme, in die Zweikämpfe zu kommen und frühe Balleroberungen zu erzielen.
Zwei gute Möglichkeiten spielten sich die Gäste im ersten Durchgang heraus, die allerdings beide ungenutzt blieben. Auf Seiten des WSV hätte Torben Blechenberg beinahe die Führung erzielt. Sein Dropkick-Versuch aus rund 16 Metern nach einer Ecke ging knapp am Tor vorbei. „Das wäre aber auch eine glückliche Führung gewesen“, fand WSV-Coach Dannie Osterhoff. Als der ein oder andere Zuschauer vielleicht schon auf dem Weg Richtung Getränkestand war, konnte RSK in der dritten Minute der Nachspielzeit vom ersten Durchgang noch die Führung erzielen. Begünstigt durch einen Torwartfehler von WSV-Keeper Justin Sörensen, der eine Ecke prallen ließ, war Leon Lembke zur Stelle und konnte einschieben.
,,In der Halbzeit habe ich meine Jungs neu eingestellt. Wir haben ein taktisches Mittel gewählt, dass wir sonst selten bis gar nicht spielen, indem wir uns tiefer gestellt haben und erst fünf Meter in der gegnerischen Hälfte mit dem Pressing beginnen, um die Achter der Gegner besser absichern zu können‘‘, berichtete Osterhoff. Diese Umstellung hat in der zweiten Halbzeit gut funktioniert. Wik wusste durch ein kompaktes Auftreten zu überzeugen und ließ wenig bis gar nichts mehr zu. Stattdessen verzeichneten sie mehr und mehr Ballbesitz und konnten nach einer guten Stunde das Spiel selbst ein wenig diktieren.
Infolgedessen kamen die Wiker dann auch zu Torchancen. Philip Süß ließ nach einer Flanke von Simon Kahnwald den Ausgleich liegen.
Der eingewechselte Freddy Glowatzka hatte ebenfalls noch zwei gute Möglichkeiten, scheiterte jedoch sowohl mit dem Kopf als auch mit der Hacke. „Beide Teams haben heute in einem richtig guten Verbandsligaspiel auf einem taktisch sehr hohen Niveau gearbeitet und einmal mehr unterstrichen, weshalb sie dort oben in der Tabelle stehen. Der Ausgleich wäre auf jeden Fall verdient gewesen. Die erste Halbzeit ging an Rot-Schwarz, die zweite an uns. Somit denke ich, dass eine Punkteteilung völlig in Ordnung gewesen wäre. Das Niveau war heute sehr hoch, es hat richtig Spaß gemacht. Rot-Schwarz war taktisch wirklich sehr stark. Trotzdem haben wir versucht, unser Ding zu machen und mutig zu sein. Der Plan ging in der ersten Halbzeit leider nicht so ganz auf. Insgesamt ist der Sieg auch nicht unverdient‘‘, zog WSV-Coach Dannie Osterhoff sein Fazit nach dem Spiel.
Wiker SV: Sörensen – Terrey (80. Glowatzka), von Rönnen, Kessler (67. Rehbehn), Raith, Lazinka, Weber (53. Kahnwald), Großmann (83. Koch), Süß, Blechenberg, Wittern (46. Otto).
Trainer: Dannie Osterhoff.
SSG Rot-Schwarz Kiel: Büttner – Kannenberg (82. Lamprecht), Lembke, Gürntke (93. Todt), Iheagwaram (63. Koop), Rosenthal, Dreier, Kappmeyer, Lohse, Härter (91. Franke), Suchocki (82. Bartels).
Trainer: Benjamin Szodruch.
Schiedsrichter: Finn Repenning (SV Hammer Kiel).
Assistenten: Florian Lisiak, Jonas Fischer.
Rote Karte: Lohse (79., RSK).
Tore: 0:1 Lembke (45.+3).