Reinfelds Marwin Miljic trifft doppelt beim 3:1 gegen VfR Neumünster

von Helwig Pfalzgraf

Ilir Serifi (VfR Neumünster), gegen Meiko Werner (li., PSV Neumünster), stand dicht vor einem Platzverweis. © 2023 Olaf Wegerich.


Bei einsetzendem Regen traf Preußen Reinfeld auf den Last-Minute-Mitaufsteiger VfR Neumünster. Die Preußen mussten auf ihren treffsicheren Stürmer Florian Wurst verzichten. Die Veilchen dagegen konnten bis auf den lange verletzt gewesenen Christoph Kahlcke (Trainingsrückstand) aus voller Kapelle auswählen.

Preußen Reinfeld dominiert

Bereits nach wenigen Minuten deutete sich an, wohin heute die Reise ging. Körperlich dominante Hausherren gaben die Richtung vor. VfR-Keeper Samuel Aphrem, der heute debütierte, musste von Beginn an auf der Hut sein. Ein Kopfball des Preußen-Abwehrchefs Christoph Böckelmann (5.) nach einem Freistoß war schon mal brandgefährlich, Aphrem hielt.

Ilir Serifi mit grobem Foulspiel

Glück hat dann VfR-Youngster Ilir Serifi, der nach einem überflüssigen, vom eigenen Mitspieler hörbar als „dumm“ bezeichneten groben Foulspiel an Böckelmann nicht direkt rot, sondern nur dunkelgelb bekommt (8.). Böckelmann kann glücklicherweise weiterspielen.

VfR mit durchsichtigem Aufbauspiel

Rasensport wirkt im Aufbau zunehmend ratlos. Mit Kurzpassspiel versucht man, meist über die eigene rechte Seite vor den Trainerbänken durchzukommen. Vergeblich, da Preußen hellwach und in Ballnähe immer in Überzahl ist. Der linke VfR-Außenverteidiger Nick Neca wird kaum ins Spiel eingebunden. So werden dann oft lange Bälle gespielt, die Böckelmann und Innenverteidigerkollege Justin Cloppat mühelos verteidigen. Reinfelds Defensive wird so kaum vor größere Aufgaben gestellt.

Kaum Höhepunkte

Aber auch die Lorenz-Elf kommt bis zur 30. Minute trotz Feldüberlegenheit nicht durch. Zwar können Dennis Lie und Arif Kilic immer wieder über die Flügel Akzente setzen, aber der VfR verteidigt bis dahin gut, Kenny Korup und Geart Latifi halten den Laden hinten noch zusammen. Allerdings wirken die Standards der Preußen latent gefährlich.

Doppelschlag zum 2:0

In Führung gehen die Platzherren dann durch einen Strafstoß. Nach einem (durchaus diskutablen) Freistoß von Linksaußen verliert der VfR völlig die Zuordnung am eigenen 16er, Cloppats Schuss aus 11 Metern wehrt Geart Latifi mit Hilfe von Oberkörper und Oberarm ab. Den Strafstoß verwandelt Marwin Miljic souverän (31.).

Franz Walter Schlatow mit 2:0-Traumtor

Wenig später kann sich Preußen ziemlich unbedrängt über Ivan Taritas und Lie rechts durchkombinieren, Lie kann unbedrängt flanken, aus 16 Metern kann Franz Walter Schlatow ebenfalls ziemlich frei per Seitfallzieher-Traumtor auf 2:0 erhöhen (34.).

Zwei Wechsel kurz vor der Halbzeit

Kurz vor der Pause muss bei Preußen der starke Sechser Tim Vogel verletzt runter. Für ihn kommt Phillip Hackbarth. Bereits nach 42 Minuten hat Veilchen-Trainer Rocco Lesser den stark platzverweisgefährdeten Serifi durch Keenon Erfurth ersetzt.

Nach dem Wechsel: Miljic macht den Deckel drauf.

Veilchen-Trainer Rocco Leeser reagiert auf die erste Hälfte mit einem weiteren Wechsel: Murat Rasgele, als RV beginnend, rückt neben Marcel Stölting auf die Sechs. Sabri Nasri verteidigt nun rechts.

Mit veränderter Aufstellung kommt der Gast tatsächlich etwas besser ins Spiel. Über Rasgele läuft jetzt viel, Volodymyr Pryiomov hat mit Erfurth jetzt vorne Unterstützung. Doch als der VfR Neumünster endlich ins Spiel gefunden zu haben scheint, schlägt Preußen wieder zu: Reinfeld kommt über links durch Lie und Philip Hackbarth gleich zweimal zum Flanken, und Miljic schlägt erneut per herrlichem Schlenzer zu (60.).

VfR Neumünster erwacht nach Pyriomov-Treffer

Danach dominierte weitere 10 Minuten Reinfeld. Die Leeser-Elf ist geschockt, lässt viel Platz, vom VfR kommt nun erstmal gar nichts mehr. Erst als der gefühlt 99. lange Ball des VfR das erste Mal durchkam, Erfurth zwar in letzter Minute gebremst wurde, aber der nachsetzende Pryiomov zum ersten Saisontor des VfR abstaubte (73.), erwachten die Veilchen nochmal.

Das nach 78 Minuten erst ein Halten an Erfurth kurz vor dem 16er ebenso ungeahndet blieb wie eine Grätsche gegen Adam Mami im 16er, brachte die mitgereisten treuen VfR-Anhänger auf die Zinne. Stölting traf nach 82 Minuten die Latte. Ein Freistoß-Hammer von Korup (86.) aus 24 Metern hielt der starke Marvin Zimmermann. Das war es dann aber auch.

Fazit: Hochverdienter Heimsieg der Lorenz-Elf über einen 45 Minuten lang enttäuschenden VfR, dem in der Verfassung der ersten Hälfte eine sehr schwere Saison bevorsteht.

SV Preußen Reinfeld: Zimmermann – Taritas, Cloppat, Böckelmann, M.O. Czeschel – Vogel (44. Hackbarth (89. Pirch)), Ellenberger – Lie, Schlatow (83. Mickeleit), Kilic (69. Möller) – Miljic (88. Schroeder).
Trainer: Pascal Lorenz.

VfR Neumünster: Aphrem – Rasgele, Korup, Latifi, Neca (64. Janelt) – Stölting, Berendsohn (46. Nasri) – Mami, Serifi (42. Erfurth), Güzel – Pryimow.
Trainer: Rocco Leeser.

Schiedsrichter: Jannek Hansen (TSV Drelsdorf-Ahr.-Bohmst.).
Assistenten: Morten Dumstrei, Mika Hems.

Tore: 1:0 Marwin Milijic (31.), 2:0 Franz Schlatow (34.), 3:0 Marwin Miljic (59.), 3:1 Volodymyr Pryiomov (73.).

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