Ben Levi Hirsching (VfB Lübeck II) grätscht gegen Tim Möller (PSV Neumünster). © 2023 Olaf Wegerich
Mit einem auch in der Höhe verdienten 5:1 (3:0)-Heimerfolg gegen den VfB Lübeck II konnte der PSV Neumünster seine Spitzenposition am 18. Spieltag der Flens-Oberliga weiter festigen und revanchierte sich für die 2:3-Hinspielneiderlage. Sollte Eichede das Sonntagsspiel gegen Dornbreite Lübeck gewinnen, wären dann sowohl der SV Todesfelde, der PSV wie auch die Stormarner mit 37 Punkten gleichauf. Allerdings hat der SVT mit zwei Nachholspielen in der Hinterhand die derzeit beste Ausgangsposition hinter dem um vier Zähler enteilten Überraschungs-Tabellenführer TSB Flensburg. Der Lübecker Nachwuchs konnte die gute Leistung aus dem gewonnen Heimspiel gegen Nordmark Satrup nicht bestätigen, hält aber vorerst den 10. Platz.
PSV mit Blitzstart – Barendt trifft per Kopf
Auf dem zunächst noch sehr gut zu bespielenden Sportplatz an der Stettiner Straße erwischten die Gastgeber nach drei Minuten einen Traumstart. Angreifer Marc Barck konnte von der rechten Außenbahn völlig unbedrängt auf den einlaufenden Timo Barendt (3.) flanken, der mit einem Kopfballtreffer zum 1:0 erfolgreich war. Für Barendt war es bereits der 13. Saisontreffer.
Während der PSV weiterhin sehr konzentriert agierte und die Lübecker permanent unter Druck setzte, lief bei den bis dahin enttäuschenden Gästen, die kaum einmal in die Zweikämpfe kamen, nur sehr wenig zusammen. Gegen die schnell vorgetragenen Angriffe des PSV fand der Lübecker einfach kein probates Mittel, um diese zu unterbinden.
Paul Falk mit Flachschuss erfolgreich
So waren weitere Treffer für die Gastgeber die Folge der klaren Dominanz auf dem Platz. Auch beim zweiten Treffer durch Paul Falk (18.), der mit einem Flachschuss zum 2:0 traf, konnten die Gastgeber völlig ungestört über mehrere Stationen den Ball laufen lassen, ehe Falk der von Barendt schön freigespielt wurde traf.
Jesper Tiedemann trifft zum 3:0
Ähnlich die Situation beim dritten Treffer, als Jesper Tiedemann (25.) im Strafraum von seinen Gegenspieler nicht konsequent genug gestört wurde und mit einem präzisen Flachschuss aus halblinker Position zum 3:0 traf. Für Tiedemann war es der 10. Saisontreffer. Der PSV hätte bis zur Halbzeit bei konsequenter Chancenauswertung durchaus deutlicher in Führung liegen können. Die Lübecker kamen nur einmal gefährlich vor das PSV-Tor, doch der bis dahin beschäftigungslose Torben Franzenburg konnte parieren.
Nach einem heftigen Regenschauer in der Pause wurde es in der zweiten Hälfte für die Mannschaften auf dem rutschigen Platz nun immer schwieriger, gut zu kombinieren und es war schnell zu spüren, dass der PSV seinen Rhythmus und die Zielstrebigkeit in der Vorwärtsbewegung verloren hatte und der Lübecker Nachwuchs nun deutlich besser in das Spiel kam.
Perry Dodoo kann verkürzen
Nach einem schnell vorgetragenen Konter gelang Perry Dodoo (53.) für die nun viel präsenteren Gäste der 1:3-Anschlusstreffer, die kurz danach durch einen Schuss von Jannik Westphal, der auf der Torlatte landete, es hätten sogar noch einmal richtig spannend machen können.
Doch nach 20 Minuten mit angezogener Handbremse und im Verwaltungsmodus übernahm der PSV für die letzten 25 Minuten wieder eindeutig das Kommando und setzte den Lübecker Nachwuchs, der im Abwehrverhalten immer wieder verwundbar erschien, mächtig unter Druck.
Marc-Oliver Timm macht alles klar mit 4:1
Nach einem zunächst abgewehrten Eckball traf Marc-Oliver Timm (69.) mit einem satten Schuss, der noch abgefälscht wurde, zum beruhigenden 4:1 für die Gastgeber. Spätestens mit diesem Treffer war die Partie entschieden.
Nils Drauschke trifft zum 5:1-Endstand
Mit einem sehenswerten Flachschuss von der Strafraumgrenze durch Nils Drauschke (87.) mit dem linken Fuß zum 5:1 gelingt dem PSV die perfekte Revanche für die überraschende Hinspielniederlage. Es war zugleich das 56. Saisontor für den PSV, der damit einen Treffer mehr erzielt hat als Todesfelde ,die bisher am meisten trafen. Weitere Großchancen durch Tim Netzel mit schöner Direktabnahme sowie Til Küffner, die Domenik Krause im VfB-Tor beide stark parieren konnte, bleiben ungenutzt.
Fazit: Der PSV wird seiner Favoritenrolle gerecht und bleibt auch im neunten und zugleich letzten Heimspiel vor der Winterpause ungeschlagen. Der Lübecker Nachwuchs zeigt gute Ansätze, ist aber im Abwehrverhalten, was die vielen Gegentore belegen, oft nicht konsequent genug.
Stimmen zum Spiel
Trainer Dominik Toschka (VfB Lübeck II): „1. Halbzeit sind wir gar nicht in die Duelle gegangen, waren in den entscheidenden Momenten zu weit weg vom Gegenspieler. PSV hat da so viel Qualität, dies auch zu bestrafen. In der 2. Halbzeit machen wir es die ersten 20 Minuten besser, kommen auch zum 3:1. Am Ende geht das Ergebnis aber auch in der Höhe in Ordnung.“
Trainer Marco Frauenstein (PSV Neumünster): „Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, waren dabei sehr diszipliniert und sind auch gut in die Räume gekommen. Mit dem 3:0 zur Halbzeit haben wir Lübeck noch halbwegs im Spiel gelassen. Die zweite Halbzeit war dann schwieriger. Der Anschlusstreffer fällt aus dem Nichts. Dann war da noch die Situation, wo der Ball auf die Latte fällt. Wir haben eine Zeit gebraucht, um zurück zu kommen. Bis zum 4:1 war es ein unangenehmes Spiel, aber insgesamt war es für uns ein ordentlicher Jahresabschluss vor eigenem Publikum. Aber man merkt, dass langsam die Luft raus ist. Wir haben immer regelmäßig gespielt und dreimal die Woche trainiert. Jetzt haben wir noch das Spiel in Oldenburg und dann sind sicherlich alle froh, sich mal zwei Wochen nicht zu sehen, um abschalten zu können.
PSV Neumünster: Franzenburg – Huber, Timm, Sachse, Zarpe – Falk, Drauschke – Barck (58. Möller), Jöhnck (78. Küffner), Tiedemann (72. Netzel) – Barendt (86. Hirsch).
Trainer: Marco Frauenstein.
VfB Lübeck II: Krause – Melo, Hirsching, Becker, Krück – Dodoo (88. Galtsew), Westphal, Freitag (89. Kofler), Adou – Quistorff, Büyükdemir (75. Fichtner).
Trainer: Dominik Toschka.
Schiedsrichter: Frederik Simon (Heikendorfer SV).
Assistenten: Mats Bennet Stankat und Kevin Soll.
Zuschauer: 150 auf dem Sportplatz an der Stettiner Straße in Neumünster.
Tore: 1:0 Timo Barendt (3.), 2:0 Paul Falk (18.), 3:0 Jesper Tiedemann (25.), 3:1 Perry Dodoo (53.), 4:1 Marc-Oliver Timm (69.), 5:1 Nils Drauschke (87.).