PSV Neumünster empfängt Verfolger Heider SV

von Olaf Wegerich

Mark Barck (li., PSV Neumünster) im Landespokal gegen Patrik Storb (Heider SV). Gewinnt der PSV auch das 3. Aufeinandertreffen? © 2023 Olaf Wegerich


Zum zehnten Heimspiel der Saison empfängt der PSV Neumünster am Samstag auf dem Sportplatz an der Stettiner Straße den Heider SV. Beide Mannschaften sind erfolgreich mit Auswärtssiegen in die Rückrunde gestartet. Der Heider SV siegte mit 3:2 beim VfB Lübeck II, der PSV ebenfalls mit 3:2 beim Oldenburger SV. Am letzten Wochenende waren jedoch beide Mannschaften von einem Spielausfall betroffen und konnten nur auf der heimischen Anlage trainieren.

Heider SV mit 8 Spielen ohne Niederlage zurück in der oberen Hälfte

Während die Gastgeber (40 Punkte aus 18 Spielen) weiterhin aussichtsreich im Titelrennen mitmischen und sich mit dem immer noch ungeschlagenen TSB Flensburg (41 Zähler aus 17 Spielen) sowie dem SV Todesfelde (40 Zähler aus 16 Spielen) einen spannenden Dreikampf an der Spitze liefern, ist man beim Traditionsverein von der Westküste erst einmal froh, nach der Serie von acht Spielen ohne Niederlage wieder in die obere Tabellenhälfte gerutscht zu sein.

PSV schlägt Heide im SHFV-Pokal und in der Meisterschaft

Bereits zweimal spielten beide Mannschaften in dieser Saison gegeneinander. Beide Duelle konnte der PSV gewinnen. „Nach dem Anschlusstreffer wurde es noch einmal eng“, erinnert sich PSV-Trainer Marco Frauenstein an das 4:2 im Hinspiel und an eine wilde Schlussphase. „Auch wenn Heide Kieselbach verloren hat, haben sie mit Gieseler einen gleichwertigen Ersatz bekommen. Sie hatten eine Durststrecke, haben sich jetzt aber berappelt. Das wird eine kernige Aufgabe“, ist Frauenstein sicher.

Trainer Marco Frauenstein (PSV Neumünster) spendet seinem Team nach dem Pokalerfolg gegen den Heider SV Beifall.  © 2023 Olaf Wegerich
Trainer Marco Frauenstein (PSV Neumünster) spendet seinem Team nach dem Pokalerfolg gegen den Heider SV Beifall. © 2023 Olaf Wegerich

Daouda Soumah feste Größe beim HSV

Beim 1:3 im SHFV-Pokal in Neumünster schwächten sich die Heider frühzeitig, als Daouda Soumah sich zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ und früh mit einer roten Karte den Platz verlassen musste. Nach einigen Einsätzen in der Zweiten ist Soumah inzwischen eine feste Größe im Kader von Trainer Markus Wichmann und erzielte bereits vier Saisontreffer. Heides Trainer Markus Wichmann gibt sich keinen Illusionen hin, wenn er fordert: „Wir brauchen lange Ballbesitzphasen und dürfen uns nicht nur hinten rein stellen. Der PSV soll sich strecken. Wir sind seit acht Spielen ungeschlagen und wollen die Serie auch fortsetzen.“

Storb fehlt weiter

In der Saison 2022/2023 siegte der Heider SV in der Hinrunde mit 3:1, im Rückspiel konnte sich der PSV eindrucksvoll mit 7:1 durchsetzen. Storb fehlt weiter Abwehrchef Patrick Storb (Ellenbogen gebrochen) soll in dieser Woche erst dosiert wieder in das Training einsteigen und wird weiter fehlen. Gilian Jebens, Marvin Ehlert und Marvin Matthiesen – alle mit vier gelben Karten belastet – droht eine Sperre.

Ehlert-Brüder wechseln im Sommer zum PSV Neumünster

Bereits jetzt steht fest, dass zur neuen Saison die Brüder Marvin (28) und Calvin Ehlert (25) vom Heider SV zum PSV wechseln werden. Beide Spieler sind vorwiegend im Mittelfeld beheimatet und bringen reichlich Regionalligaerfahrung mit. Marvin ist aktuell sogar als Spielführer bei den Dithmarschern aktiv, während Calvin wegen einer Verletzung bis zum Sommer ausfallen wird. „Das Syndesmoseband ist zum Glück nicht gerissen. Ich gehe davon aus, dass er im Juni wieder auf dem Platz steht“, freut sich PSV-Trainer Frauenstein über die Brüder im Doppelpack.

Marvin Ehlert (li., Heider SV) wechselt zur neuen Saison mit Bruder Calvin zum PSV Neumünster. © 2023 Olaf Wegerich
Marvin Ehlert (li., Heider SV) wechselt zur neuen Saison mit Bruder Calvin zum PSV Neumünster. © 2023 Olaf Wegerich

Trotz der sportlichen Erfolge ist die Regionalliga beim PSV derzeit überhaupt kein Thema wie Fußballobmann Volker Bernaschek wiederholt deutlich kommunizierte.

Polizisten verlängern mit Stammspielern

Dennoch herrscht bei den Gastgebern schon viel Planungssicherheit für die kommende Saison, denn allmählich kristallisiert sich heraus, wer in der neuen Spielzeit das PSV-Trikot tragen wird. So haben bereits Top-Torjäger Timo Barendt, Torhüter Torben Franzenburg, Capitano Fyn Claasen, Jesper Tiedemann, Mats Melahn, Tim Möller, Marc-Oliver Timm, Nils Drauschke, Marck Barck, Mika Hirsch, Paul Eberhardt, Benedict Klimmek, Julien Huber, Tim Netzel, Paul Sachse, Til Küffner, Tom Zarpe und Meiko Werner ihre Zusage für eine weitere Saison gegeben.

Kreativspieler Mika Jöhnk hat noch nicht zugesagt

Aus dem Stammkader fehlt lediglich die Zusage von Mika Jöhnk, der sich beim Hallenturnier in der Neumünsteraner Holstenhalle am zweiten Weihnachtstag einen Kreuzbandriss zugezogen hat. „Mika kann schon wieder ohne Krücken gehen, aber einen Einsatz in diesem Kalenderjahr halte ich eher für unwahrscheinlich. Vielleicht ist er Ende Oktober wieder soweit, aber ich halte es für Quatsch für vielleicht ein oder zwei Spiele etwas zu riskieren. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren“, plant PSV-Trainer Marco Frauenstein eher nicht mit der schnellen Rückkehr seines Kreativspielers.

PSV vermeldet Abgänge

Neben Abwehrspieler Tino Knobel, der sich bereits in der Winterperiode in Richtung TSV Bordesholm verabschiedet hat, werden im Sommer mit Issam Khemiri (möchte als Trainer im Jugendbereich tätig werden) sowie mit Torhüter Kjell Berger und Abwehrspieler Luca Groth weitere Spieler auch in Ermangelung an Einsatzzeiten den PSV verlassen.

Neumünsteranern fehlt Unterbau

Hier rächt es sich, dass der PSV zum Saisonbeginn seine 2. Mannschaft nach einem Massenexodus hatte abmelden müssen und die Spieler aus der zweiten Reihe keine Möglichkeit haben, Spielpraxis zu sammeln und Druck auf die arrivierten Kräfte auszuüben. Fußballobmann Volker Bernaschek bestätigte aber auf Nachfrage, dass im Hintergrund bereits intensiv an einer Lösung gearbeitet wird um hier für die Zukunft besser aufgestellt zu sein.

Was den Unterbau betrifft, ist der Traditionsverein von der Westküste deutlich besser aufgestellt, denn deren Zweite spielt in der Verbandsliga West. So nutzte Trainer Wichmann den Spielausfall gegen Satrup, um mit Guth, Hinz, Reimers, Steffensen und Jeßtat einige seiner Spieler an die Zweite abzustellen, um ihnen dort Einsatzzeiten zu verschaffen.

Azat Selzuk vor Rückkehr

Auch Heides einstiger Aufstiegsheld Azat Selcuk, der die Regionalliga mit seinem Traumtor gegen den Bremer SV erst möglich machte, könnte bald wieder den kleinen Kader auffüllen, soll aber erst einmal Spielpraxis in der Zweiten sammeln.

Heider SV mit hervorragender Jugendarbeit

„Wir werden es aber nicht noch einmal so praktizieren wie im Frühjahr, als wir viele Spieler an die Zweite abgestellt haben, um den Klassenerhalt zu schaffen. Da haben sich viele Zuschauer dann zu Recht darüber beschwert, weil wir in der Rückrunde viele Spiele verloren haben“, beruhigt Heides Trainer Markus Wichmann bereits vorsorglich die treue Fan-Gemeinde der Dithmarscher, die sicher auch in Neumünster wieder zahlreich vertreten sein werden.

Coach Markus Wichmann (li., Heider SV) und Co-Trainer Torben Steffensen. © 2023 Olaf Wegerich,
Coach Markus Wichmann (li., Heider SV) und Co-Trainer Torben Steffensen. © 2023 Olaf Wegerich,

Ein weiteres Faustpfand bei den Heidern ist die hervorragende Jugendarbeit. „Bis hin zur C-Jugend haben unsere Jugendmannschaften noch die Chance in die Regionalliga aufzusteigen“, berichtet Wichmann voller Stolz.

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