PSV Neumünster zerlegt Heider SV – Barendt (3) und Möller (2) treffen nach Belieben

von Olaf Wegerich

Timo Barendt (PSV Neumünster), der Dennis Jeßtat (Heider SV) bedrängt erhöhte mit einem Dreierpack Saisonbilanz auf 29 Tore. © 2023 Olaf Wegerich


Im Verfolgerduell der Flens-Oberliga konnte sich der PSV Neumünster am Samstag auf dem gut bespielbaren Rasenplatz an der Stettiner Straße gegen den Regionalligaabsteiger Heider SV überraschend deutlich mit 7:1 durchsetzen. Die Gastgeber dominierten in einer über weite Strecken sehr einseitigen Partie und bleiben damit auch im fünften Punktspiel des neuen Jahres ungeschlagen während die Dithmarscher nach zwei Siegen erstmalig verlieren.

PSV Neumünster entfesselt

Mit einer der wohl besten Saisonleistungen konnten sich die vor Spielfreude nur so strotzenden Gastgeber, die phasenweise wie entfesselt aufspielten, auf den 4. Platz verbessern. Während der Heider SV, der auf dem rutschigen Geläuf häufig Probleme mit der Standfestigkeit hatte und vieles schuldig blieb und zudem auch noch Stürmer Jesper Tiedemann mit einer roten Karte verlor, restlos enttäuschte. Bei den starken Gastgebern überragten der dreifache Torschütze Timo Barendt sowie der geniale Vorbereiter und ebenfalls doppelt erfolgreiche Torschütze Tim Möller.

Tim Möller spielt groß auf

Die spielstarken Gastgeber waren sofort voll da und übernahmen gegen erstaunlich passive Heider sofort das Kommando, was auch schnell Früchte tragen sollte. Der groß aufspielende Tim Möller servierte von der rechten Strafraumgrenze eine präzise Flanke auf den völlig blank stehenden Nils Drauschke (10.), der Tom Pachulski im Tor der Heider mit seiner herrlichen Direktabnahme ins rechte untere Eck zum 1:0 keine Abwehrmöglichkeit ließ.

HSV-Keeper Tom Pachulski verhindert 0:2

Auch danach setzten die Gastgeber ihren Offensivdrang fort und kamen zu weiteren Chancen. Einen Freistoß von Drauschke (21.) aus gut 18 Metern aus halblinker Position konnte Pachulski mit Mühe zur Ecke abwehren. Nur zwei Minuten später zieht Möller von der rechten Torlinie ab Richtung Torwinkel, doch erneut ist Pachulski aufmerksam und kann zur Ecke abwehren. Nach toller Vorarbeit von Zarpe (30.) über die linke Seite verpasste dann Torjäger Barendt aus Nahdistanz die Vorentscheidung, als er im letzten Moment von der Heider Abwehr gestoppt werden konnte.

Heide wird besser, aber zündet nicht

Die Gäste aus Dithmarschen kamen nun deutlich besser in das Spiel, ohne dabei wirklich gefährlich zu werden. Nachdem zunächst Dennis Jeßtat, Winterneuzugang Finn-Mathis Holm und Marvin Ehlert in aussichtsreicher Position kein Zielwasser getrunken hatten, kam Jeßtat (30.) im Strafraum frei zum Abschuss, doch sein Schuss wurde zur sicheren Beute von Torben Franzenburg im PSV-Tor der nur selten geprüft wurde und mit seinen präzisen Abschlägen in der Spieleröffnung immer wieder die eigenen Angreifer gut in Szene setzen konnte.

Möller und das goldene Tor

Mitten in der besten Phase der Gäste schlug der PSV im Stil einer echten Spitzenmannschaft dann in der Nachspielzeit der ersten Hälfte eiskalt zu. Nachdem die Abwehr einen Heider Angriff klären konnte, landete ein weiter Schlag auf der linken Außenbahn bei Tim Möller (45./+1), der mit Hinrich Schröder nur noch einen Gegenspieler vor sich hatte und nachdem er diesen abgeschüttelt hatte, frei vor Pachulski auftauchte und überlegt flach zum 2:0 einschoss. Ohne gegnerisches Verschulden zog sich Schröder im Laufduell eine Muskelverletzung zu und musste ausgewechselt werden.

Barendt trifft zur Vorentscheidung

Während der PSV sich im ersten Durchgang vielleicht noch den Vorwurf gefallen lassen musste, vor dem Tor nicht effektiv genug gewesen zu sein, änderte sich das nach Wechsel gewaltig. Zunächst scheiterten Mika Jöhnk nach guter Vorarbeit von Barendt noch mit einem Lupfer. Anschließend Barendt mit einem fulminanten Weitschuss von der Strafraumgrenze an Pachulski, der immer wieder versuchte mit lautstarken Ansagen seine Mannschaft wach zu rütteln. Doch spätestens nach dem 3:0 von Timo Barendt (52.) war eine Vorentscheidung gefallen, auch wenn durch den 3:1-Anschlusstreffer von Thede Christian Reimers (58.) kurzfristig noch einmal Hoffnung bei den Dithmarschern aufkeimte.

PSV mit Doppelschlag in 120 Sekunden

Doch es dauerte nur zwei Minuten, da hatte der PSV mit einem Doppelschlag innerhalb von 120 Sekunden den Gästen den Zahn gezogen mit dem 5:1.

Marvin Ehlert (Heider SV), hier gegen Youri van der Mehden (li.) und Malte Petersen (PSV Neumünster)waren dem PSV klar unterlegen. © 2023 Olaf Wegerich
Marvin Ehlert (Heider SV), hier gegen Youri van der Mehden (li.) und Malte Petersen (PSV Neumünster)waren dem PSV klar unterlegen. © 2023 Olaf Wegerich

Zunächst traf Tim Möller zum 4:1 (60.) und nur zwei Minuten später Mika Jöhnk (62.) aus Nahdistanz zum 5:1. Gegen den schnellen schnörkellosen Kombinationsfußball und das nahezu blinde Verständnis der Gastgeber fanden die an diesem Tag indisponierten und in der Abwehr überforderten Gäste keine Lösungen.

Jesper Tiedemann tragischer Held

Besonders bitter für die Dithmarscher. Der spät eingewechselte Jesper Tiedemann erhält nach einer rüden Attacke gegen Tim Netzel und nur sieben Minuten Spielzeit glatt die rote Karte. Noch vor einer Woche war Tiedemann der Matchwinner für Dithmarscher mit seinem Treffer in der Nachspielzeit gegen Oldenburg.

Deckel drauf durch Barendt

Doch für die nun resignierenden Gäste sollte es noch schlimmer kommen. Mit zwei weiteren Treffern von Torjäger Timo Barendt (81.) erhöhten die Gastgeber zunächst nach toller Vorarbeit von Marc Christopher Barck auf 6:1 und dem 29. Saisontreffer von Torjäger Timo Barendt (87.) nach Vorarbeit von Tim Netzel zum 7:1. Um ein Haar wäre auch Netzel fast noch ein Treffer gelungen, doch der herauseilende Pachulski kann den Einschlag verhindern und lenkt den Ball an den Pfosten.

Resümierend bleibt hervorzuheben, mit welcher Konsequenz und Effektivität der PSV auch nach personellen Wechseln weiter spielt und keinen Leistungsabfall zu verzeichnen hat. Die Dithmarscher gingen personell zwar arg geschwächt in die Partie, konnten aber trotz mehrerer Spieler mit Regionalligaerfahrung die Angriffswucht der Gastgeber nicht entscheidend unterbinden. Verlassen wird den PSV zum Saisonende Yannick Greier, der zum Kreisligisten SV Bönebüttel-Husberg wechselt.

Nächster Gegner für den PSV wird am kommenden Samstag, dem 1. April um 13.30 der TSV Bordesholm sein. Gespielt wird auf dem Kunstrasenplatz am Möhlenkamp. Fehlen wird Till Küffner (Urlaub) und weiterhin Capitano Fyn Claasen nach seiner Verletzung beim Hallenturnier in der Holstenhalle am 2. Weihnachtstag.

Stimmen zum Spiel

Trainer Marco Frauenstein (PSV Neumünster): Mit dem Ergebnis sind wir mehr als zufrieden. Wir haben in der ersten Hälfte viel liegen gelassen. Ab der 25. Minute waren wir nicht mehr so gut und Heide wurde stärker. Das 2:0 kurz vor der Pause durch Tim Möller, der stark gespielt hat, war Gold wert. In der zweiten Hälfte hatten wir dann eine hohe Effektivität.

PSV Neumünster: Franzenburg, Sachse, Melahn, Huber, Drauschke (81. Greier), Jöhnck (79. von der Mehden), Zarpe (74. Werner), Möller (67. Netzel), Barendt, Küffner (46. Barck), Petersen.
Trainer: Marco Frauenstein.

Heider SV: Pachulski, Holm, Calvin Ehlert (46. Reimers), Marvin Ehlert, Hahn, Jeßtat, Busch (70. Tiedemann), Hinz, Wiegand, Siemund (70. Giesen), Schröder (46. Storb).
Trainer: Markus Wichmann.

Schiedsrichter: Frederik Simon (Heikendorfer SV).
Assistenten: Ketrik Freund und Kevin Soll.

Rote Karte: Jesper Tiedemann (Heider SV).

Zuschauer: 223 auf dem Sportplatz an der Stettiner Straße.

Tore: 1:0 Drauschke (10.), 2:0 Möller (45./+1), 3:0 Barendt (52.), 3:1 Reimers (58.), 4:1 Möller (60.), 5:1 Jöhnk (62.), 6:1 Barendt (81.), 7:1 Barendt (87.).

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