Premiere: VfB Lübeck empfängt Zweitligaabsteiger SV Sandhausen

von Ismail Yesilyurt


Der VfB Lübeck trifft in seiner Vereinshistorie zum ersten Mal auf den SV Sandhausen. Der Absteiger aus der zweiten Bundesliga kommt zum Saisonauftakt auf die Lohmühle und wird die Mannschaft von Lukas Pfeiffer gleich auf eine harte Probe stellen. Mehr dazu in der NL des VfB Lübeck.

Unser Gast am Samstag: SV Sandhausen

(Quelle: VfB Lübeck/ Christian Jessen) Vorfreude auf den Start in die 3. Liga: Mit dem SV Sandhausen begrüßen wir am Samstag einen Gast an der Lohmühle, der unserem VfB zum ersten Mal gegenübersteht. Weder um Punkte noch im Pokal oder in Testspielen gab es bislang einen Vergleich zwischen unseren Grün-Weißen und den Kurpfälzern. Die 3. Liga ist dabei auch für den SVS eine neue Umgebung. In den vergangenen elf Jahren gehörte der Verein aus dem nur rund 16.000 Einwohner großen Sandhausen, zwischen Mannheim und Heidelberg gelegen, der 2. Bundesliga an.

Dabei kann der SVS auch schon auf eine längere Erfolgshistorie zurückblicken. Der 1916 gegründete Verein gehörte seit 1957 der höchsten Amateurklasse an und trat überregional seit den 1970er-Jahren in Erscheinung. 1978 und 1993 sicherte sich der Verein den Titel als Deutscher Amateurmeister und scheiterte als Spitzenteam der damals drittklassigen Oberliga Baden-Württemberg mehrmals knapp an der Qualifikation für die Zweitliga-Aufstiegsrunde.

Der eigentliche Aufschwung in Richtung Profifußball begann Mitte der 2000er-Jahre. Erstmals etablierte sich der Verein in der Regionalliga Süd und war 2008 Gründungsmitglied der neuen 3. Liga. Vier Jahre später gelang unter Trainer Gerd Dais der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Dort hielt sich der Verein elf Jahre lang quasi durchgehend im Abstiegskampf. Im ersten Jahr hielt man nur aufgrund des Lizenzentzugs für den MSV Duisburg die Klasse. Anschließend waren Platz 10 (2017 bzw. 2020) und 44 Punkte (2014) die Rekordmarken in Sandhausens Zweitliga-Zugehörigkeit.

In der vergangenen Saison halfen auch drei Trainer (Alois Schwartz, Tomas Oral, Gerhard Kleppinger) nicht mehr, um den Klassenerhalt zu sichern. Als Tabellenletzter musste der SVS erstmals seit 27 Jahren wieder einen Abstieg hinnehmen. Als Folge verließen auch die meisten Leistungsträger den Verein. Mit Kapitän Dennis Diekmeier, dem im Winter von Hannover 96 II gekommenen Franck Evina und Youngster Abu-Bekir El-Zein sind nur drei Feldspieler auch in der 3. Liga weiterhin dabei.

Neuer Trainer der Sandhäuser ist Danny Galm. Der 37-Jährige war zuletzt im Nachwuchs des FC Bayern München tätig und wirkte zuvor jahrelang im Nachwuchsleistungszentrum der benachbarten TSG 1899 Hoffenheim. Der erfahrene Fußballlehrer Gerhard Kleppinger, der das Team in den letzten Wochen in der 2. Bundesliga gecoacht hatte, kehrte wieder auf den Posten als Co-Trainer zurück.

Bei den Neuzugängen griffen die Kurpfälzer durchaus ins oberste Regal und unterstrichen damit, dass sie den Anspruch haben, möglichst umgehend in die 2. Bundesliga zurückzukehren. Die Riege der namhaften Neuzugänge führt der aus Bad Oldesloe stammende Stürmer Rouwen Hennings an, der von Fortuna Düsseldorf kam und mehr als 350 Spiele in den beiden Bundesligen bestritt. Mittelfeldspieler Alexander Mühling kehrte von Holstein Kiel mit über 200 Zweitliga-Spielen Erfahrung zurück zum SVS, wo er einst schon unter seinem Geburtsnamen Bieler spielte. Auch Offensiv-Allrounder Sebastian Stolze (zuletzt Hannover 96), Rechtsverteidiger Luca Zander (zuletzt FC St. Pauli), Mittelfeldspieler Yassin Ben Balla (von Aufsteiger Darmstadt 98) und Stürmer David Otto (ebenfalls vom FC St. Pauli) kamen aus der 2. Bundesliga nach Sandhausen. Mit Innenverteidiger Tim Knipping verpflichtete der SVS zudem den letztjährigen Kapitän des künftigen Liga-Rivalen Dynamo Dresden.

In den Testspielen gab es dabei schon überwiegend positive Resultate. Nur eine Niederlage im Rahmen des Trainingslagers beim österreichischen Bundesligisten WSG Tirol (1:2) steht zu Buche. Dagegen ließen die Erfolge gegen den zypriotischen Erstligisten AE Zakakiou (5:2), den Zweitliga-Neuling SV Elversberg 07 (2:1) und das abschließende Unentschieden gegen den Bundesliga-Aufsteiger SV Darmstadt 98 (0:0) durchaus aufhorchen. Entsprechend gehören die Sandhäuser auch zu den Top-Favoriten für die neue Spielzeit. 15 der 20 Drittliga-Trainer – darunter auch VfB-Coach Lukas Pfeiffer – nannten den SVS in der üblichen Prognose vor Saisonbeginn als Aufsteiger in die 2. Bundesliga.

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner