Preetzer Lars Brand wirft Rot-Schwarz Kiel mit dem 1:0 aus dem Trio

von Ismail Yesilyurt

Jubel und Trauer 15 Meter entfernt – Vorne Leon Lembke, hinten die PTSV-Traube mit Lars Brand (li.). Fotos: © Ismail Yesilyurt


Rot-Schwarz Kiel – Preetzer TSV 0:1 (0:1)

Das war es für Rot-Schwarz Kiel! Oder? Nach dem 0:1 im Spitzenspiel der Verbandsliga Ost gegen Tabellenführer Preetzer TSV sind 9 Punkte Abstand bei sieben verbliebenen Ligaspielen für den Tabellendritten eine kaum zu stemmende Hypothek. Auch wenn noch das Rückspiel in Preetz am 27. April ansteht. Die Mannschaft von Andreas Möller entführte verdient drei Punkte und geht mit einem Vorteil in das Meisterschaftsrennen mit dem einzig (?) verbliebenen Kontrahenten TSV Plön. Die SSG Rot-Schwarz Kiel ist aus dem Trio um die Meisterschaft und Aufstieg mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit auf eine Rückkehr ausgetreten.

Das Tor des Tages erzielte Lars Brand, der in der zweiten Halbzeit etwas übermotiviert innerhalb von zwei Minuten wegen Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah. Maximilian Zimmermann setzte sich auf der rechten Kieler Seite, die einen kleinen Schwachpunkt in dieser Partie offenbarte, gegen Juan Torp durch. Die scharfe Hereingabe des Preetzer Golagetters, der nach etwa zehn Minuten eine Chance besaß, parallel zur Torlinie verwertete der im Zentrum völlig alleine gelassene Brand halbhoch aus acht Metern.

Mika Rosenthal (RS Kiel) vor der Preetzer Trainerbank (Andreas Möller (li.), Jirka Heine) gegen Lars Brand.
Mika Rosenthal (RS Kiel) vor der Preetzer Trainerbank (Andreas Möller (li.), Jirka Heine) gegen Lars Brand.

Dabei startete die Mannschaft aus Kiel-Meimersdorf wie man es von einem ambitionierten Verfolger erwartet. Mit viel Tempo und Zug zum Tor gehörte die erste Viertelstunde der Mannschaft von Benno Szodruch, der aufgrund einer Erkrankung fehlte. Co-Trainer Alexander von Randow betreute die Rot-Schwarzen von der Seitenlinie.

PTSV-Coach Möller schickte seine Elf auf den Rasen getreu dem vor Anpfiff erklärten Motto „nicht ins offene Messer laufen“. Die Heimelf produzierte einige vielversprechende Situationen, denen aber der nötige Punch oder die Genauigkeit fehlte. So wie in der achten Minute, einer fast identischen Konstellation wie beim Preetzer Treffer: Thies Borchardt bringt den Ball von rechts scharf rein in die Mitte, aber Rasmus Backhaus trifft das Spielgerät nicht richtig.

Doch mit jeder weiteren Minute platzierten sich die Gäste weiter vorne. Vor allem die Einwurfflanken von Jan Tonn sorgten zunächst für einfache Probleme in der RS-Defensive. Spätestens ab der 20. Minute legte der Tabellenführer das Motto beiseite, attackierte mit Forechecking und traf nach einem Eckball per Kopf den Innenpfosten (21.). In einer lauf- und kampfintensiven Begegnung auf Augenhöhe lag die nächste Möglichkeit erneut auf Seiten der Schusterstädter. Nach einem aufgenommenen Rückpass scheiterten aber Neil Helbing und Maximilian Zimmermann im Nachschuss mit einem indirekten Freistoß aus acht Metern (32.).

Der zweite Spielabschnitt verlief dann nicht so nach dem Geschmack der Gastgeber. Was sich in den ersten 45 Minuten abzeichnete, setzte sich noch klarer fort. Alles was Rot-Schwarz Kiel, mit 49 Toren das gefährlichste Team in der Ost-Staffel,in der Offensive probierte, so richtig gelingen wollte nichts.

Kein Durchkommen - Rudi Karius (li., Preetz) klärt rechtzeitig vor Thies Borchardt. © Ismail Yesilyurt
Kein Durchkommen – Rudi Karius (li., Preetz) klärt rechtzeitig vor Thies Borchardt.

Erstens, weil die Kieler im Spiel nach vorne hier und da zu ungenau, zu unruhig spielten. Auch eine mehrmalige Spielverlagerung, um Lücken in der PTSV auszumachen, fehlte. Auch in der halbstündigen Überzahl nach Brand-Platzverweis.

Zweitens, weil der Spitzenreiter konzentriert von vorne bis hinten seine Defensivaufgaben mit Bravour erledigte. Mit erst sieben Gegentreffern ist deutlich abzulesen, worauf der Erfolg basiert. Mit Lukas Lindner in der Innenverteidigung stand die Abwehr sehr stabil. Im Mittelfeld arbeiteten Florian Ziehmer und Co Hand in Hand. Und der eingewechselte Moritz Danberg rannte sich als einzige Spitze die Lunge aus dem Hals.

Alexander von Randow löste mit dem Dreifachwechsel nach 55 Minuten den Sechser auf. Mit drei Stürmer sollten die Torchancen her. Doch es gab kein Durchkommen für Rot-Schwarz Kiel. Und auch keinen lucky Punch, um wenigstens einen Punkt zu retten: Nach einem Eckball setzte Mika Rosenthal mit der Hacke am Torraum den Ball knapp über den Torwinkel (85.). Übrigens die einzige Möglichkeit für die Meimersdorfer. Da beim Preetzer TSV auch keine Torgelegenheiten erspielt wurden, blieb das Match chancenarm.

Riesige Freude beim PTSV-Trainergespann nach dem Abpfiff - Jirka Heine (hinten) umarmt gleich Andreas Möller. © Ismail Yesilyurt
Riesige Freude beim PTSV-Trainergespann nach dem Abpfiff – Jirka Heine (hinten) umarmt gleich Andreas Möller.

Stimmen zum Spiel:

Andreas Möller (Cheftrainer Preetzer TSV)
Alexander von Randow (Co-Trainer SSG Rot-Schwarz Kiel)

SSG Rot-Schwarz Kiel: Kalbhenn – Torp (55. Kannenberg), Rosenthal, von Randow, Lembke – Dreier (55. Koop) – Lohse (85. Logemann), Backhaus (55. Todt), Gürntke, Sitte – Borchardt.
Trainer: Alexander von Randow.

Preetzer TSV: Thorge Beuck – Tonn, Ziebell, Lindner, Karius – Ziehmer (90./+2 Mau), Grunwald (76. Danberg) – Schütt (88. Grohmann), Neil Helbing (88. Wichelmann), Maximilian Zimmermann – Brand.
Trainer: Andreas Möller.

Schiedsrichter: Lukas Klingelhöfer (Roter Stern Lübeck).
Assistenten: Patrick Möller, Kaan Laleli.

Zuschauer: 250.

Gelb-Rote Karte: Brand (62., Preetzer TSV, wiederholtes Foulspiel).

Tore: 0:1 Brand (37.).

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