Preetzer Abstiegskampf siegt gegen Hohenwestedter Titelambitionen

von Ismail Yesilyurt

Ein Happ End wie letzte Woche beim VfR Neumünster gab es für den MTSV Hohenwestedt gegen den Preetzer TSV nicht. © 2023 Olaf Wegerich


Genehmigt sich der MTSV Hohenwestedt ausgerechnet in der heißen Phase um die Meisterschaft in der Landesliga Mitte seine Mini-Krise? Nachdem die Mannschaft um das gleichberechtigte Trainerpaar Udo Kochanski und Sebastian Barth von den vielen Ausrutschern der Konkurrenz TSV Klausdorf und VfR Neumünster profitierte und auf Platz eins stürmte, erwischte es den Tabellenführer am Samstag auch gegen den Preetzer TSV mit der 1:2-Niederlage. Sollte der VfR Neumünster das Heimspiel gegen den Heikendorfer SV am Sonntag gewinnen, wäre Platz eins futsch.

Griffige Preetzer gehen durch Maximilian Zimmermann in Front

„Kann man nicht sagen, dass es unverdient war“, urteilte Udo Kochanski, „der Spielverlauf war unglücklich für uns. Nach 5 Minuten hatten wir die Großchance durch Hannes Kracht zum 1:0.“ Stattdessen bringt Maximilian Zimmermann etwas später mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze den Preetzer TSV in Führung. Die Minuten bis zum Schlusspfiff beschrieb Kochanski wie folgt: „Die haben sich gut in die eigene Hälfte verkrochenen und haben dort alles gut zugestellt und bekämpft. Waren griffiger in den Zweikämpfen. Zudem fielen die ganzen Coinclips, wohin der Ball gerade seinen Weg sucht, zugunsten der Preetzer. Das war fatal. Das zog sich so durchs ganze Spiel.“

Nur 0:1 das Positive für Hohenwestedt in Hälfte ein

Das 0:1 für den MTSV zur Halbzeit erwies sich noch als glücklich. Preetz, das vor dem Spiel mit 24 Punkten noch im vorderen Abstiegsabteil im Landesliga-Zug saß, verzeichnete noch einen Lattenschuss (18.) und Innenpfosten-Treffer (31.). „Wir waren in den Zweikämpfen zu schwach und haben überhaupt nicht zu unserem Spiel gefunden“, lokalisierte der Hohenwestedter Übungsleiter die Probleme in den ersten 45 Minuten

Systemumstellung sorgt für Schwung

Die Umstellung nach der Pause auf ein 3-4-3-System zeigte Wirkung. Mit dem als Mittelstürmer eingewechselten Henrik Schnoor klappten die Aktionen der Platzherren nun besser. Als Knackpunkt sah Kochanski dann die 63. Minute an. „Wir haben eine Riesen-Doppelchance durch Schnoor und Thies Kochanski. Der Torwart hält sensationell. Das war der Knackpunkt, wo ich auch dachte, das wird nichts mehr“, grübelte Udo Kochanski.

Moritz Danbergs mit Super-Tor

Die Gedanken sollten knapp zehn Minuten später verstärkt werden. Ein Eckball wird flach zurück gelegt und Moritz Danberg trifft aus der Entfernung zum 2:0 für den Aufsteiger. „Der haut das Ding, ja so wie er wahrscheinlich noch nie ein Tor geschossen hat, also aus 25 Metern mit der Innenseite ins linke Eck. Da kam eben alles zusammen für Preetz. Für uns lief es nicht optimal“, waren Udo Kochanski und sein Team mit dem falschen Fuß aufgestanden.

Torwart Cedric Cordes sorgt für Spannung

Auf kuriose Art und Weise nimmt die Heimelf aber noch einmal die Witterung auf. PTSV-Keeper Cedric Cordes hat den Ball gefangen, legt sich das Spielgerät hin, um diesennach vorne zu befördern. Irgendwie scheint der Hohenwestedter Hannes Kracht unsichtbar zu sein. Denn den Doppeltorschützen vom 2:1-Sieg letzte Woche im Spitzenspiel beim VfR Neumünster schießt Cordes an und das Leder prallt von der Nummer 8 ungewollt zum 6. Saisontreffer ins Netz der Schusterstädter. Was dann folgt, sind 10 Minuten ordentlicher Druck des MTSV. Der Spitzenreiter versucht alles, aber es bleibt schließlich beim verdienten Erfolg der Gäste.

Cedric Cordes (Preetzer TSV) sorgte für ein kurioses Gegentor. © 2023 Ismail Yesilyurt
Cedric Cordes (Preetzer TSV) sorgte für ein kurioses Gegentor. © 2023 Ismail Yesilyurt

Udo Kochanski lässt Kirche im Dorf

„Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben alles gegeben und auch nicht schlecht gespielt. Aber wir haben keine Lücken gefunden und hatten viele technische Fehler. Ich weiß nicht, ob der Druck auf die Mannschaft zu groß war“, fasste der Hohenwestedter Sportlehrer das Spiel zusammen. Und legte die schützende Hand auf seine Schützlinge. „Mein Gott, man sollte die Kirche im Dorf lassen. 20 Spiele gemacht und 4 verloren. Das ist das Interessante in der Liga. Da kann jeder jeden schlagen. Wir sind noch Tabellenführer“, zwinkerte Udo Kochanski mit dem Auge. Wohl wissend wie es auch immer ausgeht, dass sein Hohenwestedt eine überragende Saison gespielt hat.

MTSV Hohenwestedt – Preetzer TSV 1:2 (0:1)

MTSV Hohenwestedt: Gohr – Brandt (80. Lüdtke), Behnke, Boye, Sienknecht – Clas Sievers (46. Schnoor), Rathje, Tjark Sievers, Kracht – Kochanski, Ploog (76. Kasch).
Trainer: Udo Kochanski/Sebastian Barth.

Preetzer TSV: Cordes – Tonn, Ziehmer, Beuck, Wichelmann – Helbing, Karius – Frank (86. Heine (91. Thiessen)), Danberg (88. Frahm), Maximilian Zimmermann – Clasen (73. Schütt).
Trainer: Andreas Möller.

Schiedsrichter: Max-Frederik Löbel (Kaltenkirchener TS).
Assistenten: Maximilian Heber, Marc Relling.

Zuschauer: 187.

Tore: 0:1 Maximilian Zimmermann (12.), 0:2 Danberg (75.), 1:2 Kracht (84.).

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