Der 1. Nazareth Personal Cup wandert nach Ostholstein zum Oldenburger SV. © 2024 Ismail Yesilyurt
Gleich bei seiner Premiere beim Heikendorfer Traditionsturnier nimmt der Oldenburger SV den Sieger-Pokal mit, der zum ersten Mal unter der Schirmherrschaft der in Kiel ansässigen Firma Nazareth Personal ausgetragen wurde. Im Finale gewinnt der Oberligist gegen den Klassenkameraden TuS Rotenhof mit 3:1. Die Rotenhöfer sind wie schon im Vorjahr 2. Sieger und kegeln im Halbfinale Titelverteidiger und Oberliga-Spitzenreiter Kilia Kiel raus, der 2023 als letzter Verein den Volksbank-Cup holte. Im 9-Meter-Schießen um Platz 3 gewinnt dann Kilia gegen den Überraschungshalbfinalisten Probsteier SG.
Bei der 36. Auflage des wie immer gut organisierten Heikendorfer Hallenturniers, von Turnierleiter und Hallensprecher Ingo Dierks gewohnt bestens moderiert, hatten sich aus den 4 Vorrundengruppen (A und B sowie C und D) am Freitag und Samstag insgesamt 10 Mannschaften für die Endrunde am Sonntag qualifiziert. In zwei 5er-Gruppen mit einfacher Punktrunde wurden die 4 Teilnehmer für das Überkreuzfinale ausgespielt. Dabei haben bis auf den Gastgeber Heikendorfer SV in der einen und dem TSV Flintbek in der anderen Gruppe sowie den bereits im Halbfinale stehenden Oldenburger SV und Kilia Kiel die restlichen 6 Mannschaften in ihrem letzten Spiel die Möglichkeit, das Semifinal-Ticket zu lösen. In einem sehr gut organisierten Turnier gewinnt mit dem Oldenburger SV die beste Mannschaft, die im Turnier-Portfolio am Samstag und Sonntag alles hat, was für sehenswerten Indoor-Spektakel erforderlich ist.
Gruppe 1
In dieser Gruppe gibt es früh eine Überraschung: Landesliga-Aufsteiger TSV Kronshagen schickt Regionalliga-Absteiger Kilia Kiel mit einem 0:2 vom Parkett. Doch mit zwei folgenden Siegen ist Kilia auf jeden Fall, aufgrund der günstigen Konstellation und Spielausgänge, im Halbfinale vor dem letzten Spiel gegen den Heikendorfer SV. Die Kilianer müssen aber in ihren Partien schon viel investieren, um nicht vorzeitig die Titelverteidigung zu verlieren. In der Hauptrunde mit insgesamt 20 Spielen – und auch in den weiteren 3 Spielen – wird nämlich mit allen Bandagen gekämpft und gespielt. Im Vergleich zur Vorrunde geht es ordentlich zur Sache auf einem sehr hohen Turnierniveau. Doch der Oberligist erledigt seine Hausaufgaben nach dem schwierigen Start souverän mit Bravour.
Der TSV Kronshagen mit Winter-Neuzugang Metin Bozan (MED SV) hat Pech, dass der Lauf nicht gleich fortgesetzt wird. Das 2:2 gegen die Probsteier SG kassiert der TSVK Sekunden vor der Schlusssirene. Beim folgenden 0:0 gegen Heikendorf, übrigens dem einzigen torlosen Match im gesamten Turnier, muss mehr riskiert werden. So wie es die Cometen gegen Kronshagen vormachen und mit einem 2:1 sich einen Matchball verschaffen.
Denn das finale Gruppenspiel zwischen dem SVE Comet und der PSG ist ein echtes Finale. Der Sieger hat auf jeden Fall schon einen Scheck über 150 Euro für den 4. Platz im Turnier sicher. Bei einer Punkteteilung ist der TSV Kronshagen der lachende Dritte bei 3 punktgleichen Teams. Lange Zeit riecht es nach einer Nullnummer … .
Der Heikendorfer SV ist als Gastgeber mit viel Herz und Eifer dabei. Hier und da ein bisschen Fortune: Der 2. Platz wäre nicht weit entfernt gewesen. Der letzte Platz tut dem Spaß, mit dem nicht nur alle Heikendorfer Kicker bei diesem gerne gespielten Turnier dabei sind, keinen Abbruch. „Das ist schon anstrengend“, lacht und schnaubt HSV-Kapitän Bennet Klindt während des temporeichen Spiels gegen Kilia an der Torbande festhaltend.
(in Klammern Anzahl Tore in der Endrunde)
FC Kilia Kiel (1. der Flens-Oberliga): Justus Kaack (TW), Devran Boztepe, Jannis Voß, Tom Baller, Jeppe Waschko, Seymen Ködörgü (2), Luca Senger (1), Marvin Müller (2), Yannik Jakubowski, Salih Ramo.
Probsteier SG (2. der Verbandsliga Ost): Thomas Bohrmann (TW), Jan-Philipp Schindler, Volkan Töremen, Justus Schröder, Bennet Nitta (3), Lennard Reinke (2), Azem Mehanovic (2), Yasin Akbulut, Armin Hadzimujic (1), Bastian Schulze.
TSV Kronshagen (7. der Landesliga Schleswig): Alexander Bock (TW), Till Wallenstein, Badreddin Hamze (1), Metin Bozan, Erdogan Cumur (1), Emre Boz (2), Julius Siebenhüner, Coskun Yama, Enis Jashari (1).
SVE Comet Kiel (1. der Verbandsliga Ost): Lukas Losch (TW), Timur Yilmaz, Rinol Lahu, Teyi Lawson-Body (1), Maurice Knutzen, Marvin Petersen (2), Kosovar Morina, Alban Jashari, Anis Assameur.
Heikendorfer SV (9. der Verbandsliga Ost): Maximilian Müller (TW), Junus Telli, Lukas Deutschbein (2), Nico Haberl, Niklas Kracht, Kalvi Rumohr, Linus Mordhorst, Ole Sand, Bennet Klindt.
Schiedsrichter: Florian Lisiak (SV Friedrichsort), Jannik Prodzinski (TSV Kronshagen), Olaf Duhnke (Heikendorfer SV).
Spiele/Tabelle | ||
Heikendorfer SV | Probsteier SG | 1:3 |
FC Kilia Kiel | TSV Kronshagen | 0:2 |
SVE Comet Kiel | Heikendorfer SV | 1:1 |
Probsteier SG | TSV Kronshagen | 2:2 |
FC Kilia Kiel | SVE Comet Kiel | 1:0 |
TSV Kronshagen | Heikendorfer SV | 0:0 |
Probsteier SG | FC Kilia Kiel | 0:2 |
TSV Kronshagen | SVE Comet Kiel | 1:2 |
Heikendorfer SV | FC Kilia Kiel | 0:2 |
SVE Comet Kiel | Probsteier SG | 0:2 |
Pl. | Verein | Pkt. | Tore | |
1. | FC Kilia Kiel | 9 | 5:2 | |
2. | Probsteier SG | 7 | 7:5 | |
3. | TSV Kronshagen | 5 | 5:4 | |
4. | SVE Comet Kiel | 4 | 3:5 | |
5. | Heikendorfer SV | 2 | 2:6 |
Gruppe 2
Kurzweilig, sehenswert, rassig: Die stärkere und spannende Gruppe mit drei Oberligisten rockt! Gleich 50 Mal zappelt der Ball im Tornetz bei packenden Duellen zwischen den Parteien in diesem Teilnehmerfeld. Macht dann im Schnitt 5 Treffer pro Partie. Da bekommen die freudestrahlenden Augen der verzückten knapp 400 Zuschauern bei diesem Event am Sonntag kaum eine Ruhepause bei der großen Auswahl. Übrigens gibt es mehr als doppelt so viel Tore (22) wie in der ebenso spannenden Parallel-Staffel.
Der Oldenburger SV macht da weiter, wo er am Vortag aufgehört hat: mit Toren am Fließband! Der überragende Jan-Eric Kränzke (6 Tore) ist zwar nicht dabei, aber mit Silas Büning hat der OSV einen Hallenkicker der Extra-Klasse für Kränzke mitgebracht. Unglaublich, wie sich die Nummer 33 der Ostholsteiner durch die gegnerische Abwehr mit unglaublicher Wucht und Power durchtankt. Wenn es eine Auszeichnung zum besten Spieler gegeben hätte … .
Der positive Höhepunkt am späten Sonntag ist das Aufeinandertreffen der Rotenhöfer und Oldenburger in ihrem letzten Gruppenspiel. Der TuS muss gewinnen, um die nächste Runde zu erreichen. Dem Gegenüber ist es es völlig Latte, was passiert. Egal wie das Duell ausgeht: Platz eins ist sicher. Und dann feuern beide Teams aus allen Rohren. Das Produkt ist das torreichste Spiel des 1. Nazareth Personal Cup. 11 Tore in 12 Minuten, da kommt man als Zuschauern nicht dazu, in aller Ruhe die Verpflegung zu verputzen. Mit Felix Knuth haben die Rotenhöfer ihren Turm in der entscheidenden Schlacht. Der Kapitän, der wie im Halbfinale und auch Endspiel ohne Pause durchspielt ohne erkennbaren Kräfteverlust, erzielt gegen den OSV drei Tore und verhindert mindestens genauso viele Gegentreffer mit starkem Einsatz vor seinem Keeper Justin Sörensen. So überstehen die TuSler die Anschlusstreffer zum 1:2 und 2:3 der Ostholsteiner und ziehen dann uneinholbar davon unter die letzten Vier.
Nicht ganz koscher läuft es für den TSV Klausdorf, der mit einem Dreier im letzten Spiel gegen Eutin als Oldenburgs Sozius mitfahren würde. Eutin geht mit 2:0 in Führung. Nach dem Anschlusstreffer gibt es erst Rot für Din Mehanovic (Tätlichkeit?), dann erhält auch Nils Arne Benning (Verbalinjurie gegen Schiedsrichter Jannik Prodzinski) einen Platzverweis. Auch Trainer Dennis Trociewicz muss die Halle vorzeitig verlassen. In doppelter Unterzahl gibt es natürlich nichts mehr zu bestellen für die Klausdorfer, die bei ihrem Auftritt in der Hauptrunde einen sehr ansehnlichen Hallenfußball präsentieren. Die Chance für die tags zuvor an einem Turnier in Lübeck teilnehmenden Eutiner, mit drei Punkten im letzten Spiel der Gruppenrunde auf den Halbfinalzug aufzuspringen, sinkt mit dem Rotenhöfer 7:4 auf null Prozent.
Der TSV Flintbek hat sein Highlight gleich im Auftaktspiel: Ein 1:1 gegen den TuS Rotenhof, dem man auch schon in der Vorrunde am Samstag mit einem 2:0 überraschte. Danach gilt für den Verbandsligisten: Dabei sein ist alles. Die weiteren klassenhöheren Gegner kann die Elf von Matthias Liebal nicht verblüffen und sprachlos machen. Die Flintbeker erhalten wie die weiteren 5 ausgeschiedenen Teams einen 50-Euro-Gutschein.
Oldenburger SV (6. der Flens-Oberliga): Mike Benecke (TW), Heinrich Lunau (2), Lars Brunner (1), Jesper Görtz (1), Robin Bünning (3), Marcel Freund (3), Lucas Irmler, Marc Schwabe (5), Tim Röben-Müller, Silas Bünning (4).
TuS Rotenhof (7. der Flens-Oberliga): Justin Sörensen (TW), Tobias Quincke (TW), Leon Rathmann, Felix Ploog, Kenneth Traulsen (1), Moritz Gersteuer (2), Jan Pioch (3), Mats Henke, Henry Grothkopp (5), Felix Knuth (4), Simar Dilbagi, Johannes Kaack.
Eutin 08 (9. der Flens-Oberliga): Leon Dippert (TW), Louis Drews, Jannik Sarnow (1), Cedric Schrake, Fatlum Zymberi (4), Lennard Jakubenko (4), Lennard Jenssen (1), Lasse Schröder.
TSV Klausdorf (11. der Landesliga Schleswig): Johannes Marxen (TW), Tim Mordhorst, Thorge Salke (1), Finn Schwee (1), Bennet Holst, Anthony Voß (2), Stian Waschko (1), Nils Arne Benning (1), Din Mehanovic (2).
TSV Flintbek (7. der Verbandsliga Ost): Jonas Weber (TW), Malte Preuß (TW), Levent Ögmen, Mailk Ferhat, Corvin Rehder, Luca Schemborski (1), Joshua Grimm, Sahin Düzgün, Torben Frahm (1).
Spiele/Tabelle | ||
TuS Rotenhof | TSV Flintbek | 1:1 |
Oldenburger SV | TSV Klausdorf | 5:2 |
Eutin 08 | TuS Rotenhof | 1:5 |
TSV Flintbek | TSV Klausdorf | 1:4 |
Oldenburger SV | Eutin 08 | 4:1 |
TSV Klausdorf | TuS Rotenhof | 1:0 |
TSV Flintbek | Oldenburger SV | 0:4 |
TSV Klausdorf | Eutin 08 | 1:4 |
TuS Rotenhof | Oldenburger SV | 7:4 |
Eutin 08 | TSV Flintbek | 4:0 |
Pl. | Verein | Pkt. | Tore | |
1. | Oldenburger SV | 9 | 17:10 | |
2. | TuS Rotenhof | 7 | 13:7 | |
3. | Eutin 08 | 6 | 10:10 | |
4. | TSV Klausdorf | 6 | 8:10 | |
5. | TSV Flintbek | 0 | 2:13 |
Halbfinale
Kilia Kiel – TuS Rotenhof 0:1
Kilia-Coach Michel Witt setzt im Anfangsquartett auf Tom Baller, Yannik Jakubowski, Jannis Voß und Seymen Ködörgü. Auf der anderen Seite starten Felix Knuth, Simar Dilbagi, Henry Grothkopp und Jan Pioch. Die Verhältnisse sind nach der ersten Chance durch Knuth (1.) lange Zeit ausgeglichen, da alle sehr diszipliniert verteidigen. Nach siebeneinhalb Minuten beendet Henry Grothkopp, der sich sehr gut rechts durchsetzt und flach ins lange Eck trifft, schließlich die Nullnummer.
Das Duell nimmt nun Fahrt auf, da Kilia nun das Risiko erhöhen muss. Kurz darauf gibt es eine 2-Minuten-Strafe für Voß. Die Kieler überstehen die Unterzahl unbeschadet und haben dabei durch Jakubowski einen gefährlichen Abschluss. In Gleichzahl lässt der TuS anschließend in diesem Fifty-Fifty-Spiel sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen.
Oldenburger SV – Probsteier SG 3:1
Ähnlich verteilt sind die Verhältnisse im zweiten Vorfinale nicht. Spielen zwei Spielklassen Unterschied doch eine Rolle in diesem Fall. Die „(Gol)iaths Heinrich Lunau, Robin Büning, Lucas Irmler und Marc Schwabe treten zu Beginn gegen die „Davids“ Justus Schröder, Lennart Reinke, Azem Mehanovic und Armin Hadzimujic an.
Bevor David seinen Stein schleudern kann, knockt Marc Schwabe nach 100 Sekunden mit dem 1:0 ins lange Eck die PSG an. Dank Keeper Thomas „ToBo“ Bohrmann, der ein paar Mal pariert, bleibt es nach Hälfte der 12 Minuten Spielzeit ob des knappen 0:1 spannend.
Nach dem 2:0 nach etwas weniger als 8 Minuten wird die Probsteier SG mutiger und zeigt, warum man im Halbfinale steht. Am verdienten Einzug ins Endspiel des Oldenburger SV kann der tapfere Verbandsligist jedoch nur wenig rütteln.
9-Meter-Schießen um Platz 3
Kilia Kiel – Probsteier SG 4:3 n. E.
Jan-Philip Schindler hat mit dem 10. Neunmeter die Chance, die PSG-Mannschaftskasse um 300 Euro aufzustocken. Doch der Ball landet neben dem Tor, sodass die Kilianer doch noch die 300 Euro nach Kiel mitnehmen. Die Probsteier SG bekommt als Prämie für einen guten 4. Platz 150 Euro.
Endspiel
TuS Rotenhof – Oldenburger SV 1:3
Der TuS Rotenhof muss sich mit einer guten Performance im Finale dem Power-Fußball des OSV beugen. Vor allem Silas Büning setzt mit seiner Physis und Dynamik Akzente. Das 1:0 nach 180 Sekunden durch den Offensivspieler ist der Lohn für eine energische Vorleistung. Das 2:0 legt Lucas Irmler vor. Nach einem Eckball in der 9. Minute läuft Marc Schwabe in die Mitte ein und trifft zum 2:0.
Mit dem 1:2 durch Kenneth Traulsen, der eine sehr gute Balleroberung von Moritz Gersteuer zum Anschluss vollendet, keimt noch einmal Spannung auf. Doch nur kurz: Silas Büning bedient Schwabe und der elegante und als bester Torschütze mit einem Trophäe ausgezeichnete Techniker trifft mit seinem 10. Turniertor zum 3:1-Endstand kurz vor dem Schluss. Den Scheck in Höhe von 750 Euro wird dem Oldenburger SV im Anschluss bei der Siegerehrung von Niederlassungsleiter Kay Tappendorf (Nazareth Personal) überreicht. Der 2. Platz des TuS Rotenhof wird mit 400 Euro honoriert.
Torschützenliste
10 Tore
Marc Schwabe (Oldenburger SV)
8 Tore
Felix Knuth (TuS Rotenhof
6 Tore
Marcel Freund (oldenburger SV)
Henry Grothkopp (TuS Rotenhof)
Lennard Jakubenko (Eutin 08)
Jan-Eric Kränzke (Oldenburger SV)
Jan Pioch (TuS Rotenhof)
5 Tore
Emre Boz (TSV Kronshagen)
Marvin Petersen (SVE Comet Kiel)
Tim Röben-Müller (Oldenburger SV)
Faltlim Zymberi (Eutin 08)