Kieler MTV gewinnt Wintercup in Wahlstedt

von Olaf Wegerich

Der Kieler MTV nimmt den Sieger-Pokal mit nach Kiel. © 2025 Olaf Wegerich


Der Kieler MTV hat die 2. Auflage des Wahlstedter Wintercups im Frauenfußball gewonnen. Im Finale konnte sich der Regionalligist mit 2:0 gegen den Eichholzer SV behaupten. Der Überraschungszweite der Wellyou-Oberliga, der unter Trainer Hanifi Demir erst in dieser Saison in die höchste Landesklasse aufgestiegen war und sich sofort in der Spitzengruppe etablierte, bestätigte auch in Wahlstedt sein hohes Leistungsniveau.

Der von David Aumann trainierte KMTV war mit zwei Remis in den Gruppenspielen noch mäßig in das Turnier gestartet, steigerte sich dann aber deutlich und konnte am Ende den Turniersieg feiern. „Das war echt geil, was Frank Stoffers mit seinen Wahlstedter Mädels da auf die Beine gestellt hat. Ich bin da ganz der Hallenromantiker und spiele lieber mit Bande“, sagte Stephan Mordhorst, der sportliche Leiter beim Titelverteidiger Kieler MTV, der damit sicherlich gut das Stimmungsbild in der Halle wiedergab.

Szene aus dem Finale zwischen Bianca Piontkowski  (KMTV) gegen Josepha Nunold (vorne, Eichholzer SV). © 2025 Olaf Wegerich
Szene aus dem Finale zwischen Bianca Piontkowski (KMTV) gegen Josepha Nunold (vorne, Eichholzer SV). © 2025 Olaf Wegerich

Ärgerlich für die Organisatoren, die kein Eintrittsgeld für den Budenzauber erhoben hatten, war, dass nur wenige Kilometer weiter in Leezen ein Männerturnier mit vielen Mannschaften aus der Region stattfand, was leider so manchen Zuschauer gekostet haben dürfte. Schade, denn die Frauen zeigten technisch ansprechenden Fußball, lieferten sich packende, aber faire Zweikämpfe, und auch die Torhüterinnen zeigten oft Klasseparaden.

Den 3. Platz sicherte sich etwas überraschend der spielstarke Hamburger Oberligist Walddörfer SV, der im kleinen Finale den Regionalligisten SV Henstedt-Ulzburg mit 2:0 bezwingen konnte. Nachdem sich die Mannschaft von HU-Trainer Dennis Dreke in den Gruppenspielen noch souverän durchgesetzt hatte, wurde im Halbfinale gegen den späteren Turniersieger Kieler MTV eine souveräne Zwei-Tore-Führung leichtfertig verspielt, und die Kieler konnten sich etwas glücklich mit 3:2 durchsetzen.

Im zweiten Halbfinale setzte sich der Eichholzer SV deutlich mit 5:1 gegen den Walddörfer SV durch. Dabei war der Turnierauftakt für die Mannschaft von Trainer Hanifi Demir mit dem 1:7 im Auftaktspiel gegen HU noch völlig daneben gegangen.

Den 5. Platz sicherte sich der FC St. Pauli II mit einem 2:1 gegen den SV Wahlstedt Rot. Das Spiel um den 7. Platz gewann der SV Wahlstedt Weiß mit 1:0 gegen den Ahrensburger TSV. Zur besten Turnierspielerin wurde Alina Steiner vom Kieler MTV gewählt. Die Wahl zur besten Torhüterin fiel auf Siri Römhildt vom FC St. Pauli II.

Gespielt wurde in der Sporthalle in der Wahlstedter Scharnhorststraße in zwei Gruppen zu je vier Mannschaften über jeweils zwölf Minuten. Kurz vor dem Turnier hatte die Regionalligamannschaft des FC St. Pauli den Wahlstedter Organisatoren noch abgesagt, dafür nahmen die Hamburgerinnen mit ihrer Zweitvertretung teil, die in der Hamburger Oberliga eine gute Rolle spielt. Ebenso kurzfristig abgesagt hatte der SC Condor aus der Hamburger Oberliga. Dafür stellten die Gastgeberinnen zwei Mannschaften.

Trotz des Turniersieges beim Wintercup in Wahlstedt wollte beim Sieger KMTV keine große Freude aufkommen, denn der bisherige Saisonverlauf in der Punktrunde verlief für den Regionalligaaufsteiger bisher bei weitem noch nicht nach Wunsch. „Es ist immer schön, etwas zu gewinnen. Die Wertigkeit von einem Hallenturnier ist natürlich nicht so hoch. Wir müssen auf dem Platz performen und bewerten das Ergebnis nicht über“, sagte Stephan Mordhorst, der sportliche Leiter beim Kieler MTV.

Der Schwerpunkt bei den Kielerinnen, die ihre Heimspiele in Schilksee austragen, ist ganz auf den Klassenerhalt in der Regionalliga Nord ausgerichtet, wo erst fünf Punkte auf der Habenseite verbucht werden konnten und der Abstand zum rettenden Ufer bereits sechs Zähler beträgt. „Wir schießen keine Tore. Uns ist die Geschwindigkeit abhanden gekommen“, zieht Mordhorst nach zwölf Spielen mit erst sechs erzielten eigenen Toren für den KMTV eine eher durchwachsene Bilanz. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass offensiv in der Winterpause mit drei Verstärkungen noch einmal gezielt nachgerüstet wurde.

Katrin Ohlrau kommt vom Oberligisten Stjernen Flensborg und Lisa Wiedemann von Sternschanze aus der Hamburger Landesliga. Beide sind offensiv ausgerichtet einsetzbar, vornehmlich auf den Außenbahnen. Mit Karla Mesch konnte ein großes Talent vom Ratzeburger SV verpflichtet werden, das bereits wiederholt in der Landesauswahl zu überzeugen wusste und ebenfalls für die Offensive vorgesehen ist.

Höhepunkt der Vorrunde für den KMTV war der Auftritt im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten VfL Bochum (0:4) vor heimischem Publikum in Schilksee, dem 750 Zuschauer beiwohnten.

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