Beitragsfoto: Tino Kern wirbelte viel im Mittelfeld, hier versucht Jorit Rathje (21) Comets Kampftitan aufzuhalten. (Fotos: © Ismail Yesilyurt)
SVE Comet Kiel – MTSV Hohenwestedt 3:3 (1:2)
Batsch! Diese Ohrfeige hat dem SVE Comet bestimmt weh getan. In der dritten Minute der Nachspielzeit traf Benno Beckmann beim Gastspiel in Kiel zum 3:3-Endstand. Nicht ungewöhnlich? Doch, der MTSV Hohenwestedt spielte ob ausgeschöpftem Wechselkontigent und Verletzung (90.) in Unterzahl. Und Beckmanns Revier ist gewöhlich der eigene 16-Meter-Raum. Angesichts des Rückstandes erweiterte der Hohenwestedter Torwart seinen Aktionsradius an den gegnerischen Strafraum. An diesem Standort fiel Beckmann ein abgewehrter Freistoß vor der Füße. Zack! Bumm! Der Schuss zischte durch die Lücke der Abwehrbeine ins Netz. Das 3:3, das allen Fans sicherlich ein langgezogenes “Nein” oder auch “Ja” entlockt hat, schrieb der Heimelf die Fassungslosigkeit ins Gesicht. Das hätte ein lächelndes werden müssen. Denn bis auf das erweiterte Startfenster von knapp 20 bis 25 Minuten bot das Team von Cheftrainer Mark Hungerecker die bessere Performance.
Tino Kern wie Thor
Protagonist der Kieler Spielkultur mit spielerischen und kämpferischen Elementen war Tino Kern. Der groß gewachsene Blondschopf mit Vollbart wirbelte wie ein Wikinger durch das gesamte Mittelfeld und nicht ein einziger Grashalm blieb von der Dynamik des 26-jährigen verschont. Die Vorarbeit zum 2:2 und 3:2 bestärkten die gute Spielnote von Comets Nummer 13. Doch auch die Gäste hatten ihren Helden beim Abpfiff. Nach dem 1:0 durch Torge Hansen, der einen Rückpass vom gut aufspielenden Timm Bischoff verwertete, schien der verdiente Halbzeitdrink für Kern und Co zu warten.
Hohenwestedt überlistet den SVE Comet
Doch zwei kurze Haken der Hohenwestedter ließen die Kieler etwas torkeln. Die Gäste hatten schon einige Male ihr Können im schnellen Umschaltspiel offenbart. Nun schlugen sie eiskalt und unerwartet zu. Da kam die Pause rechtzeitig für den SVE. Coach Mark Hungerecker muss in der Kabine den richtigen verbalen Drink gemischt haben. Die Cometen kamen mit Wut und Energie auf das Spielfeld zurück. Die 3:2-Führung in der 80. Minute war mehr als verdient. Doch im Fußball ist Glück auch eine Komponente beim Erfolg. Dieses Mal in Person von Enno Beckmann. Batsch!
SVE Comet Kiel: Losch, Hansen (68. Niklas Schmidt), Demir (46. Eggers), Rassmanns, Pank, Wüllner (87. Schwaberau), Kern, Bischoff (67. Assalama), Björn Schmidt, Yilmaz, Braasch.
Trainer: Mark Hungerecker.
MTSV Hohenwestedt: Beckmann, Boye, Schnoor, Kochanski, Kracht, Baufeldt, Clas Sievers (75. Henne), Ploog, Rathje, Brandt (84. Taedcke), Tjark Sievers.
Trainer: Udo Kochanski.
Schiedsrichter: Marc Werner (DJK Flensburg).
Zuschauer: 100.
Tore: 1:0 Hansen (38.), 1:1 Tjark Sievers (43.), 1:2 Kochanski (45.), 2:2 Rassmanns (72.), 3:2 Björn Schmidt (80.), 3:3 Beckmann (90./+3).