Julian Huchzermeier köpft Kronshagen bei der PSG auf Wolke sieben

von Ismail Yesilyurt

Julian Huchzermeier (re., TSV Kronshagen) gelingt vielleicht das wichtigste Tor für seinen Verein. Links Nico Hirsch (Heikendorfer SV). © 2024 Ismail Yesilyurt


„Schöner geht es nicht im Fußball. Ich glaube nicht, dass ich das Spiel irgendwann mal vergessen werde. Wegen dieser Spiele ist man Trainer. Wegen dieser Spiele spielt man Fußball“, weiß Kronshagens Cheftrainer Karim Youssef, dass der Treffer von Julian Huchzermeier im letzten Nachholspiel der Verbandsliga Ost mit der letzten Sekunde der siebenminütigen Nachspielzeit das Tor zum sofortigen Wiederaufstieg in die Landesliga weit aufgestoßen hat.

Kopf-an-Kopf-Rennen um Meisterschaft

Mit dem 3:2 bei der Probsteier SG ist der TSV Kronshagener nun punktgleich mit dem SC Rönnau an der Tabellenspitze. Mit einer um 11 Treffer besseren Tordifferenz. Somit erwartet die Fans der Verbandsliga Ost am letzten Spieltag am kommenden Freitag ein Fernduell der beiden Randgemeinden von Kiel und Bad Segeberg.

PSG mit Notelf

„Mit 2:2 hätte das Spiel verdient abgepfiffen werden müssen. Aber nein, wir haben gefühlt gespielt, bis Kronshagen gewinnt. Echt eine Frechheit, das geht gar nicht“, war Zander nicht d’accord mit der großzügig bemessenen Nachspielzeit von Schiedsrichter Justin Fedde. Aber sehr einverstanden mit der Leistung einer PSG-Notelf, die über sich hinaus wuchs. „Aber ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen. Bin mega stolz auf die. Was wir heute geleistet haben mit dem dünnen Kader.“

Karim Youssef muss etwas improvisieren

Auch der Tabellenzweite muss personell gebeutelt beim Tabellenfünften aus Schönberg antreten. Abwehrchef Coskun Yamak war nach seinem Bänderriss beim 4:2 im Spitzenspiel gegen den Heikendorfer SV am Wochenende nicht dabei. Zu allem Übel verletzte sich auch noch Lukas Nickel, der für Yamak in die Innenverteidigung zurück gezogen wurde, recht früh. Mit Felix Jacobs aus den Altherren und U 19-Kicker Yunus Boz hatte Youssef noch Potenzial in der Hinterhand, die auch zum Startelf-Einsatz kamen.

5-4-1-Bollwerk schwer zu knacken von Kronshagen

„Eigentlich gut gestanden, nichts zugelassen, sehr gut verteidigt, Räume eng gemacht, Ketten gehalten“, so die Kurzfassung von PSG-Co-Trainer Björn Zander, der den beruflich im Ausland weilenden Spielertrainer Florian Stahl vertrat, über die Partie, in der der TSV 20 Minuten Anlaufszeit benötigt. Die Gastgeber, die tief stehend ein 5-4-1-Bollwerk aufbauen, haben in dieser Zeitspanne die einzige, aber hochkarätige Chance auf das 1:0. Doch Morten Bossmann (4.) verzieht knapp. Nachdem sich der Gast gefangen hat, führt ein schönes Solo von Nick Rixen dann zum 1:0 für Kronshagen.

Azem Mehanovic mit direkt verwandeltem Freistoß zum 1:1

Auch nach der Pause hält die PSG am gut funktionierenden System fest. Und kommt durch einen direkt verwandelten Freistoß von Azem Mehanovic zum 1:1. „Was auch gar nicht unverdient war, weil wir wirklich, ja alles auf dem Platz gelassen haben, was wir hatten. Und das mit dem Kader, war echt stark. Wunderbar“, staunte Zander über die Gemeinschaft im PSG-Team. Die Kronshagener, noch beim Mauerstellen samt Keeper, monierten beim Schiedsrichter dessen Ansage „auf Pfiff“.

Azem Mehanovic (mitte, Probsteier SG) bekommt gegen Kronshagen einen Scorerpunkt und asist. © 2024 Ismail Yesilyurt
Azem Mehanovic (mitte, Probsteier SG) bekommt gegen Kronshagen einen Scorerpunkt und asist. © 2024 Ismail Yesilyurt

Nach der erneuten Führung kann der Gast mit einem möglichen 3:1 nicht alles klar machen. Mehanovic zirkelt einen Freistoß punktgenau auf Haris Osmanovic, der eine Minute vor Beendigung der regulären Spielzeit zum 2:2 einnickt.

Stimmen zum Spiel

Karim Youssef (Trainer TSV Kronshagen)
Björn Zander (Co-Trainer Probsteier SG)

Siebter Himmel und Aufstieg nicht weit weg

Den letzten Konter spielt die Probsteier SG vor den leuchtenden Augen der Rönnauer 25-Mann-Vertretung nicht ganz richtig zu Ende. Kronshagen hat in Ballbesitz noch die Ruhe und Geduld, einen letzten Angriff aufzubauen. Der jüngste TSV-Spieler mit Yunus Boz ist mutig, wagt auf seiner Seite ein Dribbling und bedient mit einer schönen Flanke Huchzermeier. Nach dessen wuchtigen Kopfball ist der siebte Himmel nach dem gleich folgenden Schlusspfiff nicht weit. Auch nicht der direkte Aufstieg in die Landesliga.

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