Jonas Kessler entscheidet Kieler Stadtderby zwischen VfB und Wik

von Helwig Pfalzgraf

Jonas Kessler (li., Wiker SV), hier im gegen Alban Jashari (SVE Comet Kiel), ist mit seinem Doppelpack Matchwinner für die Wik gegen den VfB Kiel. © 2023 Ismail Yesilyurt


Auf der Kieler Waldwiese begrüßte in der Verbandsliga Ost der heimische VfB den Stadtrivalen Wiker SV zum Derby. Der Heimverein begann mit den gleichen Feldspielern wie in der Vorwoche beim Erfolg bei der FSG Saxonia, nur im Tor ersetzte absprachegemäß der Ex-Wiker Daniel Quoos diesmal Bent Möllgaard. Auch bei der Wik stand mit dem Neuzugang Leon Trentepohl ein Spieler in der Startelf, der viele Jahre für den heutigen Gegner aktiv war.

Die erste Hälfte gehört der Wik

Das Spiel begann ausgeglichen auf Augenhöhe. Die erste gute Möglichkeit hatte nach 10 Minuten die Wik nach Angriff über die starke linke Seite nach Flanke von Justus Harmsen durch Matthis Bremer, der halbrechts frei an Quoos scheiterte. Marek Hopp beförderte die Kugel endgültig aus der Gefahrenzone.

Jonas Kessler sträflich frei zum 1:0 für die Wik

Danach bestimmte die Wik die Partie. Und ging folgerichtig in Führung: Nach einer bereits abgewehrten Ecke gewann die Wik den zweiten Ball, Alexander Theel flankte von rechts, und der sträflich freie Lehramtsstudent Jonas Kessler platzierte den Ball schulbuchmäßig per Kopf unhaltbar für Quoos gegen dessen Laufrichtung genau in den Giebel.

Fortan ließ dder Gast Ball und Gegner laufen, hatte in Ballnähe meist Überzahl. Der VfB musste sich in dieser Phase auf die Defensive beschränken, was der Spirgatis-Elf auch gut gelang. So hatte nur Jan-Luca Bruckmann (37.) noch für die Wik eine sehr gute Gelegenheit, scheiterte aber am starken Quoos. Zur Halbzeit führte die Auberg-Elf verdient.

Spannende zweite Hälfte

Vor einer größer werdenden Zuschauerzahl, einige kamen vom Kilia-Platz, verlief die zweite Halbzeit unterhaltsam und spannend. Nach der Pause muss die Heimelf früh verletzungsbedingt wechseln, Yannis Schwerdtfeger geht raus, Klaus Poweleit kommt. Wenig später ersetzt bei der Wik Niklas Raith den starken Bruckmann.

Unterdessen veränderte sich die Statik des Spiels etwas. Die zwei VfB-Stürmer Yannik Imm und Tanathorn Rermssongnern liefen jetzt nicht mehr ganz so hoch an, sondern standen tiefer, womit für die Wik die Räume etwas enger wurden. Den Gastgebern gelangen so jetzt vermehrt Ballgewinne, der Aufbau der Osterhoff-Elf geriet jetzt doch mal etwas ins Stocken. Das Spiel wurde etwas ausgeglichener.

VfB-Keeper Daniel Quoos mit Glanzparaden

Auch der VfB hatte nun die ersten Torabschlüsse zu verzeichnen. Doch die weitaus größeren Gelegenheiten hatte bei verteiltem Spiel weiterhin der Gast. Quoos hielt mit Glanzparaden und einmal auch mit bedingungslosen Nachsetzen bis zur Seitenauslinie gegen den wendigen Simon Kahnwald, Kapitän Bennet von Rönnen und gegen Kessler die Heimelf im Spiel.

Etwas überraschend dann der Ausgleich. Nach einer Ecke von Christian Wittstock kam zentral vor dem Wiker Tor an der Fünfmeter-Linie ausgerechnet der kleinste VfBer Rermsoongnern frei zum Kopfball und drückte den Ball via Lattenunterkante über die Linie (77.).

Tanathorn Rermsoognern (re., VfB Kiel), gegen Philipp Haye (TSV Plön) erzielt das Zwischenergebnis zum Ausgleich. © 2023 Ismail Yesilyurt
Tanathorn Rermsoognern (re., VfB Kiel), gegen Philipp Haye (TSV Plön) erzielt das Zwischenergebnis zum Ausgleich. © 2023 Ismail Yesilyurt

Doppelpack für Jonas Kessler

Doch bereits im Gegenzug gelingt den unbeeindruckten Wikern die erneute Führung. Wieder über links läuft eine schnelle Kombination, der VfB bekommt keinen Zugriff. Nach Querpass auf den zweiten Pfosten hat Kessler keine Mühe, seinen persönlichen Doppelpack zu schnüren.

Endphase mit viel Hektik

Die in der zweiten Hälfte deutlich verbesserten Platzherren versucht in der Schlussphase nochmal alles. Die letzten Minuten werden auf beiden Seiten zur Nervenschlacht. Dominik Thomsen muss nach zu harter gelb-roter Karte vorzeitig auf die Bank. Ein letzter Freistoß für den VfB aus 18 Metern, gegen den Dannie Osterhoff leidenschaftlich protestiert, landet in der Mauer. Einen finalen 20-Meter-Schuß Imms entschärft Wiks Keeper Justin Sörensen souverän. So bleibt es beim unter dem Strich verdienten Sieg der Auberg-Elf auf der Waldwiese.

VfB Kiel: Quoos – Cobanyan (67. Borchert), Marek Hopp (85. Ramalho), Wittstock – Herzog-Truxa (67. Martin) – Stitou, Franciosi, Rohgalf, Schwerdtfeger (53. Poweleit) – Imm, Rermsoongnern.
Trainer: Tim Spirgatis.

Wiker SV: Sörensen – Bruckmann (55. Raith), Trentepohl, Thomsen, Ketelsen – Harmsen, Kessler (80. Blechenberg), von Rönnen, Theel (82. Wittern) – Kahnwald, Bremer.
Trainer: Dannie Osterhoff.

Schiedsrichter: Alexander Hahn (TSV Lensahn),
Assistenten: Kevin Engel, Paul Schlichting.

Zuschauer; 75.

Tore: 0:1 Kessler (17.), 1:1 Rermsoongnern (77.), 1:2 Kessler (78.).

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