Der klare Sieg im Hinspiel gegen den TSV Sieverstedt gefiel HSG-Trainer Philipp Petriesas (B). © 2022 Horst Reinke
Nur eine Woche nach dem, vor allem in der Höhe überraschenden, 38:31-Erfolg der HSG Schülp/ Westerrönfeld/ Rendsburg gegen den Meister TSV Hürup stehen die Mannen vom Trainerteam Philipp Petriesas und Arne Backhaus beim unbekümmert aufspielenden Aufsteiger TSV Sieverstedt, der im Hinspiel deutlich mit 38:24 besiegt werden konnte, vor einer kniffligen Auswärtsaufgabe.
TSV Sieverstedt mit drei Aufstiegen in Serie
Vater des Erfolgs in der nur 1600 Einwohner zählenden Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg unweit der A7 ist Dirk Hasenpusch, der schon seit über 20 Jahren in der handballverrückten Gemeinde als Trainer tätig ist und in der Spielzeit 2017/18 auch auf eine Spielzeit mit seinen Jungs in der A-Jugend-Bundesliga zurück blicken kann. Mit der Männermannschaft gelang Hasenpusch zuletzt dreimal der Aufstieg von den Niederungen der Kreisliga bis nun in die Oberliga, wo der Aufsteiger auch gleich einen tollen Start hingelegt hatte, inzwischen aber nicht ganz unerwartet auf den 11. Platz abgerutscht ist. Mit 9:25 Punkten und einem Spiel Rückstand steht der TSV aber weiterhin über dem Strich und hat es selbst in der Hand, den Klassenerhalt einzutüten.
„Wir müssen versuchen, unsere Verfolger auf Distanz zu halten. Dazu müssen wir natürlich unsere Heimspiele gegen die Mitkonkurrenten FC St. Pauli und SG Flensburg Handewitt 2 gewinnen, um im Abstiegskampf zu bestehen. Auswärts wartet auf uns ein sehr schweres Programm gegen die Mannschaften von ganz oben. Da wird es sehr schwer zu punkten.“
Wiedersehen mit alten Bekannten
Für die HSG kommt es bei der Partie zu einem Wiedersehen mit alten Bekannten. Torhüter Daniel Fandel (früher Schäfer) spielte zwei Jahre von 2015 bis 2017 unter Trainer Rainer Pilz für die HSG und erinnert sich gern. „Das war eine schöne Zeit, die ich dort erlebt habe. Alles war sehr familiär. Sportlich lief es ganz solide. Wir hatten einen gesicherten Mittelfeldplatz. Ich bin dann aber wieder zurück nach Tarp gezogen und habe, nachdem Sieverstedt bei mir angefragt hatte, dort angefangen.“
TSV-Ziel: Klassenerhalt
In Sieverstedt wird der TSV von einer Welle der Euphorie getragen und auch das Umfeld sucht seinesgleichen. „Wenn wir am Freitag oder Samstag unsere Heimspiele haben, ist die Halle immer voll. Häufig kommen dann weit über 250 Zuschauer und unser blauer Block macht ordentlich Radau. Viele der Spieler, die damals in der A-Jugend-Bundesliga gespielt haben, bilden nun unser Grundgerüst. Zudem haben wir einen großen Kader und ein funktionierendes Trainer- und Organisationsteam“, fühlt sich Fandel beim TSV Sieverstedt nicht nur sportlich pudelwohl und hofft, auch in der nächsten Saison mit seiner Mannschaft in der Oberliga dabei zu sein. „Zum Anfang lief es ganz gut für uns. Gegen die etablierten Oberliga-Mannschaften haben wir es natürlich schwer“, sagt Fandel, der sich noch gut an das Hinspiel in der Heidesandhalle erinnern kann. „Da haben wir ordentlich einen auf den Deckel bekommen“, so Fandel.
THW Kiel beim TSV Sieverstedt
Einer der sportlichen Höhepunkte dieser Saison war das Testspiel am 1. Februar gegen den Bundesligisten THW Kiel (25:45), das auf Initiative der Provinzial-Versicherung zustande gekommen ist. „Das war schon eine Herausforderung. Die werfen ganz andere Bälle und auch mit einer ganz anderen Geschwindigkeit“, erinnert sich Fandel aber trotzdem gerne zurück an das Spektakel, über den auch der NDR im Radio ausführlich berichtete. Mit Philipp Kristof gibt es im Kader der Sieverstedter noch einen weiteren ehemaligen HSG-Spieler im Kader.