Florian Kuklinski schmälert späte VfR-Freude mit Last-Minute-Kopfball

von Redaktion Youkick

VfR-Kapitän Dustin Christophersen (li.) versucht, Osterrönfelds quirligen Doppeltorschützen Florian Kuklinski zu bändigen. (Fotos: © Ismail Yesilyurt)


Osterrönfelder TSV – VfR Neumünster 2:2 (1:1)

Bei ungemütlichen Schmuddelwetter trafen zwei im tabellarischen Niemandsland platzierte Teams aufeinander. Trotzdem entwickelte sich auf gut bespielbaren Kunstrasens eine ansehnliche, umkämpfte und spannende Partie.

Der Osterrönfelder TSV bemühte sich, das Spiel von Beginn an zu bestimmen. Allerdings hielt Rasensport mit spielerischen Mitteln dagegen, hatte seinerseits zunächst geringfügig mehr Ballbesitz und wirkte spielerisch etwas stärker. Der OTSV wirkte gefährlicher, schnelle Umschaltaktionen brachten den VfR immer wieder in Bedrängnis. Als VfR-Torwart Kjell Berger bei einem hoch aus dem Halbfeld auf den OTSV-Mittelstürmer-Hünen Florian Kuklinski geschlagenen Ball zu spät kam, hatte der VfR Glück. Kuklinski köpfte den Ball um Millimeter vorbei, der zu spät kommende Berger räumte den Stürmer ab. Ein Elfmeter wäre hier durchaus gerechtfertigt gewesen.

Eine Karo-Einfach-Aktion brachte wenig später die TSV-Führung: Eine von rechts aufs Tor gezogene Ecke köpfte Kuklinski völlig frei aus drei Metern vor dem auf der Linie verharrenden Berger ein. Auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte hatten die Gastgeber die größeren Möglichkeiten. Berger musste sein ganzes Können aufbieten, um Schüsse des ansonsten gut bewachten Linksaußen Jannik Sierks (26.) und des auffälligen Rechtsaußen Felix Peter Struck (32.) zu entschärfen.

Pechvogel des Tages - OTSV-Kicker Felix Struck machte seinen Vornamen nicht alle Ehre, hinten Issam Khemiri
Pechvogel des Tages – OTSV-Kicker Felix Struck machte seinen Vornamen “der Glückliche” nicht alle Ehre, hinten Issam Khemiri. Der Osterrönfelder vergab eine Handvoll an klaren Chancen.

Neumünster kam aber auch immer besser in die Partie, vor allem über die Außen wurde Druck aufgebaut. Der schnelle Hirsch war links immer wieder bis zur Grundlinie durch, fand innen aber keine Abnehmer. Nach einer Ecke von Wehde scheiterten Sabri Nasri und Vuk Vukelic aus Nahdistanz innerhalb einer Sekunde am bis dahin fast beschäftigungslosen Sören Wiechert (40.).

Nachdem die VfR-Außenverteidiger Christoph Kahlcke und Hendrik Wehde sich auf Rechtsaußen schön durchkombiniert hatten, wurde letzterer 20 Meter halbrechts vor dem Tor gefoult. Den kurz abgelegten Freistoß setzte Dustin Christophersen an die Latte, der Nachschuss von Finn Block landete ebenfalls am Aluminium (44.).

Der VfR setzte nach und presste hoch. Osterrönfelds Kapitän Sören Müller riskierte hart bedrängt einen Rückpass, Vukelic spritzte dazwischen und markierte noch vor der Pause den Ausgleich (45. + 2.).

Auch nach der Pause bestimmte zunächst der VfR die Partie. Doch nachdem der glücklose Struck (54.,55.) kurz nacheinander zwei Riesenchancen für die Platzherren versiebt hatte, war beim VfR der Stecker zunächst gezogen. Die Mannschaft von Heimtrainer Maik Gabriel kam immer besser ins Spiel. Kuklinski ganz frei vor Berger (65.), der hervorragend parierte, sowie vor allem Struck, der den Ball übers leere Tor setzte (70.), hätte die Gelb-Blauen in Führung bringen können, ja müssen.

Der eingewechselte und dribbelstarke Ahmad Quraeschi, hier gegen Jan Doose (re.) belebte das VfR-Spiel.
Der eingewechselte und dribbelstarke Ahmad Quraeschi, hier gegen Jan Doose (re.) belebte das VfR-Spiel.

Erst in der Schlussviertelstunde, jetzt unter Flutlicht, kam der spielerisch etwas bessere VfR wieder in die Partie. Die Einwechselungen taten dem VfR gut, der quirlige Ahmad Quareschi brachte neuen Schwung. Eine scharfe Flanke des ebenfalls gerade eingewechselten Leon Gehrke von rechts hätte fast die VfR-Führung bedeutet, die vogelwilde Flipper-Abwehraktion des OTSV konnte Wiechert gerade noch zur Ecke klären (83.).

Es wurde eine spannende, ja fast dramatische Schlussphase. Beide Teams spielten voll auf Sieg. Nach einer schnell gespielten VfR-Umschaltaktion drang Mika Hirsch in den Strafraum und kam im Zweikampf zu Fall, Feldt entschied trotz starker Proteste der Osterrönfelder auf Elfmeter. Diesen verwandelte Wehde eiskalt (89.).

Hendrik Wehde hebt nach seinem sicher verwandelten Elfmeter ab
Hendrik Wehde hebt nach seinem sicher verwandelten Elfmeter ab.

Doch nur zwei Minuten später erzwang der OTSV einen Eckball. Dieser Eckball war eine Kopie des Führungstores aus der 14. Minute, wieder köpfte Kuklinski aus Nahdistanz mühelos ein (90+1.). Das war es aber noch lange nicht: Wiederum zwei Minuten später hätte Hirsch für den VfR alles klarmachen können, er hob den Ball frei vor Wiechert zwar über diesen hinweg, der Ball jedoch flog um Millimeter am Kasten vorbei (90. + 3).

Und als bei der nächsten und letzten Offensivaktion des VfR der eisenharte Gehrke vom hart einsteigenden und bereits früh verwarnten Doose hart umgemäht wurde (90+4.), sprang Gehrke sofort wieder auf, während sich Doose verletzte und obendrein gelb-rot erhielt. Der 25-Meter Freistoß brachte jedoch nichts mehr ein.

Unter dem Strich ein gerechtes Resultat: Der Osterrönfelder TSV mit den klareren Möglichkeiten, der VfR Neumünster spielerisch vielleicht etwas reifer.

Osterrönfelder TSV: Wiechert – S. Müller (89. Zuleger), Jo. Landtreter, Ja. Landtreter, Doose – Rathjen, Roller (59. Lazoreac) – Struck (90./+2 Dogan), Neumann (59. Knuth), Sierks – Kuklinski.
Trainer: Maik Gabriel.

VfR Neumünster: Berger – Kahlcke, Möller, Christophersen, Wehde – Block, Stölting (83. Schomaker) – Nasri (89. Latifi), Khemiri (69. Quareschi), Hirsch – Vukelic (83. Gehrke).
Trainer: Abdulselam Yilmaz.

Schiedsrichter: Torge Feldt (Fortuna Glückstadt).
Assistenten: Björn Nebendahl, Finn Ebsen.

Zuschauer: 150.

Gelb-Rot: Doose (90./+4, OTSV)

Tore: 1:0 Kuklinski (14.), 1:1 (45./+2) Vukelic, 1:2 Wehde (89., Foulelfmeter), 2:2 Kuklinski (90./+1).

ähnliche Artikel

Consent Management Platform von Real Cookie Banner