Die verdiente Führung durch Dennis Lühr (re.) gab der TSV Stein noch ab (Archivfoto). © 2022 Ismail Yesilyurt
TSV Stein – TSV Flintbek 1:2 (1:0)
45 Minuten reichen nicht für drei Punkte. Das bekam der TSV Stein leidvoll vor Augen geführt, der im Heimspiel gegen den TSV Flintbek eine Halbzeit lang eine starke Partie zeigte und 1:0 führte, dann aber die Zügel schleifen ließ und in der Schlussviertelstunde noch zwei Treffer kassierte.
„Wir haben uns selbst um den Lohn gebracht. 45 Minuten waren wir auf einem guten Weg. Die Niederlage war völlig unnötig“, erklärte Steins Trainer Jan Sell, dessen erfahrene Mannschaft im zweiten Abschnitt fahrig agierte. Anfangs hingegen bot Stein eine anspruchsvolle Performance. Schnelle Ballgewinne nach aggressivem Pressing, gutes Umschaltverhalten und beeindruckende Körperlichkeit. Stein stand voll im Saft. Die Flintbeker hingegen, die es zunächst mit einem geordneten Aufbauspiel versuchten, kamen gegen die gut gestaffelten Hausherren nicht zum Zuge und versuchten es in der Folge mit langen Bällen.
„Die haben wir auch gut wegverteidigt. Alle Spieler haben genau das gemacht, was sie machen sollten. Unsere Führung war dann auch hoch verdient“, meinte Sell. Nach einer Umschaltsituation kam der Ball durch die Schnittstelle, erreichte Dennis Lühr, der sich lösen konnte und überlegt zum 1:0 für den TSV Stein einschob (44.). Zehn Minuten nach dem Wechsel verloren die Steiner jedoch völlig den Faden. Konzentrationsmängel führten zu leichten Ballverlusten, und Unruhe ergriff die gesamte Mannschaft der Hausherren. „Dabei haben wir viele Routiniers. Das ist mir unbegreiflich. Wir hatten keine Offensivaktion mehr, standen viel zu tief, und es war nur eine Frage der Zeit, wann wir ein Tor kassieren“, verstand Steins Trainer Jan Sell die Welt nicht mehr.

Flintbek ließ sich nicht lang bitten, übernahm gegen lethargische Steiner das Kommando und glich nach einer Flanke auf den zweiten Pfosten durch den vier Minuten zuvor eingewechselten Friedrich Erasmi verdientermaßen aus (1:1, 77.). „Wir haben uns selbst aus dem Spiel genommen. Eigentlich war fast schon abzusehen, dass wir auch noch den zweiten Gegentreffer kassieren“, sagte Jan Sell, der Recht behalten sollte. Nach einem Pass in das Steiner Abwehrzentrum behielt Tim Hartlep die Nerven und schob souverän zum 2:1-Endstand für den TSV Flintbek ein (88.).
TSV Stein: Hoppe – Naleschinski (70. Feilbach), Wagner (9. Schmid-Lürsdorf), Znaniewicz, Flemming – Nickel, Blumenthal – Marr, Lühr, Schneider – Federwisch (80. Wirbel).
Trainer: Jan Sell.
TSV Flintbek: Klarmann – Jasari (90./+2 Matthiesen), Rehder, Rober, Schröder, Wischnewski (68. Czymai), Dagga (73. Erasmi (90./+1 Rex)), Azemi, Hartlep, Frahm, Büssau.
Trainer: David Lehwald.
Schiedsrichter: Aaron Bockmeyer (TSV Kropp).
Assistenten: Anika Bargholz, Patrik Balzer.
Zuschauer: 75.
Tore: 1:0 Lühr (44.), 1:1 Erasmi (77.), 1:2 Hartlep (88.).