3:0 gegen Inter Türkspor Kiel – SV Todesfelde stürmt an die Tabellenspitze

von Olaf Wegerich

Moritz Haye (Inter Türkspor Kiel) wirft sich in den Schuss von Janek Sternberg (SV Todesfelde). Die Kieler verteidigten mit viel Leidenschaft. © 2025 Olaf Wegerich


Geduld war gefragt im Joda-Sportpark. Der SV Todesfelde tat sich beim am Ende souverän herausgespielten 3:0 (2:0)-Erfolg gegen den lange Zeit gut mithaltenden Aufsteiger Inter Türkspor Kiel aber phasenweise sehr schwer. Zwei krasse individuelle Fehler der Gäste vor 255 Zuschauern im Joda-Sportpark waren der Wegbereiter für die Treffer von Morten Liebert (36.) und Joel Denis (41.) zur 2:0-Halbzeitführung. Nach der unnötigen Gelb-Roten Karte gegen Ömer Sönmez (56.) spielte Inter über 34 Minuten in Unterzahl. Die Mannschaft von Trainer Dirk Hellmann, der den im Urlaub weilenden Björn Sörensen vertrat, konnte die Überzahl nur noch zu einem weiteren Treffer von Rafael Krause (88.) zum 3:0-Endstand nutzen. Mit nunmehr fünf Siegen hat der Regionalligaabsteiger einen perfekten Saisonstart hingelegt und erneut die Tabellenspitze übernommen. Inter, das bisher nur Auswärtsspiele bestritten hat, fällt durch die Niederlage auf den 10. Platz.

Die Gastgeber begannen sehr schwungvoll und kamen bereits in der Anfangsphase zu einigen Eckbällen. Inter stand gut gestaffelt und versuchte immer wieder, über seine schnellen Spitzen selbst gefährlich zu werden.

Mats Klüver trifft nur den Pfosten

Richtig gefährlich wurde es erstmals, als Tofes Mats Klüver (12.) aus gut sechzehn Metern abzog und nur den Pfosten traf. Den Abpraller konnte Mirko Boland dann nicht mehr richtig verwerten.

Mats Klüver der Denker und Lenker im Spiel von Todesfelde.© 2025 Olaf Wegerich
Mats Klüver der Denker und Lenker im Spiel von Todesfelde.© 2025 Olaf Wegerich

Nur drei Minuten später kommt Benjamin Petrick aus der Drehung zum Abschluss, doch sein Schussversuch ist zu mittig angesetzt, um für Gefahr zu sorgen. Bis auf einen Durchbruch von Max Musci (26.) über halbrechts, der aus zwölf Metern flach abzog und an Torhüter Lukas Hoop scheiterte, der zur Ecke abwehren konnte, kam von Tofe nun nicht mehr viel – auch, weil die Gäste es immer wieder gut schafften, das Spiel zu beruhigen. In diese Phase fällt auch Inters erster guter Torabschluss durch Pascal Polonski (33.), der nur knapp das Tor verfehlte.

Fauxpas von Lukas Hoop – Morten Liebert trifft zum 1:0

Dann leistete sich der bis dahin sehr präsente und zweikampfstarke Aufsteiger einen kapitalen Bock im Spielaufbau, als der junge Torhüter Lukas Hoop Benjamin Petrick den Ball in die Füße spielte, der sofort querlegte auf Morten Liebert (36.), der keine Mühe hatte, zum 1:0 in das verwaiste Tor der Gäste einzuschieben.

Inter nach Eckball klassisch ausgekontert – Joel Denis erhöht auf 2:0

Im Anschluss an einen Eckball konnte Tofes bis dahin beschäftigungsloser Torhüter Fabian Landvoigt den Ball nur in die Mitte wegboxen. Dort stand Andre Volkers, der sofort abzog, doch die vielbeinige Abwehr der Gastgeber konnte den strammen Schuss auf der Torlinie in höchster Not klären. Daraus entwickelte sich ein schneller Konter, weil bei Inter die Restverteidigung überlaufen wurde und Joel Denis aus der eigenen Hälfte frei auf Torhüter Lukas Hoop (41.) zulaufen konnte, dann die Ruhe behielt und überlegt zum 2:0 einschob.

Tahir Yilmaz (Inter Türkspor Kiel) gegen Tyler Körting (re., SV Todesfelde). © 2025 Olaf Wegerich
Tahir Yilmaz (Inter Türkspor Kiel) gegen Tyler Körting (re., SV Todesfelde). © 2025 Olaf Wegerich

Inters Ligamanager Bülent Seker, der bereits zuvor durch einige Zwischenrufe, die nicht zu überhören waren, auf sich aufmerksam gemacht hatte, war nun nicht mehr zu halten und stürmte wutentbrannt von der Tribüne in Richtung Trainerbank. Danach war Halbzeit, und die Gemüter beruhigten sich.

Nach der Pause nahm das Spiel sofort wieder Fahrt auf. Tofe wurde dabei zweimal über scharfe Hereingaben von der Außenposition brandgefährlich, und Inter durch einen Konter von Tahir Yilmaz (47.), der aus halbrechter Position knapp verzog. Im Gegenzug konnte Benjamin Petrick (48.) im Strafraum noch erfolgreich geblockt werden.

Inter-Coach Thomas Schwantes gibt die Richtung vor. © 2025 Olaf Wegerich
Inter-Coach Thomas Schwantes gibt die Richtung vor. © 2025 Olaf Wegerich

Inter-Trainer Schwantes mit gelungener Einlage

Dann erntete Inter-Trainer Thomas Schwantes (53.) großen Beifall, als er einen langen Ball auf Höhe der Trainerbänke wie zu besten Zeiten mit der Brust annahm und abtropfen ließ. Gekonnt ist gekonnt.

Sönmez mit harter Ampelkarte runter

Wenig später waren die Gäste in einem absolut fairen Spiel nur noch zu zehnt, als Ömer Sönmez (56.) bei der Ausführung eines Freistoßes sich vor den Ball stellte. Eine energische Ermahnung hätte hier sicher auch gereicht, schließlich lag Inter mit zwei Toren hinten.

Ömer Sönmez (Inter Türkspor Kiel) gegen Jan-Marc Schneider (SV Todesfelde). © 2025 Olaf Wegerich
Ömer Sönmez (Inter Türkspor Kiel) gegen Jan-Marc Schneider (SV Todesfelde). © 2025 Olaf Wegerich

In Überzahl bestimmten die Gastgeber zwar eindeutig das Spielgeschehen, doch Inter hielt weiter gut dagegen und sorgte immer wieder durch konsequente Zweikampfführung und Umschaltmomente für Entlastung.

Tofe mit vielen Chancen

Erst in der Schlussphase wurden die Gastgeber wieder zwingender in ihren Aktionen und kamen durch Noah Awuku (75.) sowie eine Doppelchance von Pepe Kruse (78.) zu guten Torchancen, doch Lukas Hoop war auf der Linie kaum zu bezwingen. Auch eine herrliche Direktabnahme von Max Musci (82.), der sich immer wieder in die Angriffe einschaltete, landete nur knapp neben dem Tor.

Denzel Imasün (Inter Türkspor Kiel) gegen Max Musci (SV Todesfelde). © 2025 Olaf Wegerich
Denzel Imasün (Inter Türkspor Kiel) gegen Max Musci (SV Todesfelde). © 2025 Olaf Wegerich

Bei einem Drehschuss von Mats Klüver in die lange Ecke musste der Kieler Keeper Hoop noch einmal all sein Können aufbieten, um den Einschlag zu verhindern.

Krause setzt mit Zaubertor den Schlusspunkt

Chancenlos war der junge Torhüter aber bei dem raffinierten Schlenzer von Tofes Dribbelkünstler Rafael Krause (88.) in den Knick zum 3:0-Endstand.

Fazit: Tofe landete am Ende einen absolut verdienten Arbeitssieg, der aber durch zwei krasse individuelle Fehler begünstigt wurde. Die Mannschaft von Trainer Thomas Schwantes verteidigte auch in Unterzahl leidenschaftlich, versprühte aber nur äußerst selten Torgefahr. Inter ist jedoch mit seinen vielen guten Kickern eine absolute Bereicherung für die Oberliga.

Stimmen zum Spiel

Thomas Schwantes (Trainer Inter Türkspor Kiel)
Dirk Hellmann (Trainer SV Todesfelde)
Lukas Hoop (Inter Türkspor Kiel)

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